Kredit-Banken und andere Geld-Institute. leicht schadlos halten können. Im Mai wurde der frühere Dir. Otto Becker der Bank, der auch regresspflichtig gemacht wurde, wegen Vergehens gegen § 312 des Handelsgesetzbuches unter Versagung mildernder Umstände zu vier Monaten Gefängnis und M. 1000 Geldstrafe verurteilt; drei Monate Untersuchungshaft wurden dem Angeklagten angerechnet. Von den mitangeklagten Inhabern der Firma Welker & Kahle, die sich wegen Konkursvergehens und Beihilfe zum Betrug zu verantworten hatten, wurde der erstere zu zwei Wochen Gefängnis und M. 400 Geldstrafe und der letztere unter Zubilligung mildernder Umstände zu M. 200 Geldstrafe verurteilt. Seitens der Inhaber der jungen Aktien der Solinger Bank von 1906, erworben vor Veröffentlichung des betr. Prospektes, wurde gegen den A. Schaaffhausen- schen Bankverein (Emiss.-Haus) eine Regresspflichtklage beim Landgericht zu Berlin an- gestrengt, aber in dieser ersten Instanz sowie auch im Okt. 1909 beim Kammergericht in zweiter Instanz abgewiesen. Der Prozess schwebt noch beim Reichsgericht, Termin im Jan. 1911. Auch die Besitzer von Aktien, die solche nach Publikation des neuen Prospektes gekauft, sind gegen den A. Schaaffhaus. Bankverein mit Klage vorgegangen. Die Gläubiger-Vers. der Solinger Bank ermächtigte am 26./1. 1910 die Konkursverwalt. zu einem Vergleichsabschluss mit dem beklagten Aufsichtsrat auf Basis einer Gesamtquote von 60 % (also noch 25 %) für die Gläubiger u. von etwa 5 % für die Aktionäre. Die Mitgl. des A.-R. zahlen nach dem Vergleich zus. M. 800 000 bis M. 1 000 000. Die Aktionäre sollen nur dann etwas aus der Masse bekommen, wenn die Regressklage gegen den A. Schaaffh. Bank- verein vom Reichsgericht verworfen wird, oder sie die Klage zurückziehen. Wie überhaupt die Einstellung sämtl. Regressklagen Vorbedingung für den Vergleich ist. Der Konkurs- verwalter berichtete, dass die Vermögensverhältnisse sämtl. Beklagten eingehend geprüft worden seien, und dass eine höhere Abfindung unmöglich erzielbar sei. Der Vergleich sei so gut wie perfekt. Nur mit einem der Beklagten beständen noch unwesentliche Differenzen. Man glaube, nach der Perfektion des Vergleiches im Laufe von 1910 den Gläubigern noch 10 % in Aussicht stellen zu können. Wann die restlichen 15 % einkämen, lasse sich noch nicht sagen. Vielleicht sei die Beendig. des Konkurses Ende 1912 oder doch im J. 1913 möglich. Kapital: M. 3 600 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 300 u. 3750 Aktien (Nr. 1001–3750) à M. 1200. Urspr. M. 300 000 in 1000 Aktien à M. 300, erhöht lt. G.-V. v. 25./2. 1889 um M. 300 000 in 250 Aktien à M. 1200, hiervon ausgegeben 125 Aktien zum 1./1. 1890 zu 106 % und 125 Aktien zum 1./1. 1894 zu 108 %; ferner erhöht lt. G.-V. v. 31./3. 1896 um M. 600 000 in 500 Aktien à M. 1200, wovon ausgegeben 250 Aktien zum 1./1. 1897 zu 112 % u. 250 Aktien zum 1./1. 1899 zu 120 %; weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./3. 1899 um M. 1 200 000 in 1000 Aktien à M. 1200, hiervon zunächst M. 600 000, div.-ber. ab 1./7. 1899, vom A. Schaaffh. Bankverein zu 121 % abzügl. Stück-Zs. bis 30./6. 1899 übernommen und zur Hälfte den Aktionären (auf M. 4800 alte Aktien entfiel eine neue) zu 130 % angeboten. Die restl. M. 600 000 mit Div.- Recht ab 1./1. 1901 übernahm ebenfalls genannte Bank zu 116 %, hiervon angeboten am 27./10. 1900 M. 300 000 den alten Aktionären zu 120 %. Nochmals erhöht zur Verstärkung der Be- triebsmittel lt. G.-V. v. 26./3. 1906 um M. 2 400 000 (auf M. 4 800 000) in 2000 Aktien à M. 1200; zunächst wurden M. 1 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906 eingefordert, übernommen vom A. Schaaffh. Bankverein zu 114 %, angeboten den Aktionären vom 17./4. bis 2./5. 1906 2:1 zu 117 %. Agio mit M. 132 811 in R.-F. Kürs Ende 1899–1907: 131, 125.30, 115.50, 116.75, 127, 139.25, 132.50, 124.25, 11575 % Eingef. 15./6. 1899 zu 130 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./7. 1899. Erster Kurs 19./6. 1899: 133.50 %. Notiert in Berlin u. zwar ab 20./8. 1908 franko Zs. Letzter Kurs im Juli 1908 115.25 %. Dann Notiz eingestellt. Dividenden 1885–1907: 6, 7, 7, 8, 8, 7, 7, 7, 7, 6½, %38 3,6% „ 7 „ „ % ouß. Verj.: =KE) Direktion: Karl Stratmann, Herm. von Renesse, Stellv. Otto Becker. Aufsichtsrat: (7) Vors. Aug. Schnitzler, Stellv. Jul. Everts, Hugo Beckmann, Max Heber- lein, Alb. Lüttges, Jul. Carl Müller, Ad. Heuser, Solingen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin, Köln, Düsseldorf u. Bonn: A. Schaaffh. Bankverein.? Folkebanken for Als og Sundeved, Akt.-Ges. in Sonderburg. Gegründet: 22./5. 1909 mit Wirkung ab 1./7. 1909; eingetr. 2./7. 1909. Statutänd. 24./10. 1909. Gründer: 20 Geschäftsleute etc. von Sonderburg u. Umgebung bezw. Nord-Schleswig. Zweck: Betreibung aller in das Bankfach fallenden Geschäfte, welche auf solider Grundlage ruhen. Kapital: M. 600 000 in 600 Namen-Aktien à M. 1000, begeben zu pari, eingez. 50 0%. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Kassa 11 717, Wechsel 389 249, Effekten 17 190, Sorten u. Coup. 5428, Banken u. Bankiers 20 700, Kontokorrent 146 051, Darlehen 15 381, Debit. 3089, Inventar 3800. – Passiva: A.-- K. 300 000, Scheckkto 97 020, Spareinlagen 208 508, Kredit 2991, Diskont 2983, Gewinn 1105. Sa. M. 612 608. Dividende: 1909: 0 %. Direktion: Hans Nielsen, Henrik Lyck, Kaufm. Andreas Eriksen. Aufsichtsrat: Vors. Niels Christ. Nielsen, Hans Hansen, Claus Christensen, Hans Jessen Hansen, M. L. Bossen, J. H. Kock, Karl Christ. Fischer, Bank-Dir. R. P. Rossen, Bank-Dir. Nis Bonde, P. A. Kaad. Zahlstelle: Gesellschaftskasse.