Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 75 ferner waren 6 Tiefbohrapparate in Betrieb; 51 Gefrierschächte sind der Ges. bereits in Auftrag gegeben worden. Neubauten, Anschaffungen von Bohrwerkzeug, Schachtbau-Masch., Röhren etc. erforderten 1907/08 M. 866 000, 1908/09 M. 534 969, 1909/10 M. 719 236. Die Ges. besitzt Werkstätten bezw. Maschinenfabriken in Nordhausen. Die Anlagen daselbst umfassen eine bebaute Grundfläche von ca. 13 a bei einem Gesamt-Grundbesitze von 24 a 85 qm u. dienen zur Herstellung der in den Schachtbetrieben der Ges. benötigten Werkzeuge etc., sowie zum Bau der für die Schachtbetriebe notwendigen Gefriermaschinen. Die Werkstätte dient im wesentlichen den Bedürfnissen der jeweils im Bau befindlichen Schachtanlagen (z. Z. 13) u. der im Betriebe befindlichen (z. Z. 6) Tiefbohrapparate der Ges. In Nordhausen sind gegenwärtig zus. ca. 170 u. auf den Aussenbetrieben ca. 700 Arb. beschäftigt. Die Ges. hat sich infolge der Einwirkung des neuen Berggesetzes veranlasst gesehen, ihre Tiefbohrtätigkeit im wesentlichen nach dem Ausland zu verlegen, woselbst es ihr gelungen ist, einem Teile ihrer Bohrtürme eine mehrjährige Beschäftigung zu ver- schaffen. Die Ges. gründete im Nov. 1906 in Gemeinschaft mit der Internationalen Bohr-Ges. in Erkelenz mit frs. 2 000 000 A.-K. die Foraky Société anonyme Belge d'Entreprise de Forage et de Foncage in Brüssel; Beteilig. frs. 200 000 in Aktien. Weitere frs. 100000 Aktien sind der Ges. für die Einbringung ihrer belgischen Patente, sowie für die Aufgabe des Rechtes, in Belgien selbständig mit Schachtabteufungen vorzugehen, gewährt worden. Inbetreff der letzteren Aktien hat die Internat. Bohrgesellschaft die Verpflichtung übernommen, die restliche Einzahl. von 45 % zu ihren eigenen Lasten zu leisten. Die Ges. hat ferner eine Option auf frs. 200 000 Aktien zu pari, für 2 Jahre gültig, erhalten sowie franko Valuta 1100 Stück der bei der Gründung geschaffenen 4000 Genussscheine, welch letztere an dem, nach Verteilung von 6 % Div. auf die Aktien u. Bestreitung der statutarischen Tant., verbleibenden Reingewinne mit 40 % beteiligt sind. Diese frs. 300 000 stehen mit M. 161 939, die Genussscheine mit 0 zu Buche. Div. 1907/08–1908/09: 5, 6 %. 1907 beteiligte sich die Nordhauser Ges. an der Shaft Freezing Co. Ltd in London (Kap. £ 50 000). Dieser Ges., welche den Bau von Gefrierschächten nach Nordhauser Methode und die Ausführung von Tief- bohrungen (System Raky) bezweckt, wurde der in England arbeitende Maschinen- und Bohr- Park nebst den engl. Patenten und die Ausführung der der Nordhauser Ges. erteilten Schachtbauaufträge gegen Übernahme von £ 27 500 in voll eingezahlten Shares qu. Firma überlassen. Die der Ges. ferner gehörigen £ 2498, z. Z. mit 75 % eingezahlten Shares sind gegen Barzahlung übernommen worden. Der Buchwert der Beteiligung an dem englischen Unternehmen beziffert sich auf M. 311 359. Die englische Ges. hat für ihr erstes, ca. 15 Monate umfassendes Geschäftsjahr (1907/08) 5 %, für 1908/09 10 % Div. auf das eingez. A.-K. verteilt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, hiervon dienten M. 1 050 000 mit Div.-Recht ab 1./2. 1903 zur Übernahme der füheren Firma (s. oben), restliche M. 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./2. 1904 wurden von den Gründern zu pari gegen Barzahlung übernommen. Die G.-V. v. 25./3. u. 27./6. 1905 beschlossen Erhöhung um . M. 1 250 000. Hiervon dienten M. 1 050 000 mit Div.- Ber. ab 1./8. 1905 zum Erwerb sämtl. Aktiva der Hannov. Tiefbohr-Ges. G. m. b. H. per 31./12. 1904 mit allen lauf. Aufträgen dieser Ges., ferner zur Erwerbung von 4 neuen kompletten Bohr-Einricht. nach dem System Racky; Erwerbung von Licenzen aus den Patenten u. sonst. Schutzrechten der Internat. Bohr-Ges. Die restl. M. 200 000 Aktien der Em. 1905 (ab 1./8. 1905 div.-ber.) wurden an ein Konsortium zu 125 % begeben und den alten Aktionären 12: 1 vom 5.–20.8. 1905 zu 135 % nebst 4 % Stück-Zs. ab 1./8. 1905 nebst Schlussscheinstempel angeboten. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 30./10. 1910 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 Aktien, div.- ber. für 1909/10 für ein Viertel, ab 1./2. 1910 voll div.-ber., übernommen von einem Konsort. zu 250 %, angeboten den alten Aktionären 5:1 von 12.-–25./11. 1909 zu 260 %; Agio mit rund M. 700 000 in R.-F. Die Neu-Emiss. v. 1909 diente zur Vergrösserung des Masch.- u. Bohrparkes, sowie der Röhrenbestände u. zur Verstärkung der sonstigen Betriebsmittel. Geschäftsjahr: 1./2.–31./1. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Jan. 1910: Aktiva: Grundstück 21 047, Gebäude 173 942, Handwerkzeug 31 142, Bohrwerkzeug 662 933, Diamanten 52 014, Fabrikmasch. 104 417, Schachtbaumasch. 513 428, Modelle u. Zeichnungen 1, Fabrikat.-Kto 346 258, Röhren 841 420, Pferde u. Wagen 1, Utensil. 12 48, Tagesbauten für Schachtanlagen 1, Patent 1, Kassa 44 398, Bankguth. 955 760, Debit. 831 197, in Ausführung begriff. Arb. 902 000, Effekten 86 402, Einzahl. auf ausländ. Beteil. 597 136, begonnene Bohrungen 20 292. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 461 501, Anzahl. auf auszuführende Gefrierschachtbauten 380 820, R.-F. 1 000 000 (Rückl. 46 771), Spez.- R.-F. 500 000, Disp.-F. 150 000, Div. 472 500, do. alte 270, Tant. 98 179, Vortrag 133 037. Sa. M. 6 196 308. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 359 130, Gen.-Unk. 372 804, Löhne 167094, Gewinn 900 488. – Kredit: Vortrag 153 442, Fabrikat.-Kto 1 646 075. Sa. M. 1 799 518. Kurs Ende 1907–1909: 216, 220.90, 347.75 %. Die Zulassung der M. 2 500 000 Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im März 1907; davon M. 900 000 am 13./3. 1907 zu 250 % zur Zeichn. aufgelegt.