Noten-Banken der deutschen Kolonien. Noten-Banken der deutschen Kolonien. Deutsch-Asiatische Bank, Shanghai mit Filialen in Berlin, Unter den Linden 31 I, Hamburg, Schauenburger- strasse 34, Calcutta, Hankow, Hongkong, Kobe, Peking, Singapore, Tientsin, Tsinanfu, Tsingtau, Yokohama. Gegründet: 12./2. 1889; eingetr. 15./5. 1889. Letzte Statutänd. 23./12. 1899, 28./6. 1904 u. 26./6. 1906. Gründer: Kgl. Seehandlung (Preuss. Staatsbank), Disconto-Ges., Deutsche Bank, S. Bleich- roöder, Berl. Handels-Ges., Bank für Handel u. Ind., Rob. Warschauer & Co., Mendelssohn & Co., Berlin M. A. von Rothschild & Söhne, Jacob S. H. Stern, Frankf. a. M.; Nordd. Bank, Hamburg; Sal. Oppenheim jr. & Co., Cöln; Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, München; später traten dem Gründer-Konsortium durch Übernahme von Aktien hinzu: Dresdner Bank, A. Schaaffh. Bankver., Nationalbank f. Deutschl., Berlin; L. Behrens & Söhne, Hamburg. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften u. Förder. des Handelsverkehrs zwischen Deutschl. u. Asien. Ausgeschlossen sind: Warenhandel für eigene Rechnung sowie Giro- u. Depositen- geschäfte innerh. des Deutschen Reiches. Die Ges. hat die Eigenschaft einer deutschen A.-G. und unterwirft sich für alle ihre inneren Verhältnisse ausdrücklich dem H.-G.-B. und dem in Berlin geltenden bürgerl. Recht. Der Bank wurde 1906 die Konzession zur Ausgabe von Banknoten im Schutzgebiet Kiautschou und in China auf die Dauer von 15 Jahren erteilt. Die Banknoten sind in Abschnitten von 1, 5, 10, 25 u. 50 mex. Doll. sowie von 1, 5, 10 und 20 Taels auszugeben. Der Umlauf ist in der Konzession nicht begrenzt worden. Die Bank hat seine jeweilige Sicherheit zu gewährleisten, entweder durch Stellung von Bürgen oder durch Hinterlegung von Wertpapieren bei der Reichsbank oder durch Bestellung von Hypotheken an Grund- Stücken der Bank. Als Bürgen für die Sicherstellung der Noten sind zugelassen die Bank für Handel und Industrie, Berliner Handels-Gesellschaft, S. Bleichröder, Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank u. Mendelssohn & Co. Für die Emissionsbefugnis hat die Deutsch-Asiatische Bank jährlich 1 % auf den Jahresdurchschnitt des täglichen Notenumlaufs zu zahlen. Mit der Ausgabe der Noten auf Mexikan. Dollars lautend wurde in Tsingtau im Juni 1907 begonnen, in Umlauf Ende 1908: Taels 978 461 in Dollar- u. Tael-Noten. Hypoth.-Abteilung: Mit Erlass des Reichskanzlers v. 24./1. 1910 erhielt die Bank die Genehmigung zur Ausgabe von Hypoth.-Pfandbr. auf den Inhaber. Die von der Bank zu errichtende Hypoth.-Abteil. hat danach gesonderte Buchführung zu halten, ihren Geschäfts- betrieb bei der Filiale Tsingtau zu zentralisieren u. sich der Aufsicht des Reichskanzlers zu unterstellen. Der Gesamtbetrag der im Umlauf befindl. Hypoth.-Pfandbr. muss in der Höhe des Nennwertes jederzeit durch Hypoth. von mindestens gleicher Höhe u. mindestens gleichem Zinsertrage gedeckt sein. Die Bank darf Hypoth. nur bis zum vierfachen Betrage des ein- gegzahlten A.-K. ausgeben. Die Beleihung durch Hypoth. ist auf bebaute Grundstücke u. Bauplätze beschränkt, die innerhalb des Kiautschougebiets oder innerhalb deutscher Konsular- gerichtsbezirke in China liegen. Sie ist nur zur ersten Stelle zulässig u. darf 50 % des Pertes des Grundstücks nicht übersteigen. Kapital: Shanghai-Taels 7 500 000 in 7500 Inh.-Aktien (Nr. 1–7500) à Taels 1000. Urspr. Taels 5 000 000. Die G.-V. v. 28./6. 1904 beschloss Erhöhung um Taels 2 500 000 in 2500 Aktien à Taels 1000, begeben zu 115 % an ein Konsortium. Auf die neuen Aktien (div.-ber. ab 1./7. 1904 im Verhältnis der Einzahl.) wurden vorerst 25 % und das Agio zum Umrechnungs- kurse von M. 2.50 für den Taels eingezahlt; restl. 75 % wurden zum 15./1. 1906 plus 4 % Stück-Zs. zum Kurse von M. 2.70 eingefordert. Die neuen Aktien sind ab 1./1. 1906 den alten gleichgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1. St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Kassa u. Sorten 10 787 432, Wechsel 11 993 977, Effekten 1 170 579, gedeckte Debit. 10 719 511, do. ungedeckte 1 265 299, Bankguth. 17 089 525, Bankgebäude u. Grundstücke 839 960, Mobil. 10, Banknoten-Bürgschaft 1 229 508. – Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 753 807, Spez.-R.-F. 546 192 (Rückl. 55 324), Valutaausgleich u. Disp.-F. 375 942, Delkr.- Kto 20 000, Beamten-Pens.- u. Unterstütz.-F. 400 000 (Rückl. 51 154), Kredit. 41 159 356, Bank- noten-Bürgschafts-Kredit. 1 229 508, Akzepte 1 178 761, unerhob. Div. 1736, Banknoten im Umlauf 1 214 190, Div. 600 000, Tant. an A.-R. 26 086, Vortrag 90 220. Sa. Taels 55 095 804. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 948 209, Abschreib. a. Bankgebäude u. Grundstücke 44 208, do. auf Mobil. 24 743, Reingewinn 822 786. – Kredit: Vortrag 113 629, Zs. u. andere Einnahmen 1 726 318. Sa. Taels 1 839 948. Kurs Ende 1901–1909: 157, 184, 174.50, 133, 135.80, 151 %. Zugel. in Berlin sämtliche Taels 5 000 000 Nr. 1–5000, davon zur Zeichnung gestellt 25./8. 1904 Taels 4 200 000 zu 140 %. Im Okt. 1904 erfolgte die Zulass. auch in Hamburg, Frankf. a. M., München u. Cöln. Nr. 5001–7500 im Febr., April bezw. Mai 1906 eingeführt. Erster Kurs in Berlin 9./3. 1906: 175.75 %. Der Umrechnungskurs für den Tael beim Handel an der Berliner etc. Börse ist auf M. 2.50 festgesetzt.