Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. einschliessl. der Felder Hellmuth u. Caspar Alexander 499,5 ha. Für nom. M. 7 500 000 Bonifacius-Aktien wurden nom. M. 6 000 000 neue Gelsenkirchener Aktien gewährt, indem auf je nom. M. 1500 Bonifacius je nom. M. 1200 Gelsenkirchener Aktien zum Umtausch angeboten wurden; nicht umgetauschte Bonifacius-Aktien wurden 9.–23./12. 1899 mit 140 % plus 4 %, Stück-Zs. ab 1./1. 1899 bar von der Disconto-Ges. eingelöst; ausserdem übernahm Gelsenkirchen eine Anleihe von Bonifacius im Betrage von M. 2 000 000. (Siehe unten.) Ab 31./1. 1904 Übernahme des Gesamtvermögens der Gew. Verein. Hamburg u. Franziska auf Grund eines Beschl. der Gewerken-Vers. v. 30./12. 1903 für M. 3 600 000 neue ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien, sowie M. 1 000 000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1904 bar. Nebenbei war vereinbart, dass dem Grubenvorstand für die Liquid. der Gew. je M. 7000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1904 bar zur Verfügung gestellt werden sollten, wenn bei der Liquid. ein Gewerke an Stelle der auf jeden Kux zuzuteilenden nom. M. 3600 Gelsenkirchener Aktien Barzahlung wünscht. – Die Berechtsame der Gew. umfasst 18 787 915 qm oder mehr als 8½ Maximal- felder; das Grubenfeld ist durch 4 grosse Förderschächte mit Eisenbahnanschlüssen auf- geschlossen; Kohlenvorrat in günstiger Lagerung noch 8–9 000 000 t; ein ebenso grosses Quantum steht im Feldesteile noch an. Weiter hat Gelsenkirchen Ende 1903 erworben die Kuxe der Gew. Prinz Schönaich, in- dem für je einen der 1000 Kuxe M. 3000 neue, ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien gewährt wurden. – Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 qm oder rund 21 Maximalfelder. Die Bohrlöcher haben in 500–658 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht und bei 532–661 m Kohle erbohrt. Die Kohlenproben sind als Esskohle (eine noch verkokungsfähige magere Kohle) und als Fettkohle festgestellt worden. Da auf den Feldern, die ein abbauwürdiges Vorkommen in Aussicht stellen, bisher weitere Arbeiten als das Niederbringen von Bohrlöchern nicht vorgenommen sind, hat eine Ausbeute seitens der Gew. noch nicht verteilt werden können. Anlässl. der Übernahme des Schalker Gruben- u. Hüttenvereins (s. unten) ging auch das Pluto-Bergwerk an die Ges. über, bestehend in 7 Steinkohlenfeldern bei Wanne; Ausbeutung mittels 4 Schächten, Schachtanlage (I u. IV) Thies, Schachtanl. Wilhelm (II u. III), Wetter- schacht V; im Abteufen begriffen ist Wetterschacht VI. Auf Schachtanlage Thies ist eine Kokerei von 156 Öfen, davon 120 mit Gewinnung der Nebenprodukte, eine 1905 erricht. neue Benzolfabrik, auf Schachtanlage Wilhelm eine Kokerei von 60 OÖfen, ebenfalls mit Gewinnung von Nebenprodukten, auf Schachtanlage Wilhelm ist ausserdem eine Ringofenziegelei, Teer- destillation u. Schmierfettfabrik in Betrieb. Die Zeche Pluto ist durch Drahtseilbahn mit dem Gelsenkirchener Hüttenwerk verbunden. Die Gelsenkirchener Ges. besitzt nunmehr 20 leistungsfähige Schachtanlagen. Gesamt- grundbesitz der Ges. Ende 1909: 2379 ha 88 a 92 qm. Für Neuanlagen wurden 1901–1909 zus. M. 10 883 562, 8 821 800, 9 156 489, 8 391 685, 5 634 909, 9 128 081, 28 979 224, 17 486 219, 14 580 587 ausgegeben. Aus der Vereinig. mit der Bonifacius-Ges. resultierte die Beteilig. an den Gew. Caspar Alexander u. Hellmuth. Die letztere, deren sämtl. Kuxe sich im Besitz der Gelsenkirch. Ges. befanden, ist 1903 samt Bergwerkseigentum auf deren Namen umgeschrieben u. mit M. 447 750 auf das Immobilienkto der Zeche Ver. Bonifacius übertragen. Bei der Schantung-Eisenbahn-Ges. u. bei der Deutsch-Chines. Bergbau-Ges. hat sich Gelsenkirchen 1900 mit M. 180 000 bezw. M. 40 000 beteiligt. Die Beteilig. der Ges. an anderen Unternehmungen, zu denen 1905 die Anteile der Firma Raab, Karcher & Co. in Mannheim, der Rheinisch-Westf. Bergwerksges. m. b. H. in Mülheim (Ruhr), der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg, sowie des Rhein.-Westf. Elektrizitätswerkes in Essen gekommen sind, steht in der Bilanz zu Buche (s. auch unter Kapital) für 1909 mit M. 27 556 262 inkl. nachfolg. genannter Beteil. 1909 Erwerb der Mehrheit der Aktien des französ. Hütten- werks Soc. An. Metallurgique d' Aubrives et Villerupt, A.-K. Frcs. 6 750 000. Die Ges. be- treibt in Aubrives (Ardennen) Giessereien u. Konstruktions-Werkstätten u. in Villerupt (Meurthe-et-Moselle) Hochöfen u. Giessereien. An Erzfelder besitzt sie eine 326 ha grosse Erzfläche in Villerupt selbst sowie eine solche von 475 ha, gelegen in Crusnes. Erstere wird ausgebeutet, letztere ist noch unerschlossen. Die Gesamtzahl der Beamten inkl. Hauptverwaltung betrug 1904–1909: 917, 972, 1025, 1218, 1309, 1141, der Arb. 24 069, 23 905, 24 234, 30 043, 33 752, 34 157 Mann. Gesamtzahl auf allen Werken, also inkl. Aachener Hüttenverein mit Eschweiler, sowie Schalker u. Duis- burger Werken in 1909: 1860 Beamte u. 44 589 Arb., die zus. M. 65 050 235 Lohn erhielten. Die G.-V. v. 4./4. 1910 genehmigte einen Gemeinschaftsvertrag mit der J. P. Piedboeuf & Cie. Röhrenwerk A.-G. in Eller-Düsseldorf, welche Ges. schmiedeeiserne Röhren fabriziert. Der Vertrag soll bis 31./12. 1939 unkündbar sein. Bei etwa eintretender Fusion werden für M. 2 800 000 Piedboeuf-Aktien M. 2 000 000 Aktien der Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. ge- währt. Bis dahin wird der nach Vornahme aller Abschreib., Rückstell., Tant., Grat. etc. verbleibende Reingewinn beider Ges. derart verteilt, dass die Gelsenkirchener Bergwerks- Ges. von der Summe 75 Teile, die Piedboeuf-A.-G. einen Teil erhält. Auch mit der Düssel- dorfer Röhren-Industrie A.-G. wurde 1910 eine Interessengemeinschaft abgeschlossen, ge- nehmigt in der a. o. G.-V. v. 20./6. 1910. Beteiligungsziffer inkl. Monopol, Bonifacius-Verein. Hamburg, Franziska u. Pluto (S. unten) im Kohlen-Syndikat: 8 698 000 t Kohlen, 1 726 808 t Koks und 216 600 t Briketts. Für den Schalker Gruben- u. Hüttenyerein, sowie für den Aachener Hüttenverein ist die Ges. im Stahlwerksverband mit 508 604 t beteiligt, davon entfallen auf Produkte A 283 604 t, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. I.