766 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. bei diesen Gewerkschaften Beschäftigten 540 Beamte u. 13 279 Arbeiter. Die Ges. gehört der Oberschles. Kohlenkonvention u. dem Verband Deutscher Zinkwalzwerke, sowie der Inter- nationalen Zinkkonvention (Zinkhüttenverband m. b. H.), an. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1906/07 M. 9 470 424, hiervon entfallen ca. M. 3 600 000 auf Hütten- u. Bergwerke u. M. 5 172 662 auf Landgüter (Gut Brynow etc.). Diese grossen Güterankäufe wurden vorgenommen, um kostspieligen Bergschädenprozessen zu entgehen. Zugänge 1907/08 M. 3 064 147, 1908/09: M. 14 837 614, wovon M. 10 121 834 auf 499 Kuxe der Oheim-Grube entfallen. Zugänge 1909/10 M. 4 334 006, hiervon entfallen M. 663 887 auf Zinkbergwerke, M. 181 703 auf Hütten, Röstanstalten, Walzwerk etc., M. 2334192 auf Steinkohlenbergwerke. Die Landgüter umfassen das 268 ha grosse Rittergut Michalkowitz und die mit Erwerbs- recht gepachtete, 352 ha 65 ar grosse Domäne Bitkow, sowie das 1906 erworbene Gut Brynow (578 ha 50a 23 qm gross), unter welchen die Oheimgrube baut. An landwirtschaftl. Erträgnissen haben nach Absetzung d. Betriebskosten. 1905/06–1909/10 Michalkowitz u. Bitkow M. 64 198, 103 826, 92 172, 51 175, 40 310 erbracht. Der Übernahmewert d. Ritterguts Michalkowitz hat M. 1065 818 u. der Gesamtpachtwert der Domäne Bitkow M. 1 445 653 betragen. Die Landgüter haben für die Ges. eine ihre landwirtschaftl. Ertragswerte übersteig. Bedeutung, weil sie sie der Verpflicht. zum Ersatze v. Bergschäden überheben. Die fiskalische Königsgrube hat 1908 von der Ges. einen 236 000 qm grossen Teil der unter der Domäne Bittkow gelegenen Steinkohlen- bergwerke Eustachius u. Bronislawa, die zus. einen Flächenkomplex von 1¾ Mill. Quadrat- metern umfassen u. deren Gesamtkohlenvorrat auf über 4 000 000 t bei etwa 60jähriger Lebensdauer geschätzt wird, bis 1./4. 1912 gepachtet. Die Pachtsumme des Grubenfeldteils schwankt zwischen M. 35 000 u. M. 170 000 pro Jahr. Zinkvorkommen. An Anteilen an Bergwerken im Betriebe gehören der Ges. 75 von 100 Kuxen der Gew. neuen Rechts des Zinkbergwerks Brzozowitz und 61 von 122 Kuxen der Gew. alten Rechts des Zink- und Schwefelerzbergwerks Konsolidierte Maria. Die Ges. hat ferner 844 98 von 122 Kuxen der Gew. alten Rechts des Zinkerzbergwerks Neue Helene von dem Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen auf 50 Jahre mit Erwerbsrecht zur Nutzung, Ausbeutung u. Ausübung aller Rechte des Eigentümers gepachtet, und den Pachtzins für die gesamto Zeitdauer im Voraus entrichtet. Das jederzeit ausübbare Erwerbsrecht sieht einen Kaufpreis von M. 1000 bei Ausschluss eines Rechts auf Rückforderung der im Voraus entrichteten Pachtzinsen vor. Das Zinkerzbergwerk Brzozowitz fördert aus dem 835 418,72 qm grossen Grubenfelde Zinkblende, Galmei, Bleiglanz u. beschränkt Schwefelkies. Die Bleierze sind gegen Erstattung der Gewinnungs- und Förderungskosten an den Fiskus ab. zuführen. Der Abbau beutet ein Erzlager von durchschnittlich 4.5 m Mächtigkeit aus. Die Förderung hat im Geschäftsjahr 1908 09 140 653 t bei einer Belegschaft von 1147 Köpfen erbracht. Die Tagesanlagen befinden sich auf einem 600 Morgen grossen Gelände des Ritterguts Brzozowitz, welches 1898 auf die Dauer von 20 Jahren fest mit einem sich stets von 5 zu 5 Jahren erneuernden Optionsrecht gepachtet ist. Die Tagesanlagen sind erst vor einigen Jahren ausgebaut worden; die Erzaufbereitung wird gegenwärtig einem gründlichen Umbau unter. worfen. Repräsentant der Gew. ist Gen.-Dir. Fritz Lob. Im Geschäftsj. 1908/09 sind als Ausbeuten an die Ge werken insgesamt M. 2 930 000 gezahlt worden. Das Zinkbergwerk Neue Helene liegt im Kreise Beuthen- markscheidet im Süden mit der Brzozowitzgrube, mit der sie auch gemeinschaftliche Betriebsleiter u. Betriebs-, beamte hat, und umfasst ein Grubenfeld von 1 679 786,382 qm, aus welchem sie Galmei, Zinkblende. Bleiglanz und beschränkt Schwefelkies fördert. An Abgängen aus der Erzoufbereitung früherer Jahre sind einige hundert- fausend t Haldenbestände vorhanden, welche metallisches Zink bis zu 109% enthalten und in späterer Zeit noch verwertbar sein dürften. Die Bleierze müssen an die regalberechtigte fiskalische Friedrichsgrube gegen Er- stattung der Gewinnungs- u. Förderungskosten abgeführt werden. Die Grube hat im Geschäftsjahr 1908/09 204 173 t Zinkerze gefördert. Die älteren Tagesanlagen sind durch eine moderne Blendeaufbereitungsanstalt ergänzt worden. Repräsentant ist auch hier Gen.-Dir. Lob. Im Geschäftsj. 1908 09 wurde ein Rohgewinn von M. 2 443 048 erzielt. Hiervon kamen insgesamt M. 1 612 000 an die Gewerken zur Ausschüttung, während der Rest zur Bestreitung der Ausgaben für die neue Blendeaufbereitungsanstalt verwendet wurde. Konsoli- dierte Maria ist ein Werk untergeordneter Bedeutung, welches im Geschäftsj. 1908/0) 25 083 t Zinkerze ge- fördert hat. Die gewonnenen Erze werden an die Gewerken in Natur verteilt. Das mit der Neue Helene. Grube markscheidende Zink- u. Schwefelkiesbergwerk Kleine Helene, welches sich im Alleinbesitz unserer Ges. befindet, wird gegen einen an die Ges. zu zahlenden Pachtzins von der Gewerkschaft Neue Helene abge- baut. Im Jahre 1908/09 wurden aus dem nur 7330 qm grossen Felde der Kleine Helene-Grube 9391 t Zinkerze gefördert. An fristenden Zinkbergwerken in Oberschlesien gehören der Ges. zwei unbedeutende Grubenfelder u. sämtl. Kuxe einer Gew. neuen Rechts, sowie eine mehr oder weniger grosse Anzahl von Kuxen an Gewerk- schaften teils alten, teils neuen Rechts von acht wenig bedeutenden Zinkerz- u. Bleierzfeldern. Die Hohen- lohe-Zinkhütten, die Hohenlohe-Blenderöstanstalt, das Hohenlohe Zinkwalzwerk u. deren Hilfsanlagen, insbesondere die Gruben- u. Hüttenschmieden stehen auf Grundstücken, die der Ges. als Eigentümerin gehören. Ausserdem gehört der Ges. die erst vor einigen Jahren in Siemianowitz auf einem eigenen Grundstücke errichtete Blende-Röstanstalt u. Schwefelsäurefabrik Johannahütte. Dieselbe erfuhr 1909 eine wesentliche Erweiterung. Der Ges. gehört ferner die in Michalkowitz belegene Theresia-Zink- hütte, deren Betrieb aber, weil unlohnend, am 31./12. 1908 eingestellt worden ist. Ferner befindet sich im Pachtbesitz der Ges. die den Gräflich Schaffgotschen Werken G. m. b. H. gehörige Godulla-Zinkhütte nebst Blenderöstanstalt, Chamottefabrik u. Schmiedewerkstatt; der Pachtvertrag läuft bis zum 1./10. 1920. Bei der Hohenlohe-Zinkhüttenanlage erfolgte 1909/1910 der Bau einer neuen Destillationshalle, welche mit zehn OÖfen neuester Konstruktion ausgestattet ist. Die Inbetriebsetzung der ersten zwei Öfen erfolgte im April 1910. Die Hütten sind auch mit den erforderl. Fabrikationseinricht. f. die Herstell. von Ton, Muffeln und Vorlagen, Chamottefabriken, Zinkraffinieröfen, u. die Hohenlohe-Zinkhütte ausserdem noch mit einem Bleiraffinierofen u. einem Kadmiumofen versehen. Auf der Hohenlohe-Zinkhütte u. auf der Godulla-Zinkhütte befinden sich noch je eine Zinkstaubsiederei. Produktion der Zinkhütten siehe oben. Auf den drei Blendröstanstalten wurden 1908/09 zus. 81 156 t, 1909/10 zus. 72 608 t geröstete Blende produziert. Steinkohlenvorkommen. Das Steinkohlenbergwerk Max im Kreise Kattowitz (Berechtsame 4978238 qm), dessen Kohlenvorrat auf etwa 53 000 000 t veranschlagt wird u. die Lebensdauer auf 70 Jahre, hat ausser einem Wetterschacht 3 Förderschächte. Die Förder. betrug in 1905 06–1909/10 671735, 720 331, 751 220, 749845, 747 293 t. Das Steinkohlenbergwerk Konsolidierte Georg (Berechtsame 3 168 918 984 am) für das die Kohlenmenge von 8 191 000 t und die Lebensdauer von 20 Jahren veranschlagt wird, hatte 1905 06–1908 09 eine Förderung von 353 656, 365 119, 399 440, 371 293, 396 905 t. Von dem Steinkohlenbergwerk Oheim bei Kattowitz erwarb die Ges. urspr. nur 501 von den vorhandenen 1000 Kuxen, doch hat sie im Laufe des Geschäftsjahres 1908/10 die übrigen 499 Kuxen gekauft, zu einem Preis, der dem auf M. 7 000 000 festgesetzten Gestehungspreise für die 501 Kuxen entsprach. Die Oheim- grube weist bei einer Feldesgrösse von 5 669 000 qm, 9 abbauwürdige Flöze von insgesamt 31,3 m Mächtigkeit an Kohle auf. Ihre Lebensdauer schätzt man auf mindest. 200 Jahre. Zurzeit besitzt sie zwei Schächte, die bis zur ersten Tiefbausohle bei 300 m Teufe niedergebracht sind. Die Anlage ist nach grossen Gesichts- punkten angeordnet u. als Fördebetrieb grösster u. modernster Ausführung ausgebaut. 1905/06–1909 10 wurden 187 527, 591 279, 404 202, 452 199, 483 197 t gefördert. Für die Arb. dieser Grube hat die Ges. in der Stadt Kattowitzeine aus 72 Wohnungen besteh. Kolonie, ferner in der Gemeinde Brynow 2 Schlafhäuser für zus. 450 Arb. errichtet.