Deutsche Noten-Banken. §.8 Abs. 2 des Bankgesetzes werden in der Nr. 2 nach den Worten „an Wechseln“ eingefügt die Worte: „und Schecks“. Art. 7. Die Reichsbank ist verpflichtet, die Geschäfte der Reichs- kasse unentgeltlich zu besorgen. Sie ist berechtigt, entsprechende Kassengeschäfte für die Bundesstaaten zu übernehmen. IV. Im § 32 Abs. 1 des Bankgesetzes wird nach den Worten ,über den An- u. Verkauf von Gold, Wechseln“ eingefügt: „Schecks“. – Während die Vorschriften über die Gewinnverteilung bezw. für die Stärkung des R.-F. u. die Erhöhung des steuerfreien Notenkontingents erst am 1./1. 1911 in Kraft treten, erhielten die Reichsbanknoten bereits vom 1./1. 1910 ab gesetzliche Zahlkraft. Von dem gleichen Zeitpunkt ab sind auch die Noten der Privatnotenbanken innerhalb des Staates, in dem die Bank konzessioniert ist, bei allen Zweiganstalten der Reichsbank nach Massgabe ihrer Bestände u. Zahlungsbedürfnisse gegen Reichsbanknoten umzutauschen. Auch erfolgt ab 1./1. 1910 Annahme der Noten der 4 Privatnotenbanken seitens der Fahrkartenkassen der wichtigeren Eisenbahnstationen. Zur Beschlussfassung über die Vorschriften des Gesetz- entwurfs, betr. Anderung des Bankgesetzes, u. eine sich daraus etwa ergebende Abänderung des $§ 11 des Statuts der Reichsbank fand am 24./6. 1909 eine ausserord. G.-V. der Anteils- eigner statt. Eine weitere Abänderung des Statuts in § 3 (Abs. 2 ist neu eingeschaltet) war bedingt durch die Einführung der Talonsteuer u. genehmigt durch die a. o. G.-V. v. 15./11. 1909. Badische Bank in Mannheim mit Filiale in Karlsruhe. Gegründet: Konz. v. 25./3. 1870. Letzte Statutänd. 22./10. 1903, 16./3. 1904 u. 15./3. 1910. Das Notenprivileg dauert bis 1./1. 1921. Die G.-V. v. 3./7. 1901 lehnte die beantragte Auf- gabe des Notenprivilegs ab. Zweck: Betrieb einer Notenbank im Sinne des Bankgesetzes vom 14./3. 1875, sowie der Reichsbanknovelle v. 7./6. 1899 u. 1./6. 1909. Die Bank ist berechtigt, Noten bis zum dreifachen Betrage des eingezahlten A.-K. auszugeben; es sind nur Noten à M. 100 in Umlauf: steuer- freier Notenbetrag M. 10 000 000. Der tägliche Durchschnitt des Notenumlaufs 1909 betrug M. 20 715 200. Die Bank ist verpflichtet für den Betrag ihrer im Umlauf befindl. Banknoten jederzeit mind. /% in kursfähigem deutschem Gelde, Reichskassenscheinen oder in Gold, in Barren oder ausländischen Münzen, das Pfund fein zu M. 1392 gerechnet u. den Rest in diskontierten Wechseln, welche eine Verfallzeit von höchstens 3 Monaten haben, u. aus welchen in der Regel drei, mind. aber zwei als zahlungsfähig bekannte Verpflichtete haften, oder Schecks, aus welchen mindestens zwei als zahlungsfähig bekannte Verpflichtete haften, in ihren Kassen als Deckung bereit zu halten. Die Bank darf auch Wertpapiere u. Waren beleihen. Kapital: M. 9 000 000 in 30 000 Aktien (Nr. 1–30 000) à M. 300. Urspr. M. 9 000 000 in 1595 000 Aktien à M. 600, alsdann 1871 weitere M. 9 000 000 zu 110 %. 1877 Rückzahlung von M. 300 per Aktie und Abstempelung derselben auf M. 300. Die Aktien lauten auf Inhaber, können jedoch auf Verlangen in Nam.-Aktien umgewandelt und auf Wunsch wieder auf den Inhaber gestellt werden. Gewinn-Anteil des Staates: 1872–1909: M. 45 000, 90 000, 60 000, 34 040, 0, 0, 0, 0, 2626, 20 418, 31 531, 11 853, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 22 885, 20 430, 0, 11 434, 0, 9, 14 919 18 763 2183, 49 724, 47 000, 0, 0, 9470, 16 314, 11 969, 34 751, 67 472, 49 021, 15 120. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März-April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., bis derselbe 0 des Grundkapitals beträgt, sodann 4 % Div. Vom Reste 20 % (die erste 5 % Zuweis. kommt hierbei in Anrechn.) an R.-F., bis derselbe des Grundkapitals (ist aus 1907 erreicht), vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., bis 15 % Tant. an Dir., vom Rest Erhöhung der ordentl. Div. bis zu 5 0% u. vom Überschuss an Staatskasse u. als Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Kassa: deutsches geprägtes Geld 7 143 943, Reichs- kassenscheine 17 880, Reichsbanknoten 1 659 220, Noten and. Banken 26 600, Wechsel 18 949 219, Lombardforder. 10 767 238, Effekten 460 114, Debit. 2 918 552. Immobil. in Mannheim u. Karlsruhe 564 788, Mobil. do. 2. – Passiva: A.-K. 9 000 000, R.-F. 2 250 000, Banknoten in Umlauf 18 612 700, Giro- u. Konto-Korrent-Kredit. 11 718 027, unerhob. Rückzahl. auf 1 Aktie 300, unerhob. Div. 16 494, Remunerat. an Beamte 30 100, Beamten-Unterst.-F. 243 % Di 517 500, Tant. 70 233, an Staat 15 120, Vortrag 33 911. Sa. M. 42 507 560. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 63 745, Gehaltszahl. 170 180, allg. Unk. 48 370, Zs. im Checkverkehr 325 046, an Beamten-Unterst.-F. 15 000, Remunerat. an Beamte 30 100, Gewinn 636 764. – Kredit: Vortrag 40 931, Zs. auf Wechsel 800 251, do. auf beliehene Wertp. u. Wechsel 234 450, do. auf Guth., Provis. u. Depotgebühren 145 388, Ertrag aus eigenen Effekten 68 186. Sa. M. 1 289 208. Kurs Ende 1892–1909: In Berlin: 114.20, 115, 116.50, 113.60, 116.50, 120.75, –, –, 121, 113.50, 113.30, 120.25, 126.25, 131, 134.75, 136, 135, 136 %. – In Frankf. a. M.: 114.30, 115, 116.50, 113.70, 116.30, 121, 126.50, 124.40, 122, 114.90, 115, 120.70, 126.10, 130.50, 136, 136.50, 135.20, 135.30 %. – In Mannheim Ende 1896–1909: 116.30, 121, 126.50, 124.40, 122, 114, 114.90, 120.90, 126.10, 130.50, 136, 136.50, 135.20, 135.30 %. Dividenden 1886–1909: 4, 4, 4, 4¾, 6, 6, 4, 5½, 4, 4, 5½, 6, 6½, 7, 7, 5, 5, 5½, 5, 5½, 6½, 8, 7, 5¾ %. Div.-Zahlung spät. 1./7. Coup.-Verj.: 5 J. (F.)