Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 779 1908 u. 1909: 111 096, 95 543 t. Arb.-Zahl 1909 durchschnittl. 1065, an die M. 1 430 462 Löhne gezahlt wurden, u. 52 Beamte. In Schweden wurde 1909 das Vorkaufsrecht auf verschiedene Eisenerzgruben erworben. Die OÖOption wurde 1910 ausgeübt. Die Unternehmung ist in eine schwedische Tochter-Akt.-Ges. umgewandelt. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, beschloss die G.-V. v. 24./5. 1899 Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 7 000 000), von denen 1899 M. 1 500 000 mit Div.-Recht ab 1./7. 1899 und 1900 die restlichen M. 500 000 mit Div.-Recht ab 1./10. 1900 zu pari begeben wurden. Anleihe: M. 2 500 000 in 4 % Oblig. Stücke à M. 5000 (Lit. A) u. M. 1000 (Lit. B). Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Auslos. im Juli (erstmals 1901) auf 2./1. Zahlst. wie Div. Noch in Umlauf Ende 1909 M. 1 375 000. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypoth. eingetragen u. wird nicht notiert. Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem, Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 755 000, Immobil. 4 420 000, Inventar 150 000, Kassa 15 826, Wechsel 55 042, Debit. 2 547 608, Material. 1 277 221, Produkten 384 156, Assekuranz 50 102, Kaut. u. Depots 25 155. –— Passiva: A.-K. 7 000 000, Oblig. 1 375 000, R.-F. 387 000 (Rückl. 46 000), Kredit. 41 143, unerhob. Div. 220, Div. 770 000, Taut. 59 656, z. Wohltätigkeitszwecken 2000, Vortrag 45 092. Sa. M. 9 680 112. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 252 842, Zs. 60 000, Abschreib. 390 026, Gewinn 922 748. – Kredit: 5127, Bruttogewinn 1 553 775, Zs. 66 715. Sa. M. 1 625 618. Kurs Ende 1905–1909: 215.80, 192.25, 166, 172, 208.25 %. Zugel. Mai 1905; erster Kurs 8./5. 1905: 163 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898–1909: 4, 6, 10, 6, 5, 6, 8, 11, 11, 11, 11, 11 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Bernh. Grau. Prokuristen: A. Günther, L. Dieckmann, H. Kuhnke. Aufsichtsrat: (3) Vors. Guido Fürst von Donnersmarck auf Neudeck; Stellv. Ober-Bergrat a. D. Dr. Paul Wachler, Reg.-Rat a. D. Glatzel, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank. Eisenhüttenwerk Thale Aktien-Gesellschaft in Thale. Gegründet: 24./2. 1872; eingetr. 22./3. 1872. Übernahme der Eisenhütte Thale von Emil Solt- mann in Berlin inkl. der Bestände und Forderungen für M. 975 000. Letzte Statutänd. 23. 11. 1899 u. 8./5. 1908. Die G.-V. v. 23./11. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Thale nach Berlin, die G.-V. v. 8./5. 1908 verfügte die Rückverlegung nach Thale. Zweck: Gewinnung u. Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte. Die dem Eisenhüttenwerke Thale gehörigen Werke liegen auf einem in Thale am Harz belegenen, von der Ges. käuflich erworbenen Terrain, welches ein Areal von 14 ha 39 a 48 qm umfasst, wovon 6 ha 82 a 90 qm bebaut sind. Die Werke bestehen aus folgenden Hauptanlagen: 1) Martinwerk, Blockwalzwerk, Blechwalzwerk, 2) Blechwarenfabrik mit Emaillierwerk; 3) Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei mit einer Ab- teilung für emaillierte Gusswaren und 4) Blechschweisserei. Die Anlagen liegen umittelbar nebeneinander, haben jedoch vollständig getrennte Fabrikationen u. sind untereinander u. mit der Station Thale durch ausgedehnte eigene Bahnanlagen verbunden. Ausgaben für Ergänzung der Anlagen 1905–1907: M. 526 793, 1 219 220, 1 326 271 u. zwar 1907 besonders für die Fertigstellung der neuen Schweisserei und den beendeten Ausbau der elektr. Zentrale; Zugänge 1908 u. 1909: M. 157 247, 298 506. Die verschied. Betriebsabteilungen wurden nach u. nach zu einem abgeschlossenen, in sich abgerundeten Betriebe vereinigt. Arb.-Zahl Ende 1906–1909: 4778, 4795, 4497, 3760. An Löhnen und Gehältern wurden 1909 M. 4 355 488 gezahlt. – Warenumsatz 1904–1909: M. 12 300 000, 13 089 875, 14 576 913, 16 800 000, 15 500 000, 16 100 000 an erzeugten Feinblechen, Qualitäts- u. Dynamo- Blechen, Emaillierwaren, gepresste Eisenblechwaren, verzinnten und verzinkten Ge- fässen, geschweissten Artikeln, Emaillegusswaren. In den Prozessen mit dem Ver- kaufsbureau Vereinigter Emaillierwerke ist, nachdem der Ges. bereits durch reichs- gerichtliche Entscheidung im Laufe des J. 1908 ein Betrag von ca. M. 68 000 nebst Zs. zu- gesprochen war, der Hauptprozess durch . v. 9./1. 1909 dahin entschieden, dass von dem Klageobjekt von M. 360 000 der Ges. M. 300 000 139 Zinsen zurückzuzahlen sind. Diese Summe ist inzwischen an die Ges. zur Auszahlung gelangt. Alle aus dem früheren Verkaufsbureau- Verhältnis noch schwebenden Schadenersatzprozesse wurden 1909 durch gegenseitigen Verzicht auf alle Ansprüche u. Zurückziehung der Klagen endgültig erledigt. Die aus Anlass der Prozesse früher gestellten Reserven sind ausreichend, so dass eine Belastung des Geschäftsjahres 1909 ausgeschlossen erscheint. Scharfe Konkurrenz, Rückgang der Konjunktur, hohe Rohmaterialpreise, teuere Kohlen wegen hoher Frachten, Steigerung der Arbeitslöhne etc. beeinträchtigten das Resultat für 1907 ungünstig. Der mit M. 384 057 ausgewiesene Bruttogewinn sowie weitere dem Spec.-R.-F. entnommene M. 223 525, zus. also M 607583 wurde zu Abschreib. u. Extraabschreib. verwendet. Die Ges. wurde 1907 durch die Unterschlag. eines früheren Prokuristen geschädigt. Die veruntreuten Beträge beziffern sich auf M. 196841,