Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. 697 M. 1260; Bezugsrecht 15.–24./12. 1903. Der Verkauf der 4 Grundstücke hat der Allg. einen Buchgewinn von M. 981 730 eingebracht, die Übernahme der Neuen Omnibus-Ges. M. 1 213 609, welch letztere Summe zu Abschreib. diente. Die G.-V. v. 14./3. 1905 stimmte dem Erwerb der Victoria-Speicher-A.-G. in Berlin (A.-K. M. 2 000 000) als ganzes unter Ausschluss der Liquid. jener Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1905 zu. Die Aktionäre dieser Ges. erhielten M. 799 200 neue Aktien der Omnibus-Ges. mit Div.-Recht ab 1./7. 1905 (s. unter Kapital). Das Grundstück der Victorja-Speicher-A.-G. ist Köpenickerstr. 24a gelegen u. etwa 17 622 qm gross. Mitte Nov. 1908 Übernahme der bisher vom Berliner Spediteurverein befahrenen 3 Omnibus-Linien. Zweck: Betrieb des Omnibus- u. sonst. Fuhrwesens in Berlin u. Umgegend. Die Ges. ist auch berechtigt, zum Erwerbe u. zur Veräusserung von unbewegl. Sachen u. Rechten, zum Speichereibetriebe sowie zur Beteilig. an kaufm. Geschäften u. Unternehmung. Besitz 1909: 13 Depots auf eigenen Grundstücken in der Gesamtgrösse von 105 426 qm und mit insgesamt M. 13 334 001 zu Buche stehend, Gartenstr. 14 (3789 qm), Gneisenaustr. 12/14 (5349 qm), Marien- burgerstr. 41/46 (6122 qm), Köpenickerstrasse 24 a (17 622 qm), Wattstrasse 22/24 (10 161 qm) Usedomstr. 24/25 (3382 qm), Monumentenstr. 33/34 (6760 qm), Liegnitzer Str. 15 (5624 qm), Frankfurter Allee 45/46 (5088 qm), Voltastr. 47/48 (5986 qm), Kaiserin Augusta Allee 7 (24 263 qm), Barutherstr. 14 (6945 qm), Schwedenstr. 14/15 (4335 qm). Betriebsmaterial Ende 1909: 738 Omnibuswagen u. 114 Kraftwagen. 4808 Pferde. Die Ges. betreibt 32 Strecken u. beschäftigte 1909 tägl. durchschn. 2811 Beamte u. Angestellte. Befördert wurden 1900–1909: 43 982 369, 44 492 515, 44 522 376, 59 655 764, 85 890 542, 104 145 682, 128 247 261, 133 844 976, 113 845 633, 134 602 912 Fahrgäste, Fahrgeldeinnahme M. 3 048 464, 2 913 180, 2 854059, 3 721 989, 5 234231, 6 265 795, 7898 213, 8683 919, 8 154 556, 9214 954 (ab 1903 samt der Betriebs- vereinig. mit der Neuen Omnibus-Ges.). 1898 wurde für kürz. Streck. der Fünfpfennig-Tarif ein- geführt u. 1905 der Betrieb mit Motorwagen begonnen, der 1906 weitere Ausdehnung fand, 1907 aber infolge des Brandes des Viktoriaspeichers (Automobil-Garage) vorübergeh. eingeschränkt wurde. Der Rückgang der Div. für 1906 bezw. der Verlust für 1907 (M. 549 947) erklärt sich hauptsächlich daraus, dass sich das Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen zu ungunsten der letzteren erheblich verschoben hat. Die ungünstigen Ergebnisse finden ihre Begründung insbesondere in der Mehrausgabe infolge von Preissteigerungen des Futters und verschiedener Betriebsmaterialen, in der Erhöhung der Lohnsätze bei kürzerer Arbeits- zeit, im Aufsteigen der Angestellten in höhere Gehaltsstufen, von Vermehrung der Wohlfahrts- beiträge und infolge der Schaffung der Pensionskasse. Auch die ausserordentlich hohen Kosten des Kraftwagenbetriebs nebst Unterhaltungskosten wirkten schädigend ein, sowie 1907 der Brand des Viktoriaspeichers. Um einen Ausgleich für die gesteigerten Betriebs- kosten zu schaffen, führte die Verwaltung anfangs 1908 erhöhte Fahrtarife ein, die jedoch in den ersten Monaten von 1908 weitere Rückgänge in den Einnahmen zeitigten, sodass ab 20./5. 1908 von neuem der 5 Pf.-Tarif eingeführt wurde. Der Verlust für 1907 (M. 549 947) fand aus den R.-F. Deckung. Auch das Resultat für 1908 war aus oben genannten Gründen sowie mit Rücksicht der Misserfolge der Tarifänderung (s. oben) sehr ungünstig. Die Ein- nahmen betrugen M. 8 408 684 (gegen 1907 weniger M. 701 132), die Ausgaben M. 8 369 826 (gegen 1907 mehr M. 262 668), also Überschuss gegen 1907 weniger M. 963 800. Nach ordentl. Ab- schreib. von M. 1 324 631 und nach ausserordentl. von M. 1 127 509 ergab sich ein Verlust von M. 2 413 282, der aus dem gesetzl. R.-F. gedeckt ist. In 1909 besserten sich die Betriebs- ergebnisse u. konnte nach M. 1 106 474 Abschreib. ein Reingewinn von M. 305 748 erzielt werden, der bis auf Überweisung von M. 6115 an Disp.-F. u. M. 29 650 an die Angestellten zur Konsolidierung der Verhältnisse auf neue Rechnung mit M. 269 983 vorgetragen wurde. Für 1910 hofft die Ges. wieder die Div.-Zahlung aufnehmen zu können. Die Ges. liegt mit den entlassenen Gen.-Dir. Schmoll u. Dir. Laffert im Prozess, für den eine Prozess-Res. jetzt von M. 115 000 gestellt wurde. In zweiter Instanz vor dem Kammergericht wurde in Sachen Schmoll zugunsten der Ges., betreffs Laffert aber zuungunsten der Ges. entschieden. Der 1907 abgebrannte Viktoriaspeicher (siehe oben) wird 1910 wieder aufgebaut, wozu M. 500 000 aus der Berliner Feuersocietät disponibel sind; dieses Grundstück umfasst 1240 qR. u. steht mit M. 3 000 000 zu Buch. Ausser der Benützung für eigene Zwecke (Wagenhof für 45 Kraft- omnibusse) soll der Victoriaspeicher auch anderweitig ausgenutzt werden. Kapital: M. 12 600 000 in 9000 Aktien (mit Nummern aus der Zahlenfolge 1–10 000) zu je Thlr. 100 = M. 300 und 8250 Aktien (Nr. 10001–18 250) zu je M. 1200. Urspr. M. 3 000 000, von denen lt. G.-V. v. 13./3. 1877–81 im ganzen M. 300 000 zurückgekauft wurden. Die G.-V. v. 23./2. 1900 beschloss zwecks Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 600 000 in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien zu je M. 1200, übernommen von einem Konsortium zu 155 %, angeboten den Aktionären 19./3.–5./4. 1900 zu dem gleichen Kurse und 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900; auf M. 5400 nom. alter Aktien entfiel eine neue zu M. 1200. Das Konsortium erhielt für Einführung der neuen Aktien an der Berliner Börse eine Provision von 3 % vom Nom.-Wert; das Agio floss abzügl. dieser Summe in den R.-F. Zwecks Verschmelzung mit der Neuen Berliner Omnibus-Ges. (s. oben) beschloss die G.-V. v. 11./11. 1903 Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 in 750 Aktien zu M. 1200 mit Div.-Recht ab 1./1. 1904. Hiervon dienten 701 Aktien (M. 841 200) zur Durchführung der Fusion in oben angegebener Weise, restl. 49 Aktien (M. 58 800), für die das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen war, wurden zu 250 % ausgegeben. Zwecks Vereinig. mit der Victoria-Speicher-A.-G. in Berlin (s. oben), Vornahme von Betriebserweiter. u. Neubauten erhöhte dic G.-V. v. 14./3. 1905 das A.-K. um M. 2 100 000 (auf M. 6 300 000) in 1750 ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien zu M. 1200. Hiervon erhielten die Aktionäre der Victoria-