900 Metall-Industrie. Direktion: Paul Bleyberg, Stellv. Gust. Kühne. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Carl Fuchs, Stellv. Rechtsanwalt Max Bleyberg, Sally Bacharach, Berlin. Prokurist: Rich. Dorn. 0 0 3 0 9 0 Vereinigte Kammerich'sche Werke, A.-G. in Berlin, N. 39, Fennstr. 27, Zweigniederlassung in Bielefeld-Gadderbaum. Gegründet: 10./6.1896; eingetr. 20./7.1896. Statutänd. 4./12. 1903, 11./5.1904, 5./5. 1906, 11./6.1910. Zweck: Herstellung von Stahl- u. Eisenwellblechen und von Eisen- u. Wellblech- konstruktionen aller Art, Feilenfabrikation, insbes. Erwerb, Fortbetrieb u. Erweiterung der der offenen Handels-Ges. i. Fa. A. Kammerich & Co. in Berlin gehörigen Etablisse- ments. Das Berliner Grundstück Fennstrasse 27 umfasst ca. 2502 qm, die Grundstücke in Bielefeld ca. 1 ha 15 a 31 qm. Die Gesellschaft betreibt in Berlin: Herstellung von Eisen- und Wellblechkonstruktionen jeder Art, von Feilen, Rolljalousien, Masch., sowie Pressteilen zu Artilleriefahrzeugen, auch unterhält die Gesellschaft ein grosses Lager von Bau- Trägern und Platten; in Bielefeld: Herstellung von nahtlos kalt gezogenen Stahlröhren, von gedrehten Stahlwellen für Transmissionen, sowie von Fahrradteilen. 1904 ist der Betrieb vollständig umgestaltet u. 1905 das Werk in Schladern für M. 140 000 zum Buchwert verkauft; von dem dortigen Grundbesitz sind der Ges. noch 9985 qm verblieben. 1908 Erweiter. des Bielefelder Werkes. Die Abteil. Blech- u. Metall-Ind. in Berlin wurde 1908 an Alfred Caro in Friedenau verkauft. Im Interesse einer Erstarkung der Ges. wurde von einer Div.-Verteil. für 1905 abgesehen, 1906–1907 M. 139 669 bezw. 81 557 Reingewinn. Im J. 1908 wurde infolge eines Umsatzes von ca. M. 1 000 000 (38 % geringer als 1907) nur ein Gewinn von ca. M. 63 183 erzielt, der sich durch den Vortrag auf M. 91 860 erhöhte. Nach Abzug von M. 55 459 Abschreib. u. M. 50 444 Absetzung auf Debit. resultierte ein Defizit von M. 14 043, durch dessen Deckung die Res. sich auf M. 35 139 reduziert. 1909: Bruttogewinn M. 53 375, der zu Abschreib. Verwendung findet. Die Ges. gehört für ihr Bielefelder Werk dem Verbande für kaltgezogene Rohre G. m. b. H. in Düsseldorf an. Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1907 M. 133 153, 1908 M. 113 429, 1909 M. 38 953. Kapital: M. 1 066 000 in 1066 gleichber., abgest. Aktien (Nr. 1–1066) à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000 erhöht lt. G.-V. v. 22./10. 1898 um M. 300 000 in 300 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1899, hiervon angeboten den Aktionären M. 275 000 4: 1 v. 1.–12./12. 1898 zu 180 %; ferner erhöht lt. G.-V. V. 16./9. 1899 um M. 500 000 (auf M. 1 900 000) in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, angeboten M. 368 000 den Aktionären 3: 1 v. 7.–18./12. 1899 zu 165 %. Zwecks Tilg. der am 31./12. 1901 mit M. 330 961 ausgewiesenen Unterbilanz und Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 9./6. 1902 Herabsetz. des A.-K. auf M. 1 266 000, u. zwar durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 2 u. um M. 1000 durch Ankauf einer Aktie nicht über M. 666.66. Ferner wurde Erhöh. des A.-K. um höchstens M. 1 900 000 durch Ausgabe von bis 1900 Vorz.-Aktien à M. 1000 besclhossen. Auf diese stand den Aktionären ein Bezugsrecht in der Weise zu, dass für jede bisherige Aktie unter Anrechnung von M. 666.66 und Zuzahl. von M. 333.34 eine als solche abgest. Vorz.-Aktie bezogen werden konnte. Frist zur Einreichung der Aktien zur Zus. legung bis 1./12. 1902 bezw. zur Zuzahl. und Umwandlung in Vorz.-Aktien 17.–30./6. 1902. Die Zuzahl. wurde auf M. 1 450 000 Aktien mit ca. M. 483 676 geleistet u. wurden diese damit Vorz.- Aktien, M. 450 000 wurden in M. 300 000 St.-Aktien zus. gelegt. 31 nicht eingereichte St.-Aktien wurden für kraftlos erklärt. Buchgewinn der Transaktion M. 633 344, verwandt mit M. 330 961 zur Tilg. der Unterbilanz per Ende 1901, mit M. 117 210 zu Abschreib. und anderweit. Das A.-K. betrug danach M. 1 750 000 in 1450 Vorz.- und 300 St.-Aktien à M. 1000. In der G.-V. v. 25./6. 1903 wurde ein Vertrauensausschuss zur Prüfung aller Verhältnisse des Unternehmens gewählt Der Bericht der Kommission ergab kein erfreuliches Bild von der Lage der Ges., riet jedoch von der Liquid. ab. Infolgedessen beschloss die G.-V. v. 4./12. 1903 zwecks Tilg. der Unterbilanz (festgestellt per 30./6. 1903 auf M. 337 000) das A.-K. um M. 684 000 auf M. 1 066 000 herabzusetzen durch Zus. legung der 1450 Vorz.-Aktien im Verhältnis 3: 2, durch Ankauf 1 Vorz.-Aktie zu 40 % u. durch Zus. legung der noch vorhandenen 300 St.-Aktien im Verhältnis 3: 1 (Frist bis 21./10. 1904, 36 nicht eingereichte Aktien (10 St.- u. 26 Vorz.-Aktien) wurden für ungültig erklärt; der Erlös für diese Aktien M. 99.63 bezw. 199.27 per Stück steht gegen Quittung zur Verfüg. der Beteiligten]. Die solcher Art zus. gelegten St.-Aktien sind alsdann den bisherigen Vorz.-Aktien gleichgestellt, sodass künftig der Nachzahlungs- anspruch der Vorz.-Aktien fortfällt. Der Buchgewinn von M. 684 000 liess nach Tilg. der Unter- bilanz für ausserord. Abschreib. etc. einen Reservevortrag M. 281 427 übrig, die zu Abschreib. auf die Werte Bielefeld u. Schladern sowie zur Tilg. der Unterbilanz in Schladern von M. 30 385 benutzt wurden. Wegen Sanierung siehe auch die früheren Jahrgänge 1902–1906 dieses Handbuches. Hypothek: M. 350 000 (wovon M. 14 247 getilgt) zu 3½ % verzinsl. u. mit ½ % amortisier- bar, auf dem Berliner Grundstück, 1904 beim Berliner Pfandbriefamt aufgenommen unter Abstossung der früheren Hypoth. von M. 275 000. – M. 50 000 zu 4 % auf dem Bielefelder Werke. Für den A. Schaaffhausenschen Bankverein ist eine Sicherungshypoth. von M. 280 000 auf das Berliner Werk eingetragen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem M. 1000 feste Vergüt. pro Mitgl., M. 1500 an Vors.), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V.