Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 767 Die Konsolidierte Hohenlohegrube, die auf 50 Jahre gepachtet wurde, mit dem Rechte, nach erfolgter Allo- difizierung die Grube für M. 1000 zu erwerben, ist bereits stark abgebaut, so dass die Lebensdauer nur noch auf 7 Jahre veranschlagt wird. Die Förderung betrug in 1905/06–1909/10 566 261, 540 796, 511 581, 480 179, 478 432 t. Die Fanny-Chasseegrube förderte 1907/08–1909/10: 45 319 500, 51 706, 54 171 t; sie hat ein Grubenfeld von 716 565 qm Grösse u. eine Lebensdauer von noch 13 Jahren. Verpachtete Bergwerke. Die Ges. ist ferner eingetragene Eigentümerin der Stein- kohlenbergwerke Eustachius u. Bronislawa I, welche zus. einen Flächenkomplex v. 1 668 253 qm umfassen. Der Gesamtkohlenvorrat in dem bis jetzt aufgeschlossenen Feldesteile wird auf 5 293 000 t geschätzt. Ein 467 000 qm, grosser Teil der Lagerstätten in den Grubenfeldern ist an den Königl. Preuss. Bergfiskus bis 1./8, 1912 verpachtet. Im eigenen Betrieb baut die Ges. z. Z. die Grubenfelder nicht ab. Die Pachteinnahmen haben im Geschäftsj. 1908/09 nach Abzug der Unk. M. 138 087 betragen. Bergwerke in Fristen u. Anteile an solchen. Die Ges. ist eingetr. Eigentümerin von 7 unverritzten, von ihr nicht betriebenen Steinkohlenfeldern v. rund 3 000 000 qm Grösse; ferner gehören ihr sämtliche Kuxe von 23 Gew. neuen Rechts von fristenden Steinkohlen- feldern mit einer Feldesgrösse von zus. rund 49 000 000 dm. Diese Felder liegen grösstenteils im Gleiwitzer Revier. Ferner ist sie Eigentümerin von verschiedenen Anteilen an teils be- weglichen, teils unbeweglichen Kuxen von 5 Steinkohlenfeldern. Sonstige Mineralvorkommen. Die Ges. besitzt ferner an unyerritzten Grubenfeldern ein Schwefelerzfeld, 2 Braunkohlenfelder, von denen das Feld Leopard neuerdings verpachtet worden ist, 2 Solquellenfelder, sowie sämtliche bewegl. Kuxe eines Bleierzfeldes u. die Hälfte der unbeweglichen Kuxe eines dritten Braunkohlenfeldes. Im Interesse einer ausreichenden Versorgung der Hütten mit Zinkblende hat die Ges. die sämtl. Aktien der beiden norwegischen A.-G. Hadelands-Bergwerk u. Norge und damit das diesen Ges. gehörige Bergwerkseigentum sowie die ihnen verliehenen Schürfrechte bei Grua u. Hakedal, nahe bei Christiania in Norwegen, erworben. Das A.-K. beider Ges. beträgt je 1 000 800 norwegische Kr. u. zerfällt in je 5560 Aktien zu je 180 norwegischen Kr. = 200 M. deutscher Reichswährung. Die bisherigen Aufschlussarbeiten in den Berechtsamen beider Ges. weisen befriedigende Ergebnisse nach. Gegenwärtig wird bei Grua der Bau einer Auf- bereitungsanstalt für eine Tagesleistung von ca. 120 t Roherz ausgeführt. Der Erwerbspreis einschiessl. der Kosten f. Untersuchungs- u. Aufschlussarbeiten betrug p. 1./3. 1909: M. 2 114 694. Kapital: M. 48 000 000 in 48 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 40 000 000, ausgegeben zu 110 %, wodurch eine Reserve von ca. M. 4 000 000 geschaffen wurde. Die G.-V. v. 29./6. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 8 000 000 in 8000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1909. Für die gekauften restlichen 499 Kuxe der Oheimgrube und für in Norwegen erworbene Zinkerzbergwerke waren M. 12 000 000 erforderlich. Deshalb wurde die Ausgabe v. M. 8 000 000 dieser neuen Aktien zu 160 % beschlossen, von denen M. 4 000 000 im Verhältnis 10 zu 1 den alten Aktionären v. 7.–23./7. 1910 zu 160 % angeboten wurden u. die restl. M. 4 000 000 zur teilweisen Verrechnung mit den ersten Besitzern der Oheimkuxe u. als Entgelt für das Syndikat zu ver- wenden waren, welches einen Vorschuss z. Erwerb der Oheimkuxe provisionsfrei gegeben und die neue Kapitalsvermehrung spesenfrei durchführt hat. Aufgeld mit M. 8 532 000 im R.-F. Der dasjurspr. A.-K. von M. 40 000 000 übersteigende Wert des Unternehmens wird in einer jährl. Rente von ca. M. 3 000 000 abgegolten. Um die jährl. Rente ist somit der Reingewinn der Ges. zu kürzen, bevor auf die Aktien eine Div. verteilt werden kann. Hypotheken: M. 843 246. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Zink-Vorkommen: Bergwerke im Betrieb u. Anteile 29 014 507, Bergwerke in Norwegen (Hadeland u. Norge) 2 137 167, Bergwerke in Fristen u. Anteile 815 001, Hütten, Röstanstalten, Walzwerk, Hilfsanstalten, Berechtsame u. Hütten- pachtrechte 13 424 351; Steinkohlen-Vorkommen: Bergwerke im Betrieb u. Anteile einschl. M. 10 121 834 für übernommene 499 Oheim-Kuxe 43 429 418, verpachtete Bergwerke 278 528, Bergwerke in Fristen u. Anteile 7 271 359; sonst. Mineral-Vorkommen: Bleierz, Schwefelerz, Braunkohlen u. Solquellen-Bergwerke 129 003; Landgüter 7 341 413, Hauptverwalt. 832 468, Beteilig. 265 683, Vorräte 4 366 772, Kassa 164 689, Effekten 223 194, Bankguth. 1 227 991, Debit. 5 743 296. – Passiva: A.-K. 48 000 000, R.-F. 8 532 000, Rente-Sicherstell.-Kto 50 147 321, Bergschäden-Kto 200 000, Hypoth. 843 246, Beamten-Unterstütz.-F. 350 000, Kredit. 3 974 525, Div. 4 320 000, do. alte 890, Tant. an A.-R. 133 149, Rückl. f. Talonsteuer 80 000, Vortrag 83 712. Sa. M. 116 664 844. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 4 445 743, Gewinn 4 616 861. – Kredit: Vortrag 33 877, Gewinn aus: Bergwerken, Hütten etc. 8 950 515, Landgütern 40 310, Beteilig. 37 454, Zs. 447. Sa. M. 9 062 605. Kurs Ende 1906–1909: 206, 179, 184, 227.25 %. Zugel. sämtl. M. 40 000000 Aktien i. Juni 1906, davon M. 9 000 000 am 23./6. 1906 zu 196 % zur Zeichn. aufgelegt; erster Kurs 2./7. 1907: 201.50 %. Notiert in Berlin u. seit August 1906 auch in Breslau. Die Aktien Nr. 40 001–48 000 sind seit Aug. 1909 lieferbar. Ab 13./9. 1906 gelangen auch Umsätze im freien Verkehr zur amtlichen Notiz. Dividenden 1905/06–1909/10: 10, 11, 9, 8, 9 %. Coup.-Verj.: 4 .K) Direktion: Gen.-Dir. Fritz Lob, Michalkowitz b. Laurahütte; stellv. Dir.: Kaufm. Dir. Herm. Baltin, Hohenlohehütte; Bergwerks-Dir. Gg. Defert, Michalkowitz, Hütten-Dir. Max Erdmann, Verwaltungs-Dir. H. Reichelt, Hohenlohehütte.