Kohlenbergbau. Zwickauer Kohlenzehnten-Actien-Verein in Zwickau i. S. Gegründet: 1875. Zweck: Der Verein erwarb von der Liquid.-Kommiss. des Bankier Böhme' sehen „ das Unterirdische eines Kohlenfeldes, in welchem die Zwickauer Bürgergew. den Abbau gegen Zehnten besorgt, den der Aktien-Verein eintretendenfalls zu verteilen hat. Kapital: M. 43 200 in 144 Aktien à M. 300. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Zehntenfeld 43 200, Bankguth. 2208. – Passiva: A.-K. 43 200, nicht erhob. Div. 1140, R.-F. 825, Vortrag 243. Sa. M. 45 408. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 472, Einlös. v. Div. 6060, noch einzulösende Div. 1140, Vortrag 243. – Kredit: Vortrag 1770, Kohlenzehnten Bank- Zs. 36. Sa. M. 7915. Dividenden: 1886–97: 0 %; 1898—— 14909 M 10, 0 9, 0, 90. 4, 7, 25, 40, 35 pro Aktie. Direktion: Emil Freytag. Aufsichtsrat: Vors. Otto Ed. Bauermeister, Bankier Curt Bauermeister, Zwickau; Jul. Geinitz, Falkenau. Zahlstelle: Zwickau: Dresdner Bank Abt. Ed. Bauermeister. 0 * c 0 Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbau-Verein in Zwickau i. S. Gegründet: 23./10. 1854; eingetr. 20./11. 1871. Letzte Statutänd. 24./2. 1900. 7 weck: Abbau von Steinkohlenlagern, Verwert. u. Verarbeit. der dadur ch gewonnenen Pro- dukte u. sonst. Nutzbarm. des Grundeigentums der Ges. Der Verein hat 3 Schächte (Wilhelm- schacht I, II, III) u. 1 Kokerei in vollem Betrieb; 3 weitere Schächte dienen zur Wetterhaltung. Das Grubenfeld des Vereins zus. hängend in Stadtflur Zwickau sowie den Fluren Oberhohndorf u. Reinsdorf umfasst 230,5 ha, wovon nur ca. ½ zehntenfrei ist; der Grundbesitz setzt sich aus 73 ha 4 a zusammen. An Kohlenzehnten wurden entrichtet 1905–1909: M. 501 465, 539 695, 525 933, 543 808, 555 424. Für Neuanlagen u. Erweiter. wurden 1901–1909 M. 1048 497, 680 233, 950 588, 569 031, 433 862, 1595 895, 262 516, 270 630, 469 494 aus den verfügbaren Mitteln der Ges. ausgegeben und zwar für 1909 speziell für Beschaffung einer Abdampfturbinen- Anlage, Verteufen des Wilhelmschachtes 1, Erweiterung der elektr. Anlage u. andere Betriebsanlagen. Im Jquni 1901 erwarb die Ges. vom Oberhohndorfer-Schader Steinkohlenbauverein die an ihr Grubenfeld grenzenden, im Hangenden der Hauptverwerfung liegenden Kohlen, die nach markscheiderischer Berechnung auf rund 3 000 000 Karren geschätzt worden sind, für M. 1 500 000. Nach der durch diesen Ankauf erfolgten Konsolidierung des Besitzes des Vereins wird der Reichtum des erschlossenen Grubenfeldes auf noch rund 35 000 000 Karren Kohlen geschätzt. Ein Prozess mit dem Oberhohndorfer Schader-Steinkohlenbau-Verein in Liqu. wurde 1908 durch einen Vergleich beendet. Bei dieser Gelegenheit ist das alte Schadergrubenfeld sowie ein im eigenen Grubenfeld liegendes Sechstenrecht in den Besitz der Ges. über- gegangen. Kohlenförder. 1900–1909 betrug 947 900, 902 355, 905 004, 948 596, 981 058, 1 027 362, 1071 634, 978 681, 999 283, 1 010 832 Karren. Koksproduktion: 17 516, 14 177, 15 065, 17 548, 18 035, 17 722, 18 080, 17 198, 16 251, 31 518 t. Belegschaft etwa 2700 Arbeiter. Kapital: M. 765 600 in 2320 Doppelaktien Lit. A u. B à Tlr. 110 = M. 330. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 von 1895 in 1500 Abschnitten à M. 300 und 1100 Ab- schnitten à M. 500 zu 4 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1898 durch jährl. Ausl. von M. 40 000 im Mai auf 31./12. Die Anleihe ist auf dem alten Besitz der Ges. an I. Stelle eingetragen. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf noch Ende 1909 M. 520 000. Kurs in Zwickau Ende 1896 bis 1909: 104, 104.25, 104, 100.50, 99, 100, 101.50, 101.60, 102.10, 101.50, 100.50, 98.50, 99.75, 100 %. II. M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. Nov. 1902, 1500 Stücke (Nr. 1–1500) à M. 500, 750 (Nr. 1501–2250) à M. 1000, auf Namen der Vereinsbank in Zwickau u. durch Indoss. über- tragbar. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. ab 1906 bis längstens 1930 durch jährl. Ausl. von M. 36 000 u. ersp. Zs. im Mai auf 31./12.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist ab 1906 vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Sicherungs-Hyp. in Höhe von M. 1 500 000 auf dem vom Oberhohndorfer-Schader Steinkohlenbauverein erworbenen, 162 577 qm grossen Grubenfelde (s. oben), zu dessen Bezahl. Erlös der Anleihe diente, zu gunsten der Vereinsbank in Zwickau als Pfandhalterin. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1909: M. 1 347 000. Kurs Ende 1903–1909: 101.75, 102, 101.50, 100.90, 99, 99.75, 100.75 %. Zugelassen im Febr. 1903; erster Kurs: 100.90 %. Notiert in Zwickau. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Doppelaktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Die gesetzl. Rücklagen sind erfüllt. 4 % Div., vom Rest 1 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Schacht I 791 000, do. II 218 000, do. III 5000, elektr. Anlage 540 845, Wetterschachtanlagen 5000, Kohlenfelder 701 500, Wasserleitung 40 000, Werkseisenbahnen 5000, Grundstücke 96 000, Hypoth. 23 000, Effekten 1 049 010, Bankguth. 851 279, Kassa 30 092, Debit. 644 176, Inventar 70 000, Material. 183 660, Vorräte 4735. – Passiva: A.-K. 765 600, Anleihe I u. II 1 867 000, do. Zs.-Kto 12 494, do. Amort.-Kto 46 567, R.-F. 76 560, Betriebs-F. 111 342, Disp.-F. 309 799, Beamten-Pens.-F. 259 320, Bau-F. 400 000,