Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 761 1) Die von den Grafen Hugo, Lazy, Arthur Henckel von Donnersmarck bis 1912 gepachteten Eisenerzför derungen im Regierungsbezirk Oppeln. 2) Das im J. 1905 zum Zwecke der direkten Konvertier ung des flüssigen Roheisens im Anschluss an das Hochofenwerk Julienhütte errichtete Stahlwerk in Julienhütte, be- stehend aus 5 Martinöfen, welches Eigentum der ,Stahlwerk Julienhütte, G. m. 3 E.= Gleiwitz, ist. Die Oberschles. Eisen-Ind. ist deren Hauptgesellschafter u. betreibt das Stahl- werk als Pächterin. Das Stammkapital der Stahlwerk Julienhütte, G. m. b. H. beträgt M. 400 000; ausserdem hat diese Ges. im J. 1905 zur Aufbringung des Bau- Kapitals eine Oblig. Anleihe von M. 1 800 000 u. im J. 1907 zum Zwecke der Erw eiterung des Stahlwerks eine solche von M. 2 200 000 aufgenommen. Für beide Oblig.-Anleihen haftet die Oberschles. Eisen-Ind. als selbstschuldnerische Bürgin. 1909/1910 Bau eines weiteren Martinofens u. Errichtung einer grossen Blockstrasse. 3) Die Fabrica de Cuie si de Tras Serma in Romänia Constantin Wolff & Co. (Erste Rumänische Fabrik für Drahtstifte u. gezogene Drähte, Commandit- Ges. Constantin Wolff & Co.) in Galatz, Rumänien, deren Hauptkommanditistin die Ges. ist; 1907 u. 1908: 5 % Div. 4) In Hadra, Kreis Lublinitz, eine Fabrik zur Herstellung von Schmiedenägeln u. Schmiedewaren. Die Oberschles. Eisen-Ind. ist mit ihrer gesamten Rohstahl- Erzeugung Mitglied des bis 30./6. 1912 abgeschlossenen Deutschen Stahlwerks- Verbandes u. hat ein Kontingent von 230 346 t. Die Ges. gehört ferner dem Ostdeutsch. Roheisensyndikat, der Oberschles. Stahl- werksgesellschaft m. b. H. Berlin, der Oberschl. Alteisen-Vereinigung, dem Verband Deutscher Drahtwalzwerke, dem Verbande Deutscher Drahtgeflechtfabrikanten, dem Deutschen Kupfer- draht-Verbande, sowie einigen anderen Verkaufs-Vereinigungen an. 1902–1909 wurden durchschnittl. 8852, 8790, 8525, 8334, 8811, 9499, 9359, ca. 8642 Arbeiter beschäftigt. Umsatz 22 851 604, 23 614 552, 26213 465, 29 220 202, 34 082 185, 39 003 701, 31 007 726, 30 339 233. Die Anlagekonten erfuhren 1907 einen Zugang von M. 2 665 956, 1908 M. 2 162 558 u. 1909 M. 1 410 334. – Von 1887 bis Ende 1909 betrugen die Gesamt-Abschreib. M. 29 718 682. Das Walzeisengeschäft gestaltete sich 1909 noch ungünstiger als im Vorjahre; die Preise blieben das ganze Jahr hindurch verlustbring. u. ausserdem fehlte es während langer Zeit sogar empfindlich an Beschäftigung. Die bereits 1908 – mit Ausnahme einer kurz. Belebung des Geschäfts vor Jahresschluss –— sehr ungünstigen Marktverhältnisse hatten bei Beginn des Jahres 1909 eine Anderung nicht erfahren, sodass die deutschen Werke bei höchst unzureich. Verkaufspreisen zumeist unter intensiver Arbeitsnot litten. Erst gegen Ende des Jahres besserten sich die Preise. Auch die Lage des Drahtmarktes war eine ausserordentlich un- günstige. Wie intensiv der im Jahre 1907 begonnene Preisrückgang für Walzeisen u. Draht- fabrikate auf das Gewinnresultat der Ges. einwirkte, geht daraus hervor, dass die Minder- erlöse auf die quantitative Verladung 1909 geg. 1907 gerechnet M. 4 206 931 betragen. Konnte die Ges. für 1908 bei einem Reingewinn von M. 541 826 noch 1½ % Div. gewähren, so ver- minderte sich 1909 nach M. 1 200 000 Abschreib. der Reingewinn auf nur M. 107 454. Die Oberschles. Eisen-Ind. hat im Juli 1909 in Gemeinschaft mit ihrer Bankgruppe unter Führung der Berliner Handels-Gesellschaft 975 Kuxe der „Consolidierten Gleiwitzer Steinkohlengrube“ erworben, wovon auf die Ges. 64 % entfallen. Diese Gew. besteht aus ver- schiedenen Grubenfeldern u. hat eine Flächenausdehnung von ca. 24 000 000 qm. Die Ges. hat auf dem Terrain der Grube Bohrungen vorgenommen, deren Resultate sehr befriedigten. Das Kaufgeld ist in 10 Jahresraten zu bezahlen. Die Aufschliessung u. Inbetriebsetzung der Grube soll demnächst erfolgen. Im Zusammenhang mit diesem Kuxenerwerb steht die Option auf den Kauf der „Consolidierten Steinkohlengrube Nordé, welche mit der Grube Gleiwitz markscheidet. Die Cons. Steinkohlengrube Nord besteht ebenfalls aus verschied. Grubenfeldern mit einer Flächenausdehnung von ca. 38 000 000 qm. Die Grube Nord liegt im Wasserschutzbezirk u. kann der Abbau dieser Grube erst nach Aufhebung dieses Wasserschutzbezirkes seitens der Königl. Regierung vorgenommen werden. Die Option ist der Ges. auf die Dauer von 3 Jahren nach Aufhebung des Verbots der Eröffnung des Berg- baues, längstens bis 1./1. 1934 eingeräumt worden. Der Erwerbspreis wird als mässig bezeichnet u. stellt sich bei der Grube Gleiwitz auf ca. M. 250 000 pro Maximalfeld, während die Option auf die Grube Nord auf ca. M. 130 000 pro Maximalfeld einsteht. Im August 1909 wurde der Ges. vom Oberbergamt Breslau ein in den Gutsbezirken Neudeck, Kleinzyglin u. Grosszyglin belegenes Bergwerk Max zur Gewinnung von Schwefelerz verliehen. Die Ges. ist an der Akt.-Ges. Eisenhütte Silesia in Paruschowitz, O.-Schl., mit Aktien- besitz beteiligt. A.-K. dieser Ges. jetzt M. 10 000 000, Div. 1899–1909: 12, 8, 4, 4, 5, 7, 11, 14, 1 „ Ferner ist die Ges. beteiligt an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke, Warschau, Zelehe Werke in Warschau, sowie in Czenstochau besitzt. Div. 1897/98–1908/09: 16, 16, 16, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Siehe auch unten. Anfang 1908 Erwerb des grössten Teiles der M. 600 000 Aktien der Königshulder Stahl- u. Eisenwarenfabrik. Weitere Beteiligungen an der Schantung-Bergbau-Gesellschaft, sowie an der Gewerkschaft Florasglück. Die Kuxe der hundertteiligen Gewerkschaft „Florasglück' sind mit Ausnahme von 8 Stück, welche behufs Bildung der Gewerk schaft abgegeben werden mussten, sämtlich im Besitze der Oberschles. Eisen-Industrie. Die Gew. „Florasglück“' zahlte für 1900 an Ausbeute M. 300 = 7.68 % für 1901 M. 220 = 5.6 %, für 1902 M. 200 = 5 %, für 1903