Kohlenbergbau. Die a. o. G.-V. v. 18./4. 1910 beschloss die Liquidation der Ges., da die bei der im J. 1905 er- folgten Gründung der Ges. gehegten Erwartungen sich nicht erfüllt haben, weil es nicht möglich war, die für den Verkokungsprozess nach System Ziegler notwendigen grösseren Mengen lufttrockenen Torfes zu den präliminierten Gestehungspreisen zu beschaffen, sich auch der Gewinnung von chemischen Nebenprodukten Schwierigkeiten entgegenstellten. Das Unternehmen wurde an die Torfverwertungs-Gesellschaft G. m. b. H. in Beuerberg verkauft, welche das Werk bereits seit zwei Jahren in Pacht hat, ohne dass es auch dieser dabei ge- lungen ist, den erwähnten Schwierigkeiten Herr zu werden. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Die Gen.-Vers. v. 15./9. 1906 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 260 000, doch kam der Beschluss nicht zur Ausführung. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Grundstücke 99 733, Strassen- u. Brückenkto 85 489, Aufwendungskto f. Torfgrundstück 40 163, Gebäude 211 897, Fabrikeinricht. 165 497, Masch. 162 931, Inventar 53 064, Allg. Bau-Kto 50 000, Vorräte 7033, Patente 23 190, Debit. 1215, Kaut. 1840, Beteilig. Englaud 1, Zs. 911, Kassa 673, Verlust 507 860. – Passiva: A.-K. 800 000, Kredit. 611 502. Sa. M. 1 411 502. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 394 996, Gen.-Unk. 7752, Versich. 7113, Zs. u. Steuern 14 666, Fabrikationskto 11 493, Abschreib. 101 892. – Kredit: Div. Einnahmen 10 053, Pacht 20 000, Verlust 507 860. Sa. M. 537 913. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Grundstücke 95 063, Strassen- u. Brücken 82 069 Aufwendung f. Torfgrundstück 36 147, Gebäude 205 540, Fabrikeinrichtung 148 979, Masch., 155 103, Inventar 51 255, allg. Baukto 45 000, Warenvorräte 480, Patent-Kto 23 798, Debit. 397, Beteil. England 1, Kassa 103, Verlust 555 346. – Passiva: A.-K. 800 000, Kredit 599 288. Sa. M. 1 399 288. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 507 860, Gen.-Unk. 2881, Versich. 1098, Zs. 11 161, Haus Krottenmüller 220, Abschreib. 60 700. – Kredit: div. Einnahme 8576, Pacht 20 000, Verlust 555 346. Sa. M. 583 923. Lidquidationseröffnungsbilanz am 18. April 1910: Aktiva: Debit. 214 495. – Passiva: Kredit. M. 214 495. Dividenden: 1905/06: – (Baujahr); 1906/07–1909/10: 0, 0, 0, 0 %. Liquidatoren: Anton Biber, Rich. Schermer, München. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Karl Wallach, München; Stellv. Rechtsanw. Dr. jur. Max Oechelhäuser, Berlin; Buchhändler Hans Volckmar, Leipzig; Ing. K. Henkel, Hamburg; Bankier Dr. Ed. von Eichborn, Breslau; Dipl.-Ing. Erich Rühle, Meissen. „Eintracht“', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Neu-Welzow (N./I.). Gegründet: 23./2. 1887, früher Gew. Eintracht I; eingetr. 23./4. 1887. Letzte Statutänd. 6./4. 1899, 21./5. 1900, 30./3. bezw. 11./11. 1905 u. 23./3. 1909. Sitz bis 11./11. 1905 in Berlin. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberech- tigung und Grundstücke der Gew. Eintracht I für M. 811 666 in Hypoth., M. 141 262 in Buchschulden u. M. 1 392 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda, mit Kohlenfeldern; 2) die Grube Henriette bei Sallgast, Kreis Luckau, mit Kohlenfeldern; 3) die Grube Clara bei Welzow, Kreis Spremberg, mit Kohlenfeldern, erworben 1891 für M. 685 000 in Aktien; 4) Grube Clara II, bei Gosda, mit Kohlenfeldern; 5) die neuen Kohlenfelder bei Zeissholz O.-L., Kreis Hoyerswerda, mit dem gesamten bisherigen Besitz der Aktiengesellschaft „Saxonia“ (siehe unten); 6) verschiedene einzelne Kohlenfelder. Auf den genannten Gruben befinden sich 7 Brikettfabriken mit 41 Brikettpressen im Betriebe. Auf ihren sämtlichen Werken hat die Ges. eigene Verwaltungsgebäude sowie Be- amten- u. Arb.-Wohnhäuser errichtet. Erhöhung der Anlagekonten 1906 um M. 2 315 947, wovon M. 858 886 auf Kohlenfelderwerbungen u. M. 596 998 für die neue Brikettfabrik auf Grube Clara entfielen. Die sämtl. Kosten für diese neue Fabrik betrugen 1905/06 M. 1 795 344. 1907 betrug die Erhöhung der Anlage-Kti M. 843 728, davon M. 217 611 für den Erwerb von Kohlenfeldern. Zugänge 1908: M. 2 782 690 für Kohlenfelder (s. unten), sonst. neue Anlagen u. Anschaff. erforderten M. 823 352; 1909 M. 1 502 569, davon entfallen auf Zeissholz M. 1 016 490. Gesamtwert der Anlagen Ende 1909 M. 8 127 543. Belegschaft insges. ca. 1600 Mann. Die Ges. gehört der Niederlaus. Brikett-Verkaufs-Ges. m. b. H. mit Sitz in Berlin (Stamm-Kap. M. 770 000) mit M. 134 000 an, eingez. 25 %). Die Beteiligungsziffer von Eintracht beträgt 745 000 t. Im J. 1908 wurden in der im Kreise Hoyerswerda gelegenen Gemarkung Zeissholz und in den benachbarten sächs. Gemarkungen Ossling u. Lieske ein Grubenfeld in Grösse von 659 ha erworben. Der grösste Teil des Feldes, ca. 610 ha, liegt in der Feldmark Zeissholz. Dieses neue Feld liegt zwischen den Eisenbahnlinien LübbenausSenftenberg–Kamenz und Petershain–Hoyerswerda-Königswartha—Bautzen. Im Frühjahr 1909 wurde mit den Auf- schluss- u. Entwässerungsarbeiten, sowie mit dem Bau für die Eisenbahnanschlüsse begonnen. Die Gesamt-Erwerbungskosten des neuen Kohlenfeldes im J. 1908 betrugen M. 2 284 268, wo-