Kohleubergbau. Arbeiter. Ausser den zahlreichen zum Betrieb der Landwirtschaft erforderl., in der Haupt- sache auf dem der Ges. gehörenden Gute Kulkwitz u. Rittergut Gärnitz belegenen Gebäuden hat dieselbe für ihre Arbeiter 28 Wohnhäuser mit Gärten in 3 auf Markranstädter, Kulk- witzer u. Albersdorfer Flur befindl. Kolonien errichtet. Die Anlagekonten erhöhten sich 1909 um M. 83 847 (Grundstücke allein um M. 35 824). Gesamtabschreib. bis 1909 M. 1 605 115, somit Anlage-Kti Ende 1909 M. 1 972 770. 1906/07 Errichtung einer elektr. Kraftcentrale. Produktion: 1904 1905 1906 1907 1909 Kohlen: gefördert . . hl 3 042 880 3 188 035 3 023 675 2 836 485 2 979 315 3 129 055 VerEAff.. 6f 22 674 851 2 856 241 Yarbeitet „ 203 312 186 760 144 095 160 011 207 000 225 009 selbstverbraucht . „ 98 345 101 505 95 295 77 220 70 525 67630 Presssteine: gefertigt . . St. 8 929 000 8 120 000 6 265 000 7 007 000 9 000 000 9 730 000 verkauft „ 8 521 250 8 350 070 7 126 000 6 911 650 7 879 100 9 522 300 (einschl. Selbstverbrauch) Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./5. 1905 um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt zu 150 %, hiervon M. 100 000 angeboten den alten Aktionären 8 1 v. 2.=– 22./6. 1905 zu 155 % plus 4 % Zs. ab 1./1. 1905. Agio mit M. 97 000 in den R.-F. Gelegentlich der Einreichung der alten Aktien beim Bezugsgeschäft wurden diese mit einem Stempelaufdruck der die im Jahre 1899 erfolgte Anderung der Firma und die Verlegung ihres Sitzes von Albersdorf nach Kulkwitz bekundet, versehen. Hypotheken: M. 534 905 zu 3¼–4 % verzinsl. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 8000 fester Jahresvergüt.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 806 643, Gebäude 492 665, Kohlenflöz 454 745, Schächte 22 207, Masch. 88 834, Zechenbahn 13 000, do. Betriebsmittel 28 541, Betriebs- Utensil. 15 172, Kontor- do. 1, Dynamos, Motoren u. Leitungen 50 958, Produkte u. Material. 31 965, Kassa 6931, Hypoth. 17 500, Effekten 10 438, Debit. 54 7, vorausbez. Versich. 1039, Dahrlehns-Zs. 1601. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 177 000, Hypoth. 534 905, Bankkto 163 832, Kredit. 84 168, Div. 120 000, Tant. 15 713, Vortrag 1404. Sa. M. 2 097 024. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 74 174, Reparat. u. Unterhalt. 17 194, Abschreib. 95421, Gewinn 137 118. – Kredit: Vortrag 1161, Gesamtertrag 322 747. Sa. M. 323 908. Kurs Ende 1905–1909: 173, 173, 146.50, 134, 171 %. Zugel. Juli 1905; erster Kurs 31./7. 1905: 190 %. Notiert in Leipzig. Dividenden 1891–1909: 4, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 5, 6, 7, 7½, 8, 10, 10½, 10½, 9, 9, 12 %. Zahlb. spät. 1./4. Coup.-Verj.: 3 J. (F 0 Direktion: Arthur Hoffmann, Dipl. Berg-Ing. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Prof. Th. de Beaux, Stellv. Rechtsanw. Dr. F. Zehme, Bank-Dir. Justizrat Dr. jur. Paul Harrwitz, Leipzig; Gust. Freih. von Eberstein, Albersdorf; Ad. Staffelstein, Lausen. Prokurist: Max Ebert, Markranstädt. Zahlstelle: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Kraft, Bergbau Gesells baßt in Leipzig, Inselstrasse 4. Gegründet: 1./2. 1907; eingetr. 19./2. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1907/08. Zweck: a. auf allen Braunkohlengruben, welche die Ges. als Eigentümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen Rechtes besitzen wird, b. die Verwertung, Brikettierung und sonstige Verarbeitung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Br aunkohle und sonstigen Mineralien oder Urprodukte, c. der Erwerb u. die Erricht. aller Anlagen, welche, um diese Zwecke zu erreichen, nötig, förderlich oder zweckmässig sind, d. der Handel mit Braunkohle u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen, e. die Beteilig. in beliebiger Form an anderen „ welche gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgen. Die Ges. erwarb auf Grund des G.-V.-B. v. 14./3. 1907 in der Gemarkung Thräna in Sachsen- -Altenburg, in den dieser benachbarten Gemeindebezirken Blumroda, Wyhra u. auf dem Rittergut Zedtlitz Braunkohlenfelder von insgesamt 335.562 ha Flächen- raum u. zwar 78 ha durch Kauf der Bodenoberfläche u. 235 ha in Form von Kohlenbau- berechtigungen, fällig in 11 Raten. Die Ges. nahm die Aufschliessung der Kohlenfelder in Angriff. Das Braunkohlenflöz wurde ohne Störung in schneller Folge aufgeschlossen, 80 dass es Ende 1907 bis zum Liegenden u. für den nächsten Abbau entwässert u. vollkommen ausgerichtet, der Kettenstollen, sowie die schiefene Ebene bis zur Brikettfabrik fertiggestellt war. In der neu erbauten Brikettfabrik mit 8 Pressen wurde die Fabrikation im März bis August 1908 sukzessive aufgenommen. Zwei 700 PS.-Dampfmasch. mit auf der Welle sitzen- dem Drehstrom- u. Gleichstromgenerator von 2000 resp. 220 Volt, ist mit der dazu gehörigen Kesselanlage bereits seit Ende Oktober 1907 in Betrieb. Ein Verwalt.-Gebäude, eine grosse Arb.-Baracke, eine Beamten- u. Arb.-Kantine, ein Beamtenwohnh., der Ausbau eines Bauern- gutes für Arb.-Wohn., sowie mehrere grössere Arb.-Häuser wurden ebenfalls errichtet. Kohlenförderung 1908–1909 3 630 500, 6 535 743 hl; Brikettproduktion 88 430, 165 975 t. Die Ges gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. in Leipzig an.