650 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etée. betrieben, die New York-Brasilien zusammen mit zwei englischen Rhedereien. Der Verkehr nach Ostasien bildet ein Kartellverhältnis mit der Hamburg-Amerika-Linie und mehreren engl. Rhedereien. Anfang 1907 wurde die Linie Hamburg-New York nebst den 4 darin beschäftigten Dampfern an die H. A. P. A. G. verkauft; auch die Linie New York- Brasilien nebst 4 Dampfern ging an die Hamburg-Südamerik. Dampfschiffahrts-Ges. und die H. A. P. A. G. über. Die Betriebsgemeinschaft mit der Deutschen Levante-Linie, der die Ges. ein Darlehen von M. 750 000 gewährte, wurde Ende 1907 aufgehoben. Ende 1907 besass die Ges. noch 4 Dampfer. Im Nov. 1908 beschloss der A.-R. aus den disponiblen Geldern 3 Dampfer der Seetransport-Ges. m. b. H. in Hamburg anzukaufen u. 10 weitere D. derselben Ges. in Optionsvertrag zu übernehmen, doch wurde diese Option nicht ausgeübt. Das Jahr 1908 weist einen Betriebsverlust von M. 178 709 auf, wovon ca. M. 140 000 auf die Beteil. an die New York-–Ostafrika-Linie entfallen; weiter wurden M. 284 287 für die Auflös. des Kontos der früheren New York-–Brasil-Linie abgesetzt u. hiervon M. 100 000 in die Abrechn. eingesetzt. Für noch in der Schwebe befindl. Rechtstreitigkeiten wurden insgesamt M. 384 287 zurückgestellt, so dass der buchmässige Verlust auf M. 931443 stieg. Zur Deckung wurden M. 278 139 von der Assekuranz-Res., M. 150 000 vom Reparat.- u. Disp.-Kto sowie M. 57549 vom R.-F. herangezogen, wodurch diese Konten aufgelöst sind. Danach verblieben noch M. 445 755 Verlust, die auf neue Rechn. vorgetragen wurden. Auch 1909 konnte die Ges. einen Gewinn nicht erzielen, vielmehr ergab sich ein Verlust von M. 6344, der sich durch Klassifikation u. Abschreib. auf M. 358 888 erhöhte, Gesamtverlust somit M. 804 644. Die obengenannten schwebenden Streitsachen, wofür die Ges. im Vorjahre M. 384 287 in Res. stellte, sind noch nicht erledigt; die Ges. hatte einen Prozess in Höhe von M. 200 000 gewonnen, doch ist dagegen Berufung eingelegt. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Das A.-K. befand sich zum grössten Teil in den Händen der zur Hohenlohe-Gruppe gehörigen Handelsvereinigung A.-G. in Berlin, ging aber Ende 1909 an eine Gruppe der grossen deutschen transatlant. Rhedereien über, welche die Rhederei-Vereinigung errichtete (siehe diese Ges.). (Prior.-Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. In Umlauf Ende 1907: M. 3 150 000. Dieser Rest zurückgezahlt am 1./7. 1908 wegen Verkauf von Schiffen.) Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (event. eine feste Jahresvergüt. von M. 1000 für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Schiffe der Ges. sind gegen die Gefahren der Seeschiffahrt zu versichern. Der A.-R. kann jedoch beschliessen, dass die Ges. einen Teil der Gefahr selbst zu laufen hat, in welchem Falle die dafür ersparte Prämie einem daraus, sowie aus etwaigen sonst. Dotationen gebildeten Assekuranz-R.-F. gutgebracht wird. Diese von der Ges. selbst gelaufene Gefahr soll, solange nicht der Assekuranz-R.-F. die Höhe von M. 200 000 erreicht hat, auf des Buchwertes, jedoch nur bis zum Höchstbetrage von M. 100 000 pro Schiff, in der Folgezeit für jedes Schiff auf ½ des jeweiligen Assekuranz-R.-F. beschränkt sein. Der Höchstbetrag dieser Res. wird auf ¼ des A.-K. festgesetzt. Sobald die Hälfte dieses ersparten Betrages erreicht ist, wird die Hälfte der ersparten Prämiengelder, und sobald der Höchstbetrag voll erreicht ist, werden die ganzen ersparten Prämiengelder dem 9 ahresgewinn zugewiesen. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: 7 Dampfer 4 800 000, Mobil. 1, Hypoth. auf verk. Schiffe 168 000, abz. 125 000 Beleih. bleibt 43 000, Beteilig. an anderen Unternehm. 58 750, unerled. Havarien 4675, pendente Reisen u. interne Abrechn.-Konten 73375, Debit. 1 282072, Wechsel 6056, Garantie-Kto 598 125, Kassa u. Bankguth. 12 744, Verlust 804 644. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Hypoth. 360 000, Assekuranz-Res. 62 792, Accepte 61 219, Rückstell. f. Fracht- rabatte 106 367, Kredit. 63 756, unerhob. Div. 800, in 1910 fällige Assekuranz-Prämien 46 096, Konto zweifelh. Forder. 384 287, Avale 598 125. Sa. M. 7 683 444. Gewinn- u. Verlust-Kto: Debet: Verlustvortrag 445 755, Einkommensteuer 25 527, Be- triebsverlust 6344, Klassifikation D. „Verona“ 73 548, Abschreib. a. Schiffe 279 258, do. auf Mobilien 310. – Kredit: Gewinn auf Zs. u. Agio 26 099, Verlust 804 644. Sa. M. 830 744. Dividenden 1903–1909: 0, 0, 2½, 8, 6, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Konsul Johs. Kothe. Prokuristen: E. M. Junge, P. Bernstein. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Ernst Hofmann, Berlin; O. Loeck, F. W. A. Dahlström, Hamburg, fürstl. Kammerrat Carl Künzig, Berlin. Zahlstelle: Hamburg: Vereinsbank. 8 = = – * Deutsch-Australische Dampfschiffs-Gesellschaft in Hamburg, Trostbrücke 1. Gegründet: 18./9. 1888; eingetr. 28./9. 1888. Statutänd. 3./4. 1901, 24./4. 1906 u. 6./4. 1907. Die Ges. unterhält regelmässige Dampfschiffsverbindungen von Hamburg über Antwerpen, Rotterdam u. Lissabon nach Südafrika, Australien u. Niederländisch Indien. 1900 wurde eine neue vierwöchentl. Linie nach Brisbane, anderen Queenslandhäfen und Java; im Jan. 1906 eine zunächst 3 monatl., seit 1909 monatl. Fahrt von norweg. u. schwed. Häfen nach Australien eröffnet, jetzt im Verein mit der Schwedischen Südafrika-Linie in Gothen- burg. 1907 Beteilig. an der United Tyser-Line für die Fahrt New YVork-Australien u. Neusee- land. Auch wurden Abkommen mit den holländ. Rhedereien „Nederland“ u. „Rotterdamsche Lloyd' wegen Beteiligung an der Java-Fahrt ab Hamburg-Antwerpen durch den Suez-Kanal