Kohlenbergbau. Tagebau u. Tiefbau-Anlagen. Die Brikettfabrik arbeitet mit 5 Pressen, 18 Heissluftöfen, 4 Dampftelleröfen, 2 Röhrentrocknern, die Schwälerei mit 24 Cylindern. Vorhanden 14 Dampfkessel, 16 Dampfmasch. mit ca. 1200 PS., eine Lokomotive, Gleisanschluss zur Station Frose. Grundbesitz ca. 112 ha. II. Das Braunkohlenbergwerk Marie I bei Reppist. die Ausbeutung erfolgt durch Tagebau u. Tiefbau-Anlagen. Die beiden Brikettfabriken arbeiten mit zus. 11 Pressen, 16 Dampftelleröfen, 1 Röhrentrockner. Im Betriebe 18 Dampf- kessel, 35 Dampf- u. elektr. Masch. mit ca. 2000 PS., 2 Lokomotiven, Gleisanschluss an die Station Senftenberg N.-L. Ausserdem kleine Ziegelei. Grundbesitz ca. 200 ha. III. Das Braunkohlenbergwerk Marie II bei Klein-Räschen. Die Ausbeutung erfolgt durch Tagebau- Anlage. Die beiden Brikettfabriken arbeiten mit zus. 10 Pressen, 11 Dampftelleröfen, 3 Röhrentrocknern, 19 Dampfkessel, 37 Dampfmasch. mit ca. 2000 PS. Ausserdem kleine Ziegelei. Grundbesitz ca. 133 ha. IV. Das Kohlenfeld bei Sauo wurde mit Marie I durch eine normalspurige Eisenbahn verbunden. Es ist als Braunkohlenbergwerk Marie III durch Tagebau aufgeschlossen u. Marie I angegliedert; die Förderung begann im Aug. 1908. Grundbesitz ca. 300 ha. V. 1904/1905 Ankauf eines 240 ha grossen Gruben- feldes bei Mücheln (Kreis Querfurt) mit 1 255 000 000 hl gewinnbarem Kohlenvorrat. Der Abbau der Grube Elisabeth daselbst, in der mit Wasserschwierigkeiten zu kämpfen war, geschieht durch Tagebau, der Ende 1907 aufgenommen wurde; zunächst wurde eine Brikettfabrik mit 6 Pressen u. 100 000 t Jahresleistung erbaut, die den Betrieb im Febr. 1908 aufnahm (8 weitere Pressen im Bau); eine Dampfziegelei für eine Produktion von 3 Mill. Steine kam bereits Mitte 1907 in Betrieb. Zu Marie III befindet sich eine elektr. Zentrale, welche die 3 Werke Marie I, II u. III mit elektr. Kraft versorgt. Die Zugänge auf den Anlagekonten aller Werke 1895–1909 betrugen M. 13 888 224 (1909 allein M. 593 702); die Gesamt-Abschreib. 1881–1909 M. 7 583 244. 1909 ca. 1600 Arb. Produktion: Braunkohlen Absatz Briketts Absatz Einnahme 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 13 737 995 15 274 260 14 715 530 14 434 265 14 844 095 15 082 340 16 131 875 16 190 635 19 347 290 21 024 681 13 400 749 14 758 555 14 217 275 14 034 765 14 469 845 14 673 110 15.722 075 15 684 530 18 670 443 20 416 837 Öt 707 u§Öu――=Öt Ö= 214 282 287 240 343 431 418 401 5 187 635 5 460 434 5 412 116 5 461 374 5 757 891 5 722 429 5 986 839 282 932 334 008 410 288 .2 598 489 2 765 889 2 758 299 2 691 982 2786 752 2 740 765 2 953 948 3 180 061 3 916 547 4 248 064 Die Schwelerei produzierte 1900–1906: 8481, 5539, 11 479, 15 333, 18 701, 19 375, 18 332 Ctr.; 1907–1909: 918, 952, 815 t Teer; 66 142, 42 166, 91 070, 114 112, 152 839, 155 108, 161 373 Ctr.; 1907–1909: 7995, 7984 7628 t Grudekoks; verkauft wurden 1900–1906; 8453, 5462, 11 310, 15 553, 18 790, 19 450, 18 357 Ctr.; 1907–1909: 913, 957, 811 t Teer; 92 006, 17.696, 98 459, 147 921, 154 595, 153 636, 163 845 Ctr.; 1907–1909: 8015, 7514, 7798 t Grudekoks. Die Ges. gohört für die Niederlaus. Gruben der Niederlausitzer Brikettverkaufs-Ges. m. b. H. in Berlin an. Mit Rücksicht auf die in 1908 noch zu deckenden Baukosten wurde für 1907 eine Div. an die St.-Aktien nicht verteilt, sondern der restliche Gewinn von M. 259 216 vorgetragen. Kapital: M. 8 000 000 in 5000 St.-Aktien (Nr. 1–5000) à M. 300, 3500 St.-Aktien (Nr. 5001 bis 8500) à M. 1000 u. 3000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Letztere beziehen 6 % Vorz.- Div. mit Nachzahl.-Verpflicht.; bei Liquid. werden sie vor den Aktien zu 115 % zuzügl. etwaiger Div.-Rückstände u. 6 % Zs. von Anfang des Jahres eingelöst. Sie können ab 1910 ganz oder teilweise (in letzterem Falle durch Ausl.) zu 115 % zurückgezahlt werden. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht zur Erweiter. der Brikettfabrik u. Tilg. von M. 120 000 der Anleihe I. Em. lt. G.-V. v. 26./2. 1884 um M. 300 000, begeben zu 110 %, u. zum Ankauf der Mariengrube u. zur Tilg. der Anleihe lt. G.-V. v. 6./5. 1889 um M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium, angeboten M. 1 000 000 den Aktionären 521 bis 16./5. 1889 zu 140 %, M. 1 000 000 zur Zeichn. aufgelegt zu 160 %. Die G.-V. v. 22./5. 1902 beschloss zwecks Deckung der schweb. Verbindlichkeiten Ausgabe der 1000 ab 1./6. 1902 div.- ber. Vorz.-Aktien. Dieselben, von einem Konsortium zu pari fest übernommen, wurden den Aktionären zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 22./5. 1902 v. 3.–16./6. 1902 angeboten; auf M. 4000 der bisherigen Aktien entfiel 1 Vorz.-Aktie. Zum Ausbau des neuen Grubenfeldes bei Mücheln beschloss die G.-V. v. 3./4. 1906 Erhöhung des A.-K. auf M. 6 000 000 durch Ausgabe von 1000 neuen St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./1. 1906, übernommen von einem Konsortium zu 107 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906, angeboten den Aktionären 14.–28./4. 1906 zu 110 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 und Schlussnotenstempel. Mit Rücksicht auf die in Aussicht stehenden Betriebsvergrösserungen in Mücheln beschloss die G.-V. v. 11./4. 1907 weitere Ausgabe von M. 600 000 in 600 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, begeben zu 100 %, angeboten den alten Vorz.- u. St.-Aktionären 10: 1 vom 18./4.–2./5. 1907 zu 105 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1907. Die G.-V. v. 26./4. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 400 000 (auf M. 8 000 000) in 1400 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, begeben an ein Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu pari, angeboten den alten Aktionären M. 660 000 im Mai 1909 zu 106 %. Der Erlös dient zur Abstossung von Bankschulden in Höhe von ca. M. 1 200 000, der Rest zur Verstärkung der Betriebsmittel.