888 Metall-Industrie. ihm unter der Firma H. A. Jürst & Co. zu Berlin betriebene Neusilberwarenfabrik in der Chausseestrasse mit dem Firmenrechte einschl. der Masch. u. Utensil., Waren, Halb- fabrikate, Rohmaterial., Aussenstände, der Anstellungs- u. Lieferungsverträge mit Rechten und Pflichten ausschl. der Passiva in die A.-G. eingebracht hat. Hierfür sind Paul Simon M. 300 000 bar und 400 Aktien gewährt. Die Fabrik befindet sich jetzt in Adlershof. Die Prozesse mit den früheren Direktoren sind im Vergleichswege erledigt, da die Urteile zugunsten der Ges. erfolgten. Kapital: M. 600 000 in 120 abgest. St.-Aktien u. 480 früheren Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./8. 1901 um M. 400 000, welche dem Paul Simon zum Nenn- wert als Teilzahlung auf seine Einlagen gewährt wurden. Nachdem der Verlustsaldo Ende 1903 die Höhe von M. 1 044 894 erreichte, beschloss die G.-V. v. 17./8. bezw. 11./10. 1904 Herabs. des A.-K. um M. 1 280 000 auf M. 120 000 durch Zus. leg. der Aktien u. Ausgabe von M. 500 000 Vorz.-Aktien, von denen M. 480 000 begeben wurden. Lt. G.-V. vom 17./7. 1906 wurden die Vorrechte der Vorz.-Aktien aufgehoben. Lt. Beschl. der G.-V. v. 17./7. 1906 ist ferner eine Sanierung dergestalt durchgeführt, dass zu den Aktien in Höhe von M. 600 000 eine Zuzahlung von M. 700 000 geleistet wurde, welche zur Begleichung der Bankforderung mit M. 294 710, von Akzeptverbindlichkeiten mit M. 187 000, verwandt wurden und von der bar M. 218 290 verblieben. Die durch die Zuzahlung buchmässig frei gewordene Summe von M. 700 000, wurde zur Deckung des vorhandenen Verlustes in Höhe von M. 98 307 und mit M. 601 692 zu a. o. Abschreib. und Rücklagen verwandt; für 1906 resultierte nach ordentl. Abschreib. von M. 25 267 ein neuer Verlust von M. 62 550. Als Disp.-Kto verblieb zur Verfüg. der Ges. noch M. 246 692. Auch das Jahr 1907 ergab einen Verlust von M. 40 204, während derselbe sich im J. 1908 auf M. 37 562 stellte, welche beide aus dem Disp.-F. gedeckt wurden; 1909 neuer Verlust von M. 8761. Hypotheken: M. 155 000 (Stand ult. 1909). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. event. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 48 754, Gebäude 167 444, Masch. u. Werk- zeuge 169 248, Utensil. 19 364, Klischees 1, Modelle 1, Drucksachen 1, Zinnformen 4281, Warenkto 679 999, Debit. 207 936, Kaut. 200, Automobile 2349, Kassa 1149, Postscheck 2321, Bankguth. 2087, Effekten 188, Wechsel 2123, Interimskto 3347, Verlust 8761. – Passiva: A.-K. 600 000, Warenlager-Res. 143 862, Dispos.-F. 86 673, Hypoth. 155 000, Kredit. 105 758, Kaut. 100, Interimskto 13 845, Bankkto 214 321. Sa. M. 1 319 560. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 184 535, Abschreib. 25 495. – Kredit: Fabrikat.- Kto 201 270, Verlust 8761. Sa. M. 210 031. Dividenden 1900–1909: 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Simon, Hugo Rentzsch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Pinner, Bankier Franz Gaedicke, Bank-Dir. Siegm. Bodenheimer, Berlin; Ing. Jul. Blanke, Charlottenburg; Gen.-Dir. Herm. Wild, Hannover. H. Berthold Messinglinienfabrik u. Schriftgiesserei, A.-G. in Berlin, Belle-Alliancestrasse 87/88, mit Filialen in Stuttgart, Wien, Petersburg und Moskau. Gegründet: 11./3. 1896. Letzte Statutänd. 5./4. 1899 u. 31./3. 1900. Zweck: Fortbetrieb der Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei von H. Berthold mit 1895 errichteter Filiale in Petersburg ab 1./1. 1896. Übernahmepreis M. 2 968 198. 1897 Erwerb der Schriftgiesserei Bauer & Co. in Stuttgart nebst Filiale in Düsseldorf (aufgelassen 1899) für M. 560 000. 1899 in Petersburg ein eig. Fabrikgebäude errichtet, ebenso 1902 in Stuttgart. Um den Wirkungen des für die Branche ungünstigen neuen Zolltarifs zu begegnen, wurde 1905 die Schriftgiessereifirma J. H. Rust & Co. in Wien angekauft. Dieses Unternehmen wurde 1907 in eine Ges. m. b. H. mit einem Stamm-Kap. von K 450 000 umgewandelt, bei der Ber- liner Ges. mit M. 385 500 zu Buch stehend. Das Wiener Grundstück verblieb im Besitz der Berliner Ges. In Berlin wurde 1908/09 ein Neubau aufgeführt, der bis ult. 1908 M. 120913 u. im Jahre 1909 M. 143 394 erforderte. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. vom 31./12. 1897 um M. 800 000 in 800 Aktien, wovon 550 Stück am 22.–31./1. 1898 den Aktionären zu 120 % u. Stempel angeboten wurden (div.-ber. ab 1./1. 1898). Hypotheken: M. 400 000, verzinsl. mit 4½ %, auf Berliner Grundstück, urspr. M. 700 000; 1904 M. 300 000 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt aus 1905), event. Dotation von Spez.-R.-F. (Gr. 20 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Über- rest It. G.-V.-B. Super-Div. und Vortrag auf neue Rechnung. Aus dem Spec.-R.-F. kann die Div. event. auf 6 % ergänzt werden. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstück Berlin 450 400, do. Petersburg 129 000, do. Stuttgart 36 600, do. Wien 69 700, Gebäude Berlin 486 913, do. Petersburg 326 800, do.