816 Kohlenbergbau. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse auf Schacht „Wolfsbanké; Berlin: Deutsche Bank; Berlin u. Köln: A. Schaaffh. Bankverein; Essen a. Ruhr: Essener Credit-Anstalt, Essener Bankverein. Essener Steinkohlen-Bergwerke, Akt.-Ges. in Essen a. Ruhr. Gegründet: 13./12. 1889 unter der Firma Rheinische Anthracit-Kohlenwerke in Kupferdreh; eingetr. 21./12. 1889. Statutänd. 8./12. 1899, 15./12. 1900, 23./3. 1906 u. 14./3. 1907. Die G.-V. v. 23./3. 1906 änderte Firma u. Sitz der Ges. wie oben angegeben. 3 Zweck: Bergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Mineralien. Übernahme u. Fortbetrieb der Steinkohlenzeche Heisinger Tierbau ab 1./7. 1889 für M. 300 000 in Grund- schulden und M. 1 600 000 in Aktien. Die Ges. besitzt 2 Schächte, der eine, Carl Funke-Schacht, 310 m tief, zur Förderung, der andere zur Wasserhaltung u. Wetterführung. Lt. G.-V. v. 15./1. 1900 Erwerb der Zeche Pauline ab 1./1. 1900 gegen Gewährung von M. 1 216 000 Aktien al pari u. weiteren M. 264 000 Aktien à 112.50 %, letztere zur Begleichung der schweb. Schuld, sowie Übernahme von M. 490 000 Grundschuld. Ausser dem Förderschachte ist ein Wasser- haltungsschacht u. ein zweiter fahrbarer Ausgang vorhanden u. zum Transport der auf- bereiteten Kohlen nach Bahnstation Werden eine Otto'sche Seilbahn. Lt. G.-V. v. 23./3. 1906 Erwerb der 3 Gewerkschaften: Hercules zu Essen, Ver. Pörtingssiepen zu Kupferdreh nebst der Gew. Gottfried Wilhelm, sowie Ver. Dahlhauser Tiefbau zu Dahlhausen a. R. (s. auch unten bei Kap.). – Die Berechtsame der Gew. Hercules umfasst 5 Essflamm- u. Magerkohle bergende Geviertfelder a M. = 5 023 770 qm. Dem Betriebe dienen 1 Doppelförderschacht I u. 2 Wetterschächte; ein weiterer Förder- schacht Katharina bei Kray nahm April 1901 die Förderung auf. Auf Schacht I ist eine Brikettfabrik mit 5 Pressen, auf Schacht Katharina eine solche mit 10 Pressen im Betrieb, auch 4 Wäschen vorhanden. –— Die Berechtsame der Gew. Ver. Pörtingssiepen umfasst Magerkohle bergende 11 Längenfelder, 4 Geviertfelder in der Gemeinde Fischlaken (Landkr. Essen) belegen mit Schächten I u. II, wovon jedoch nur aus Schacht II gefördert wird. Ausserdem beutet sie seit 1897 die pachtw. übernommenen angrenz. Geviertfelder Liafburga u. Johannes aus und hat eine Brikettfabrik mit 2 Brikettpressen in Betrieb. Auf dem Gruben- felde der Gew. Gottfried Wilhelm wurde ein neuer Schacht angelegt, der Anfang 1909 mit ca. 400 000 Jahresförderung den Betrieb aufnahm (siehe unten). – Die Berechtsame der Gew. Dahlhauser Tiefbau umfasst 4 192 348 qm Esskohle bergendes Feld, grässtenteils belegen in der Gemeinde Dahlhausen (Kr. Hattingen). Dem Betriebe dienen ein Förder- u. ein Wetter- schacht; ein neuer Förderschacht ist seit Ende 1909 im Abteufen begriffen. Ferner vor- handen eine Brikettfabrik mit 6 Pressen, Separation u. Wäsche. Der Wert der Aktiva der Essener Steinkohlen-Bergwerke erhöhte sich 1906 durch Erwerb der genannten 3 Gew. um M. 18 937 926, die sonstigen Zugänge auf Anlagen-Kti betrugen 1906 M. 651 742, sodass die gesamten Anlagen ult. 1906 mit M. 25 364 656 zu Buche standen, welcher Betrag sich 1907 bis 1909 durch Neuanlagen u. Anschaff. um M. 1 769 883, 1 185 179, 1 317 467 erhöhte; hierzu treten noch die Beteil. b. Rhein.-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim mit M. 1 307 000. Der ges. Grundbesitz der Ges. umfasst z. Z. ca. 266 ha mit 171 Wohnhäusern für Beamte u. Arb. Mit Wirkung ab 13 /10. 1906 Erwerb der Kuxe der Gew. Stolberg zum Preise von M. 200 pro Kux, also zum Gesamtpreise von M. 200 000. Die Gew. ist die Konzessions- inhaberin der Anschlussbahn der Zechen „Ver. Pörtingssiepen' und „Richradté. Die Gew. Stolberg betreibt einen umfangreichen Kalksteinbruch. Das gewonnene Material wird in eigenen Kalköfen weiter verarbeitet. Der Grundbesitz beträgt 60 ha 42 a 32 qm. Produktion: 1902/03 1903/04 1904/05 1905 (II. Sem.) 1906 1907 1908 1909 Förderung . . t 280 859 306 672 319 002 158 536 1 396 923 1 489 833 1521 359 1 814 906 Absatz . . . . 263 997 274 244 292 065 126 336 1 263 360 1 376 045 1 367543 Briketts — 469 805 544 818 578 892 566 847 Produktion ab 1899/1900 „ sich einschl. Zeche Pauline, ab 1902/1903 auch einschl. Zeche Friedrich Wilhelm, ab 1./1. 1907 einschl. der 3 Gew. Hercules, Ver. Pörtingssiepen u. Ver. Dahlhauser Tiefbau. Beiteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat einschl. Gottfried Wilhelm u. Altendorf nunmehr für 1910 1 929 300 t, für Kohlen, 679 000 t für Briketts. Beleg- schaft 6126. Die erhebl. Überschreit. des Beteiligungsanteiles beim Kohlensyndikat veranlasste die Ges. einen Ankauf der Zeche Altendorf zwecks Übernahme eines Teiles der Beteiligungs- ziffer von 240 000 t, sowie der Brikettbeteilig. von 77 300 t ins Auge zu fassen. Ein durch den Essener Bankverein für die Ges. abgegebenes Gebot von M. 500 pro Kux wurde vom Grubenvorstand angenommen u. fand auch in der Gew.-Vers. v. 2./11. 1908 einstimmige An- nahme. Da die Gew. Altendorf 36 eigene Kuxe besass, stellte sich der Kaufpreis auf M. 482 000 u. zuzügl. der mitübernommenen Anleihe von M. 1 128 000 auf M. 1 610 000. Es ent- fällt demnach auf die Tonne Beteiligungsziffer ohne Anrechnung der besonderen Brikett- beteilig. M. 6.70. Die durch den per 1./1. 1909 erfolgten Ankauf der Zeche eingetretene Erhöh. der Beteiligungsziffer setzt die Ges. in den Stand, die Förderung ihrer Zechen in bisheriger Weise weiter zu entwickeln, während andernfalls eine erhebliche Betriebsein- schränkung hätte Platz greifen müssen. Nach gründl. Reparatur der Schachtanlagen etc. wurde Anfang 1910 die Förderung bei der Zeche Altendorf wieder aufgenommen, da unter- halb der im Bau begriffenen VI. Sohle noch ein erhebliches Kohlenquantum ansteht.