Kohlenbergbau. von ca. 30 000 000 qam und wurde 1909 durch Ankauf um ca. 12 000 000 qm (M. 1 640 518) erhöht; es enthält, ausweislich zuverlässiger Bohrungen, Gas-, Fett- und Magerkohlen in grossen Mengen, in mässiger Tiefe (ca. 300 m) u. vorzügl. Ablagerung, so dass die Anlage mehrerer Doppelschächte von vornherein als lohnend vorausgesetzt werden kann. Das für eine grosse Bergwerksanlage nebst zugehöriger Arbeiterkolonie erforderliche Terrain von ca. 1200 Morgen wurde erworben. Im Frühjahr 1907 wurde mit den Arbeiten auf Grund der im Laufe des Winters ausgearbeiteten Pläne begonnen. Die Abteufungsarbeiten durch das 310 m mächtige jüngere wasserreiche Deckgebirge werden nach dem Gefrierver- fahren ausgeführt u. wurden dieselben der Firma Tiefbau- u. Kälteindustrie A.-G. vorm. Gebhardt & König übertragen. Die Bohrarbeiten für den ersten Schacht begannen im Sept. 1907, der Schachtbau im J. 1908; die Bauzeit dürfte 4 Jahre betragen, da 1909 das Abteufen durch einseitigen Gebirgsdruck eine mehrmonatliche Unterbrechung erfuhr. Die Ges. besitzt eine eigene Ringofenanlage. Die Anschlussbahn nach Bahnhof Repelen ist fertiggestellt. Kapital: Urspr. M. 14 000 000 in 14 000 Nam.-Aktien à M. 1000, volleingez. seit Juli 1909. Das A.-K. wurde successive, je nach Fortschreiten der Schachtbauten eingezogen. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung um M. 4 000 000 (also auf M. 18 000 000) in 4000, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären 7: 2 zu pari plus 3 % für Aktienstemp.; vorerst mit 2.5 % Einzahl. Ferner wurde der A.-R. ermächtigt, eine Anleihe bis zum Höchst- betrage von M. 16 000 000 zu begeben. Der Erlös dieser Emission dient zum weiteren Aus- bau der Zechenanlagen, speziell für eine zweite Schachtanlage und zur Bezahlung der neu- erworbenen Grubenfelder. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Berechtsame 6 801 626, Kassa 11 729, Grundstücke 2 653 285, Gebäude 1 110 061, Masch. u. Material. 937 212, Bahn, Wegebau- u. Planierungs-Kto 1 200 961, Wasserversorg.- u. Entwässerungsanlage 265 838, Abteuf-Kto 3 129 799, Ringofen- ziegelei 197 566, Bankguth. 1 381388, Diverse, einschl. Kaut. 1 191 383, Verlust-Kto (Einricht.- u. Vorbereit.-Kto) 654 500. – Passiva: A.-K. 14 000 000, Kredit. (einschl. Restschuld auf Berechtsame u. Grundstücke) 5 510 250, Amort.- Kto Ringofen u. Strassenwalze 25 101. Sa. M. 19 535 352. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Verlustvortrag 571 486, Gen.- Unk. 147 665. –— Kredit: Pacht 13 478, Wohnungs-Ertrag 1609, Zs. u. Agio 49 563, Verlust 654 500. Sa. M. 719152. Dividenden: 1906/07: 0 %; 1908–1909: 0 % (Schachtanlage im Bau). Direktion: Alb. Spaeth, Bergwerks-Dir. Franz Brenner. Aufsichtsrat: Vors. Bankpräsident A. de Monplanet, Stellv. Bankier Max Trinkaus, Jean Bonnardel, Christian de Catheu, Auguste de Collignon, Ing. Jean Keller, Etienne Hely d'Oissel, Paris; Bankpräsident Jean Buffet, Nancy; Bank-Dir. Alfred Kossmann, Frankf. a. M.; Komm.- Rat Herm. Heye, Düsseldorf. Prokurist: Anton Denninger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Brüssel: Société belge de crédit industriel et commercial; Strassburg i. E. u. Frankf. a. M.: Allg. Elsäss. Bankgesellschaft. Lugauer Steinkohlenbauverein zu Lugau i. S. Gegründet: 1869. Statutänd. 24./3. 1899, 8./4. 1907, 15./3 1910. Zweck: Steinkohlenbergbau u. Ver wertung der dabei gewonnenen Produkte. Die Ges. erstand 1869 die Grubenfelder des vormaligen, in Konkurs geratenen Zwickau-Lugauer Steinkohlenbauvereins „Neue Fundgrube“ und teufte 1869–75 die beiden Förderschächte „Vertrauenschacht“ u. „Hoffnungschacht“ mit zus. 5 Flözen ab, wozu 1902 der Viktoriaschacht der Rhenania (s. unten) kam. Arealbesitz 260.37 ha Kohlenfeld und 35 ha 3.2 a oberird. Grundstück. Ausgaben für Neuanl. 1902–1909 M. 92 706, 15 777, 19 446, 30 019, 59 463, 41 076, 33 059, 271 842, davon entfallen M. 218 015 auf den Ankauf des Mühlengrundst. einschl. der Wasserkraft eines Fabrikgrundstücks u. eines Bauerngutes. Abschreib. seit Bestehen des Werkes (1874) bis Ende 1909 M. 3 297 416. Die G.-V. v. 9./4. 1902 beschloss Ankauf des gesamten Bergwerkseigentums der Gew. Rhenania in Lugau mit Wirkung ab 1./5. 1902. Kaufsumme M. 500 000, erlegt durch Barzahlung von M. 193 693 und Übernahme der 5 % Oblig.-Schuld von M. 309 000 zur Tilg. bis 1915, sowie einer Hypoth. von M. 7000. Abbauwürdiger Kohlenreichtum des Rhenania-Feldes 2–2½ Mill. t. Zur Verbindung des Viktoria-Schacht getauften Feldes mit dem Vertrauenschacht, Um- u. Ausbauten wurden 1902 M. 75 449 aufgewandt. Produktion: 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 Kohlenförderung hl. 2 068 050 2 130 880 2 228 430 2 278 370 2 248 680 22 150 630 22 477 760 Verkauf .. hl. 1 660 060 1 817 290 1 927 150 1 929 100 1 917 730 17 691 930 19 041 990 Erles I. 386 942 2 412 2722 2537 573 2 659 951 829 8335 2781 600 2996852* Belegschaft zählte 1905–1909 durchschnittlich 1212, 1207, 1158, 1217, 1186 Mann, welche 1905–1909 M. 1 338 432, 1 455 599, 1 464 677, 1 492 653, 1 520 935 an Löhnen erhielten. Kapital: M. 1 500 000, u. zwar M. 900 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à Tlr. 100 = M. 300 und M. 600 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 3001–5000) à M. 300; letztere, ausgegeben lt. G.-V. v. 25./6. 1878, haben Anrecht auf 5 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Verpflichtung und Vor- befriedigung im Falle Liquidation der Ges. Anleihen: M. 540 000 von 1873 zu 4 %, St. à M. 300. Zs. 2./1. u. 1./7. Kurs Ende 1896 bis 1909: 102.75, 102.50, 101.75, 99.50, 99, 99.25, –, 101, 101.25, 100.80, 100.25, 98.50, 99, 99.75 %. –— M. 360 000 von 1875 zu 4 %, St. à M. 300. Zs. 2./1. u. 1./7. Kurs Ende 1896–1909: 102.50, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. I. 54 ..