Kohlenbergbau. Brennabor Akt.-Ges. für Braunkohlen-Industrie, Sitz in Berlin. Direktion u. Zweigniederlassung in Cromlau. Gegründet: 11./9. 1906; eingetr. 2./10. 1906. Sitz bis 10./3. 1907 in Hamburg. Letzte Statutänd. 10./3. 1907 u. 25./1. 1908. Gründer: J. Franck, Charlottenburg; Bankier William hriedmann, Bankier Emil Magnus, Franz Friedmann, Bankhaus Magnus & Friedmann, Hamburg. Zweck: Erwerb von Braunkohlen- und anderen Bergwerken sowie Betrieb aller Geschäfte, welche sich auf das Gebiet der Montanindustrie und verwandter Industrien beziehen. Die Ges. übernahm von Magnus & Friedmann u. J. Franck die Braunkohlenwerke Hermann, Theodor u. Cromlau, an der Station Halbendorf der Staatsbahn Weisswasser-Forst gelegen. Der Verlust erhöhte sich 1909 von M. 28 796 auf M. 65 840. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 8000 Sicherheitshypoth. für Abbauvertrag; ausserdem M. 300 000 für Bankkredite. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Grubenfeld u. Gerechtsame 292 279, Grubenanlage, Gross- teichmulde 33 120, do. Friedrichmulde 56 959, do. Mulde 10 430, Grundst. 39 532, Gebäude 41 876, Eisenbahnanlage 24 149, Drahtseilbahn- do. IV. Mulde 62 768, Aus- u. Vorrichtungs-Kto 12 783, Masch. u. maschin. Anlage 55 613, elektr. do. 46 113, Entwässerungs- do. 1500, Geräte u. Utensil. 5000, Pferde u. Wagen 500, Inventar 1, Wege u. Gräben 2002, Holz 279, Material. 4787, Gespannunterhalt. 300, Abraum 26 682, Avale 8000, Kassa 364, Debit. 23 644, Kaut.-Effekten 2944, Versicherungen 5242, Verlust 65 840. – Passiva: A.-K. 400 000, Avale 8000, Kredit. 414 714. Sa. M. 822 714. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsspesen inkl. Material. u. Gespannunterhalt. 98 301, Reparat. 3604, Versich. 1163, Zs. 11 854, Gehälter u. Handl.-Unk. 21 764, Abschreib. 33 429, Tant. 5000. – Kredit: Kohlen 137 300, Miete 773, Verlust 37 043. Sa. M. 175 117. Dividenden 1906/07–1908/09: 0, 0, 0 %. Direktion: Hans Ludwig, Cromlau; Ch. Philipp, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Rentier Jacob Franck, Charlottenburg; Bankier Franz Friedmann, Hamburg; Kaufm. Alex Stein, Berlin; Bergwerks-Dir. Paul Vollandt, Kottbus. Zahlstelle: Hamburg: Magnus & Friedmann. Niederlausitzer Kohlenwerke in Berlin, W. Potsdamerstr. 74, mit Zweigniederlassung in Fürstenberg a. O. Gegründet: 23./5. 1882; eingetr. 26./6. 1882. Letzte Statutänd. 4./8. 1903, 17./7. 1905, 24./3, 16./6. 1906, 21./5. 1910. Sitz der Ges. bis 17./7. 1902 in Ffürstenberg a. 0. Um den Brikett- vertrieb vorteilhafter zu gestalten, beschloss die G.-V. v. 12./5. 1902 Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Zweck: Ausbeutung u. Betrieb von Braunkohlenwerken, Verarbeitung der Kohlen zu Briketts und sonstigen Brennmaterialien, sowie Betrieb von Ziegeleien und der Betrieb der Spedition zu Wasser und zu Lande. Die Speditionsanlage ist seit 1906 verpachtet. Die Ges. erwarb das 1858 aufgemachte Bergwerk Präsident im fiskalischen Stiftsforst Neuzelle. Die Regierung hat das Abbaurecht auf ca. 5000 Morgen bis 1932 verliehen, dafür hat die Ges. von 2.2 hl Kohlen 2¼ Pf. Tonnenzins, sowie für Bewirtschaftung der Erd- oberfläche Pacht zu zahlen. 1897 Erwerb. der bei Senftenberg belegenen Zschipkauer Werke W. Nürnberg Wwe. in Zschipkau sowie der Montanwerke von F. W. Krause & Co. in Clettwitz ab 1./1. 1898, jetzt vereinigt als Grube Anna zu einem Betriebe. Der Besitzstand der Ges. erhöhte sich dadurch um 1800 Morgen Kohlenfelder mit Förderanlagen für 5000 000 bis 6000 000 hl Kohlen, ferner auf 4 Brikettfabriken mit zus. 14 Pressen (je 1 in Fürstenberg u. Clettwitz, 2 in Zschipkau) mit ca. 19–20 000 Doppelwaggons Jahresproduktion und auf 2 Ziegeleien in Fürstenberg u. Zschipkau, letztere als Ringofenziegelei jetzt ganz mit elektr. Kraft betrieben, mit einer Jahresproduktion von ca. 3 000 000 Stück Mauersteinen. Die Brikettfabrik I Zschipkau hat eine Produktionsleistung von 20–21, Fabrik II von 15, die Clettw. Fabrik von 16 Doppelwaggons tägl. erhalten. Die Brikettfabrik Fürstenberg ist 1903 einem umfassenden Umbau unterzogen u. hat jetzt eine Produktion von ca. 5000 D.-Waggons pro Jahr. Im Sept. 1903 Ankauf der Grube Consul zu Pulsberg mit 14 noch nicht inr Betrieb befindl. verliehenen Bergwerken mit 26 718 464 qm. Die Grube Consul liegt 4 km von Spremberg. Ab 1./4. 1904 Ankauf der Hörlitzer Werke bei Senftenberg. Zzu dem Werke gehören eine Braunkohlengrube mit Tagebau, eine Brikettfabrik mit 3 Pressen u. ca. 4500 D.-Waggons jährl. Leistungsfähigkeit. Im Juni 1904 hat der Fiskus die 4 km lange Anschlussbahn der Ges. nach ihren Zschipkauer Werken übernommen. Im Febr. 1906 Ankauf des an den Grubenbesitz der Ges. angrenzenden Grubenfeldes „Unser Fritz“ in der Zwangsversteigerung. Zu der Grube gehört ein 500 Morgen grosses Kohlenfeld, das mit allen bergbaulichen Anlagen u. einer Brikettfabrik mit 3 Pressen ausgerüstet ist. Die G.-V. v. 24./3. 1906 beschloss den Erwerb der Geschäftsanteile der Grube Viktoria bei Gross-Räschen, Friedr. Hoffmann, G. m. b. H., mit Wirkung ab 1./1. 1906 für M. 3 900 000 plus ca. M. 100 000 Erwerbskosten. Zu dem Werke gehören 2 Brikettfabriken mit 14 Pressen und 2 Ziegeleien,