Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 655 abgelaufen u. ist auf Grund des Reichsgesetzes v. 25./5. 1900 ab 1./4. 1901 auf 15 Jahre gegen Erhöhung der Subvention von M. 900 000 auf M. 1 350 000 dahin erneuert worden, dass die Ges. sich verpflichtet, zukünftig eine I4tägige Postdampfschiffsverbindung mit Ostafrika u. eine Awöchentliche mit Südafrika zu unterhalten. Der Subventionsvertrag mit der Reichsregierung hat unter dem 11./4. 1907 eine Ergänz. erfahren u. ist vom Mai 1907 bis auf Weiteres eine dreiwöchentl. Dampfschiffsverbind. für Post, Passagiere u. Ladung abwechselnd von Osten u. Westen um Afrika (Hauptlinie) u. eine sechswöchentl. Dampfschiffsverbind. für Post u. Ladung (Zwischenlinie) nach Ost-Afrika hergestellt worden. Danach verkehrt regelmässig alle 10 bezw. 11 Tage abwechselnd durch den Suez-Kanal u. um das Cap der guten Hoffnung eine Linie nach Delagoa-Bay u. Durban, eine dreiwöchentl. Linie über die Canarischen Inseln nach Capstadt, Port Elizabeth, East London u. eine sechswöchentl. Linie (nur für Post-Ladung) durch den Suez-Kanal nach Ost-Afrika bis Kilwa einschliessl. Die Ge- schwindigkeit der Schiffe hat vertragsgemäss auf den Hauptlinien 12 bezw. 10½ Knoten, auf den Zwischenlinien 10 Knoten die Stunde zu betragen. Die Dampfer führen die deutsche Postflagge. Für die subventionierten Linien hat die Ges. Sonderrechnung zu führen. Die Flotte der Ges. besteht aus 17 Dampfern (1 Dampfer von 8000 t im Bau). Die Ges. ist bei der Syndikats-Rhederei in Hamburg mit M. 125 000 beteiligt. 1907 wurde eine Interessen- gemeinschaft mit der Woermann-Linie u. Hamburg-Amerika-Linie hinsichtlich des Verkehrs nach Südwest-Afrika abgeschlossen. 1906 u. 1907 konnten nur die Abschreib. verdient werden; die Ges. hatte unter der scharfen engl. Konkurrenz zu leiden, auch ist sie in ihrer Rentabilität beengt durch die Abhängigkeit von der Reichs-Regier. 1908 u. 1909 hat sich das Geschäft gebessert. Anfang 1910 wurde mit den engl. Linien ein befriedigender Vertrag abgeschlossen. Im J. 1909 beteiligte sich die Ges. mit M. 5000 an der Kohlenheber-Gesell- schaft. Ferner hat sich die Ges. 1909 zusammen mit den übrigen grösseren deutschen Reede- reien in Hamburg u. Bremem an der Reederei Vereinigung, G. m. b. H., beteiligt. Der Anuteil der Ges. beläuft sich auf 4½ % an dem mit 50 % eingezahlten Kap. von M. 6 000 000. Ausserdem hat die Ost-Afrika-Linie die solidarische Mithaft für eine Prior.-Anleihe v. nom. M. 5 000 000 die Reederei-Ver. übernommen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 1000, herabgesetzt lt. G.-V.-B. vom 22. März 1895 um M. 1 000 000. Zwecks Bau der durch die Erneuerung des Subventionsvertrages mit der Reichsregierung erforderlichen neuen Schiffe (s. oben) und Abstossung des im Juni 1900 auf M. 2 025 406 angewachsenen Vorschussktos beschloss die G.-V. vom 15. Juni 1900 Erhöhung des A.-K. um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 neuen, ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien (Nr. 5001 bis 10 000) à M. 1000. Dieselben wurden von einem Konsortium zu pari übernommen und wurden von diesem 2500 Stück den Aktionären 2: 1 vom 3.–17. Okt. 1900 zu 102 % zuzügl, ½ Schlussnotenstempel angeboten. Anleihe: Über die Aufnahme von Vorrechts-Anleihen bis zur Hälfte des jeweiligen A.-K. beschliesst der A.-R., darüber hinaus die G.-V. M. 5 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 11./6. u. staatlicher Genehmig. v. 8./7. 1901, Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000 auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1911 durch jährl. Ausl. von mind. M. 125 000 nom. am 1./4. auf 1./7.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 3 Monate Frist zulässig. Die Ges. behält sich ferner vor mit einem Aufgeld von 1 % des Nennwertes auch schon vor 1911, und zwar von 1906 ab, die ganze Anleihe oder einen Teil derselben nach Kündig. zurückzuzahlen. Zur Sicherstellung der Inhaber der Schuld- verschreib., für welche die Norddeutsche Bank in Hamburg als Vertreterin bestellt ist, ist denselben an sämtlichen im alleinigen Eigentum der Deutschen Ost-Afrika-Linie be- findlichen Seedampfschiffen ein erstes Pfandrecht durch Eintragung in das Schiffsregister eingeräumt. Dieses Pfandrecht soll auf sämtliche von der Ges. neu zu erwerbenden Seedampfschiffe durch Eintragung in das Schiffsregister ausgedehnt werden. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.) Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Berlin: Disconto- Ges. Kurs in Hamburg Ende 1901–1909: 100.50, 103.30, 103.20, 103.25, 102.20, 101.75, 99, 100.50, 100.85 %. M. 3 000 000 am 3./8. 1901 zu 100.50 % zur Subskription aufgelegt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (neben einer festen als Geschäfts-Unk. zu verrechnenden Jahresvergüt. von M. 12 000), bis 5 % Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. – Die Schiffe der Ges. sind gegen die Gefahren der Seeschiffahrt zu versichern; über die Bildung eines Assekuranz-R.-F. und in wie weit bis zu dessen Höhe eine Selbstversich. stattzufinden hat, entscheidet der A.-R. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Dampfer 14 862 000, Leichter, Grundeigentum etc. 339 837, Beteil. bei anderen Unternehmungen 205 001, Kaut.-Depots 163 660, Bankguth. 2 050 000, Anzahl. auf neuen Dampfer 2 150 000, Bank-Konto 422 665, Kassa 16 391, Interims-Debit. 319 975, Debit. 690 167, Vortrag 8129. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Schuldverschreibungen 5 000 000, Assekuranz-Res. 3 229 660, Reparat.-Kto 250 000, R.-F. 201 971, zurückgestellte Fracht- rabatte 567 188, Interims-Kredit. 407 099, Kredit. 924 931, Tant. an Vorst. 31 554, do. an A.-R. 9976, Div. 600 000, Vortrag 5445. Sa. M. 21 227 827. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. (Saldo) 73 089, Einkommensteuer 9490, Schuld- verschreib.-Zs. 225 000, Verlust auf verkaufte Schiffe 80 602, Abschreib. 2 146 242, Reparatur-Kto 660 000, R.-F. 33 215, Tant. an Vorst. 31 554, do. an A.-R. 9976, Div. 600 000, Vortrag 5445. – Kredit: Vortrag 15 883, Gewinn der Reisen 3 205 014, do. auf Agio, Agenturen etc. 567 451, Zs. 86 267. Sa. M. 3 874 617.