394 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Zweck: Übernahme von Bauausführungen jeder Art, insbes. Herstellung u. Vertrieb von landwirtschaftl. Bauten, spez. von Feldscheunen nach dem System Müller, sowie die Er- richtung aller zur Erreichung oder zur Förderung dieses Zweckes geeigneten Anlagen; auch Bau von Ballonhallen für Luftschiffahrtszeugen. Die Ges. ist an einigen Unternehmungen dieser Branche beteiligt. 1909 erwarb die Ges. Holzsägewerke in Puppen (Ostpreussen) u. Murow (Oberschlesien). Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Effekten-Kaut. 117 258, Kassa 2866, Wechsel 4525, Beteilig. 126 500, Debit. 1 088 964, Avale 226 604, Sägemühle Bystrz-Puppen 27 257, Firmen- erwerbskto 300 000, Baugeräte 43 000, Auto 10 000, Utensil. 20 000, Patente 15 000, Holz, Eisen, Bedachungsmaterial u. sonst. Bestände an Lägern u. Sägemühlen 258 152, Reklame- Kto 14 713, Modelle 1720. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 956 913, Hypoth. 6760, Avale 226 604, Tant. an A.-R. 4000, R.-F. 3114 (Rückl.), Div. 50 000, Vortrag 9174. Sa. M. 2 256 563. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 325 365, Zs. 2991, Abschreib. 87 120, Tant. an A.-R. 4000, Gewinn 62 284. Sa. M. 481 762. – Kredit: Waren-Bruttogewinn M. 481 762. Dividende 1908/09: 5 %. Direktion: Arthur Müller, Carl Härms. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rentier Carl Frank, Charlottenburg; Stellv. Rittergutsbes. Wilh. Colsman, Lindenberg; Dir. Herm. Hahn, Stettin; Maurer- u. Zimmermeister Arthur Bulla, Werneuchen; Justizrat Eschenbach, Justizrat Jakobi, Berlin; Dir. Dr. Flecken, Brühl. Prokuristen: Curt Fritz, Hugo Neumann, Conrad Lohauss, Emil Fritz. = 0 0 0 Neu-Finkenkrug Terrain-Aktiengesellschaft in Berlin, C2, An der Stechbahn 3 u. 4. Gegründet: 17./3. 1909; eingetr. 23./3. 1909. Gründer: Jacquier & Securius, Gebr. Arons, N. Helfft & Co., Bankier Eugen Panofsky, Deutsche Ansiedlungsbank, Berlin. Zweck: Erwerb, Verwaltung u. Verwertung von Grundstücken in Neu-Finkenkrug u. den angrenzenden Geländen. Die Deutsche Ansiedlungsbank in Berlin hatte der Ges. einen Kaufantrag auf den Teil des ihr gehörigen, im Kreise Osthavelland belegenen Grundbesitzes gemacht, der südlich vom Bahnhof Finkenkrug an der Vorortstrecke Berlin-Nauen gelegen ist und die von ihr angelegte Kolonie Neu-Finkenkrug bildet. Nach Annahme dieses Kauf- antrages am 26./3. 1909 ist die Auflassung am 30./3. 1909 erfolgt. Die Grösse des Terrains beträgt 157 ha 36 a 77 qm = 110 952 qR., davon gehen für Strassen, Wasserflächen und Gräben ab 42 ha 12 a 96 qm = 29 703.6 dR., so dass 115 ha 23 a 81 qm = 81 248,4 qR. als Netto-Bauland verbleiben. Der Kaufpreis betrug M. 1 805 520, d. i. M. 22.22 pro qR. einschl. der bisher angelegten u. gepflasterten Strassen u. Plätze, u. ist bar bezahlt worden. Zur Zeit sind ca. 4000 laufende Meter Strassenpflaster vorhanden. Die Kosten für noch ausstehende Regulierung u. Pflasterung der im Bebauungsplan festgelegten Strassen u. Plätze belaüfen sich auf ca. M. 500 000, dabei sind die Kosten für Kanalisation u. Wasserleitung nicht vor- gesehen. Die Kolonie enthält zurzeit ca. 120 Villen u. Gebäude, Gasbeleuchtung, sowie Post u. Güterladestelle sind vorhanden. Im J. 1909 veräusserte die Ges. 670.90 qR. mit durch- schnittl. M. 60 pro qR.; Gesamterlös hierfür M. 40 252. Die Bebauung darf nur durch Ge- bäude im Villenstil erfolgen. Die Ges. ist berechtigt u. verpflichtet, sämtliche kommunalen Abgaben zu erheben, u. hat davon 25 % als Beitrag zu den all. Verwaltungskosten des Gutsbezirkes an die „Deutsche Ansiedlungsbank“ zu entrichten. Ferner hat die Neu-Finken- krug-Ges. von allen ihren Terrainverkäufen an die Deutsche Ansiedlungsbank ½ % des Kaufpreises für den Grund u. Boden abzuführen als Entgelt für die Dotation, welche die Deutsche Ansiedlungsbank für kirchliche Zwecke gemacht hat, bezw. noch machen muss. Kapital: M. 2 000 000 in 1000 Aktien à M. 2000, hiervon dienten M. 1 800 000 zur Deckung des Kaufpreises, M. 200 000 wurden von den übrigen 4 Gründern übernommen. Von den genannten M. 1 800 000 Aktien wurden dann M. 600 000 von einem Konsort. fest übernommen, ferner ist dem gleichen Konsort. eine Option auf M. 800 000 mit der Verpflichtung zuge- standen worden, dieselben den Aktionären der Deutschen Ansiedlungsbank in Berlin anzu- bieten; geschehen v. 5.–19./4. 1909 zu 112.50 % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn wird wie folgt verteilt: a) 5 % des Reingewinns werden dem gesetzl. R.-F. so lange überwiesen, als dieser den zehnten Teil des A.-K. nicht überschreitet, bezw. bei etwa erfolgter Inanspruchnahme noch nicht wieder erreicht hat. b) Vom Überschusse wird diejenige Summe zur gleichanteiligen Amort. der Aktien ver- wendet, welche der Ges. bar zur Verfüg. steht und nach dem Ermessen des A.-R. weder zum weiteren Geschäftsbetriebe, noch zur Bildung oder Verstärkung von Rücklagen, noch auch zum Vortrag auf neue Rechnung erforderlich ist. Derartige Gewinnvorträge bleiben im folgenden Geschäftsjahr bei der Berechnung des dem gesetzl. R.-F. zu überweisenden Betrags ausser Ansatz. Sobald aus dem zur Verteilung gelangten Reingewinne die Aktien bis auf je M. 1000 amortisiert sind, tritt die Ges. in Liquid. Der Vorstand hat alsdann ohne Verzug eine G.-V. zu berufen, welche durch Beschluss feststellt, dass die Auflös. der Ges. eingetreten ist. Der A.-R. erhält eine feste jährl. Vergüt. von zus. M. 6000.