Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 749 zusammen 70 Kessel, 33 Schmalspur- u. 7 Normalspur-Lokomotiven, sowie ausgedehnte Reparaturwerkstätten. Die früheren Huldschinskyschen Anlagen umfassen in Gleiwitz-Stadt: ein Stahlwerk, be- stehend aus 4 Siemens-Martinöfen nebst allem Zubehör, eine Stahlgiesserei nebst mechan. Werkstatt, eine Walzwerksanlage, bestehend aus Universalwalzwerk u. Grobstrecke nebst Appreturwerkstätten, einer Dreherei u. diversen Magazinen, ein Presswerk mit allen Ein- richtungen zur Herstellung von Bandagen, Rädern, Radsätzen für Haupt- u. Kleinbahnen, Achsen u. Schmiedestücken jeder Art; Waggonbeschlagteilen, eine Rohrhütte mit allen Einrich- tungen zur Herstellung stumpf- u. patentgeschweisster Rohre, Gasrohre, Masten etc. nebst mechan. Werkstätte u. Rohrbiegerei, eine Giesserei für Grau-, Tiegel- u. Temperguss sowie zur Herstellung von Weichguss-Fittings, eine Fabrik zur Herstellung nahtloser Rohre u. Hohl- körper, Flaschen für alle Gasarten, eine Fittingsfabrik für schmiedeeiserne, Weichguss-Fittings u. Flanschen aller Art; in Gleiwitz-Stadtwald: ein neu erbautes Walzwerk für nahtlose Rohre mit Kaltziehereien (ca. 7 000 qm überdeckte Hallen) Die Ges. besitzt ferner das Puddlings- und Stabeisen-Walzwerk in Zawadzki mit 19 Puddelöfen, 12 Schweissöfen, 6 Dampfhämmern, einer Luppenstrecke und 4 Walzenstrecken, 42 Kesseln und 2 Normalspurlokomotiven. Das Hammerwerk in Vossowska, eine Giesserei in Colonnowska. Die grosse amerikanische Mühle zu Zawadzki ist bis 30./6. 1920 verpachtet. Die Ges. gehört dem Stahlwerksverbande (Düsseldorf) an; ferner beteiligt an der Oberschles. Kohlenkonvention u. an der Firma Oberschles. Stahlwerks-Ges. m. b. H. in Berlin. Die Ges. hat 1899 mit den aus dem urspr. Eigentum der Minerva und späteren Er- werbungen der Ges. stammenden 390 Kuxen von 5 verschiedenen Gruben nach Austausch von Kuxen anderer Interessenten und nach Ankauf der Oberfläche ein konsolidiertes Kohlen- Grubenfeld, die Friedensgrube, geschaffen. Dieselbe ist 1½ km von der Friedenshütte be- legen. Die Kohlenfelder (Schwarzwaldterrains ca. 179 ha 86 a 27 qm gross) wurden 1899 bis 1901 aufgeschlossen und zur teilweisen Kostendeckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten wurden Okt. 1901 vollendet, so- dass seitdem die Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht (429 m) und Maria- schacht (356 m) aufgenommen werden konnte. Gefördert wird aus 3 Sohlen. Belegschaft der Grube Ende 1909 1860 Mann. Wegen Beschaffung von Mitteln s. Anleihe von 1902. Die ausserord. G.-V. v. 15./9. 1904 genehmigte die Untersuchung u. eventuelle spätere Erwerbung der von der Fürstl. Pless'schen Central-Verwalt. in Gemeinschaft mit der Bank f. Handel u. Ind. auf 2 Jahre (bis 17./8. 1906) in Option erhaltenen Kohlenfelder. Wegen Kapitals-Erhöhung zu diesem Zwecke s. Kapital. Die Option ist nicht ausgeübt worden. Die Ges. hat Ende des Jahres 1905 mit den Gräflich Schaffgottschen Werken G. m. b. H. sowie der Gräflich Ballestremschen Güterdirektion eine Interessengemeinschaft von zunächst 10 jähr. Dauer geschlossen, welche die gemeinsame Verwertung der gesamten Kohlenförderung der drei Verwaltungen durch die Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, bezweckt u. regelt. Dieser Interessengemeinschaft ist 1906 die A. Borsigsche Berg- u. Hütfenverwalt. beigetreten. Von der Schaffgottschen Verwaltung hat die Ges. ca. 28 ha erworben. Im Zusammenhang hiermit schloss die Ges. mit der genannten Verwaltung einen 50jährigen Pachtvertrag auf einen Komplex von Grubenfeldern, welche mit der Friedensgrube mark- scheiden. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röstanlage und Bahnanschluss in Rostoken b. Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 erworben. Ferner besitzt die Ges. Dolomitbrüche in Bobrownik Rudypiekar und Imielin. Die Eisenerzfelder in der Feldmark Georgenberg sind mit einem der Donnersmarckhütte gehörigen Komplex zu dem Eisenerzbergwerk „Julius“ vereinigt worden. Zur Sicherung ihres Erzbedarfes erwarb die Ges. 1906 1252 von 1280 Kuxen der Gew. Czerna (Eisenerzbergwerk) inGalizien, 15 weitere Kuxe sind 1909 erworben. Im Jahre 1906 erwarb die Ges. gemeinschaftlich mit der Donnersmarckhütte ein bei Salangen in Norwegen belegenes grösseres Eisenerzvorkommen, u. beide Werke gründeten in Verbindung mit diesem Erwerbe die Salangens Bergverksaktieselskab mit einem A.-K. von zunächst 1 500 000 Kr. Die Gesamtanlage, die Ende 1909 in Betrieb genommen wurde, erfordert einschl. der Erwerbskosten für das Erzvorkommen einen Betrag von M. 8 250 000; hierauf sind seitens der Ges. einschl. der Einzahlungen auf das A.-K. der Salangens Berg: verksaktieselskab entsprechend ihrer 70 % igen Beteiligung daran bis Ende 1909 rund M. 4 555 000 gezahlt worden. Die von der Ges. voraussichtlich zu zahlenden weiteren Kosten belaufen sich noch auf M. 1 225 000. Der Grundbesitz der O. E. B. A.-G. umfasste Ende 1909: a) in den Kreis Gross-Strehlitz u. Lublinitz 1088 ha 14 a 75 qm, b) in den Kreisen Gleiwitz u. Zabrze 51 ha 43 a 37 qm, c) in den Kreisen Beuthen u. Kattowitz 268 ha 90 a 42 qm, d) im Kreise Tarnowitz 67 ha 89 a 17 qm, e) in den Kreisen Rybnik u. Pless 25 ha 29 a, f) in Marksdorf (Ungarn) 35 ha 55 a 90 qm, somit in Sa. 1537 ha 22 a 61 qm. Ferner Gemeinschaftsbesitz mit der Bank f. Handel u. Ind. in Berlin 145 ha 55 a 62 qm (s. oben). Für Neuanlagen, Grundstücksankäufen u. An- schaffungen inkl. Friedensgrube wurden 1909 M. 4 905 815 verausgabt, davon entfallen auf Kohlengrube M. 638 767, auf die Hüttenwerke M. 4 153 465 inkl. Umbau des IV. Hochofens, Neubauten des Stahlwerkes u. Ausbau des Rohrwalzwerkes. Die Ges. beschäftigt einschl. Gruben z. Z. ca. 11 500 Arb. u. Beamte. Vorhanden sind einschl. der angemieteten wohnungen 262 Beamten- u. 2930 Arb.-Wohnungen.