Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 743 ferner wurde der Ges. seitens einer Aktionärgruppe eine Garantie von M. 1 000 000 für innerhalb der nächsten 3 Jahre etwa eintretende bilanzmässige Verluste zur Verfügung ge- stellt, auf Grund deren die Zukunft des Unternehmens als gesichert betrachtet werden kann. Die Betriebsverluste der J. 1908 u. 1909 einschliesslich der gezahlten Zs. u. allgem. Unk. (über die Höhe dieser Posten machten die Bilanzen keine Mitteilungen) gingen nach diesen Vereinbarungen nicht zu Lasten der Ges. Die 1908 begonnenen Umbauarbeiten werden 1910 fortgesetzt u. zum Abschluss gebracht. Hypothekar-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %, auf- genommen 1907 lt. Beschluss des A.-R. v. 25./9. 1906. Stücke lautend auf den Namen der Disconto-Ges. in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1912 bis spät. 1927 durch jährl. Auslos. von M. 125 000 vor dem 1./10. auf 2./1. (zuerst 1912); ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherheit der Oblig. nebst Zinsen und Kosten sowie des Aufgeldes von 3 % mit M. 60 000 ist zu Gunsten der Disconto-Ges. eine Sicherungshyp. zur ersten Stelle auf dem Immobiliarbesitz, Fabrikanlage etc. der Schuldnerin eingetragen worden. Der Anschaffungs- und Herstellungswert der Pfandobjekte betrug laut Bilanz per ult 1906 M. 3 056 388. Dieser Betrag wird sich bis zur Fertigstellung der gesamten Anlage der Schuldnerin auf mind. M. 4 000 000 erhöhen. Im übrigen beruht der angegebene Bilanzwert nicht auf einer Taxation, sondern entspricht den tatsächlichen Aufwen iungen, die bis ult 1906 für die verpfändeten Grundstücke, Gebäude etc. gemacht worden sind. Vertreterin der Obligationäre: Revision Treuhand-A.-G., Berlin. Der Erlös der Anleihe dient zum Ausbau des Werkes. Coup.-Verj.: 4 Jahre (K), der Stücke in 30 J. (F). Zahlstellen auch Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: E. Ladenburg. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1907–1909: 99.50, 97.50, 97.50 %. Aufgelegt am 13./5. 1907 in Berlin, Frankf. a. M. und Mannheim zu 101 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige ausserod. Abschreib. u. Rückl., bis 5 % Div., Tant. an A.-R. (s. unten), vertragsmäss. Tant. an Vorst., Vergüt. an Beamte, Rest zur Verfüg. der G.-V. Die Tant. an A.-R. beträgt: a) wenn die G.-V. keine a. o. Rückl. beschliesst: 7½ %, b) wenn dieselbe solche Rückl. beschliesst: 15 %, jedoch keinesfalls mehr als im Falle a. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstück 954 644, Gebäude 1 810 222, Öfen u. Masch. 1 302 768, Nebenanlagen 753 901, Mobil. 74 690, Erz- u. Zinkbestände 524 790, Kohlen u. Material. 134 130, Kassa u. Bankguth. 5985, Debit. 387 012, Beteilig. an Zinkhüttenverband G. m. b. H. 99 000, Kto der Obligat.-Inhaber 60 000, Avale 65 000, vorausbez. Versich. 2647. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Obligat. 2 000 000, do. Agio 60 000, Obligat.-Zs. 4882, Kredit. 1 022 501, Avale 65 000, rückst. Löhne u. Kassenbeiträge 22 409. Sa. M. 6 174 793. Dividenden: 1905–1907: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1908–1909: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Vorstand: Dr. Wilh. Goetzke. Prokuristen: E. Schmidt, R. Boedekerl. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Jul. Weber, Duisburg; Stellv. Dr. Rud. de Neufville, Dir. Walter Merton, Dir. Jul. Sommer, Frankf. a. M.: Gen.-Dir. Reg.- u. Bau-Rat a. D. Herm. Mathies, Dortmund; Ing. E. Dor. Budel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Frankf. a. M.: Disconto-Ges., Berg- u. Metallbank A.-G., E. Ladenburg; Duisburg: Duisburg-Ruhforter Bank (Fil. der Essener Creditanstalt). 22 Rheinische Bergbau- und Hüttenwesen-Aktien-Gesellschaft zu Duisburg-Hochfeld. Niederrheinische Hütte. Gegründet: 12./3. 1856. Letzte Statutänd. 26./3. 1900, 18./8. 1904, 26./1. bezw. 1./5. 1905, 13 % 1997, 16.1999 Zweck: Bergbau auf Eisenstein etc., Verhüttung von Erzen, Betrieb von Eisengiessereien. Die Ges. besitzt in Nassau und im Rheinlande 105 Eisensteinfelder mit Verleihungen auf 20 009 314 qm Eisenstein, 5 709 431 qm Braunstein, 160 907 qm Braunkohlen, 342 304 qm Ton; in Duisburg-Hochfeld auf einem 126 Morgen grossen Terrain eine Hochofenanlage, bestehend aus 4 Hochöfen nebst dazu gehörigen Masch. etc., ein Stahlwerk, je eine elektr. Zentralstation für Kraft u. Licht; im Zusammenhang damit eine Eisengiesserei, in welcher hauptsächlich schwerer Maschinenguss in Sand u. Lehm (Stücke bis zu 50 000 kg), Coquillen für Stahlwerke, sowie Bauguss (Säulen etc.) hergestellt werden. 1896 Erwerb eines 27 Morgen grossen Gutes bei Dornap, um bezügl. des Kalksteinbedarfs unabhängig zu sein. Zur Ver- arbeitung der Schlacken zu Portland-Cement, Schlackensteinen u. Wegebaumaterial 1899 u. 1900 Errichtung einer Portland-Cementfabrik mit einer Produktionsfähigkeit von jährlich 100 000 Fass u. einer Steinfabrik. Am Bahnhof Hochfeld besitzt die Ges. ein 47 Morgen grosses Terrain mit Gleisanlagen zum Schlackensturz. 1900 Bau einer weiteren elektr. Zeutrale für Licht u. Kraft mit 375 PS., wodurch hauptsächlich auch die Steinfabrik elektr. Antrieb erhalten hat. Zwecks voller Ausnutzung der Hochofenanlage beschloss die G.-V. v. 18./8. 1904 zur Vergrösserung des Eigenverbrauchs von Roheisen Ankauf des Oberbilker Blechwalzwerkes mit 4 Walzenstrassen gegen Gewährung von M. 900 000 neue Aktien zu 110 % mit Div.-Recht ab 1./1. 1905, von welchem Tage ab die Übernahme des Werkes erfolgte. Die Grundstücke des Oberbilker Werkes sind von der Duisburger Ges. nur gepachtet, u. zwar auf 15 Jahre zu jährl. M. 20 000.