Metall-Industrie. 909 Press- & Walzwerk-Akt.-Ges. in Düsseldorf-Reisholz. Gegründet: 15./4. 1899. Auf das A.-K. eingebracht hat die Firma C. Schlesinger-Trier & Co., Berlin, das von ihr von der Fahrzeugfabrik Eisenach erworbene, auf den Namen des Geh. Baurats H. Ehrhardt lautende deutsche Reichspatent auf Kesselschüsse Nr. 86 375, bezw. gewisse Anrechte von diesem Patente für Deutschland, sowie einen Anteil an den ausländ. Patenten auf Kesselschüsse. Wert dieser Einlage M. 90 000. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Letzte Statutänd. 27./2. bezw. 16./12. 1905 u. 19./5. 1909. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen, Maschinen und Maschinenteilen aller Art. von Cylindern für Kessel u. dergl., sowie von schweren Hohlkörpern, nahtlosen Kesselschüssen. 1902/1903 erfolgte eine Rekonstruktion des Walzwerkes. Anlagen: Walzwerk, Presswerk, Schmiedepresswerk, Stahlwerk, Rohrzieherei, Rohrwalzwerke, Wasser- gasschweisserei. Die anhaltend schlechte Geschäftslage im Kesselgeschäft hat in den Jahren 1900–1905 hemmend auf die Entwicklung des Unternehmens eingewirkt. Ihre englischen Patente hat die Ges. 1905 für M. 83 726, das Recht der Lieferung von nahtlos gewalzten Turbinencylindern für die Dauer von 10 Jahren (1906–1915) für Japan für M. 61 260 verkauft. Die Unterbilanz stieg 1904/1905 von M. 1 490 064 um M. 615 100 auf M. 2 103 164, also auf mehr wie die Hälfte des seitherigen A.-K. von M. 4 000 000, dabei waren M. 33 345 Fabrikat.-Verlust, M. 339 924 kamen auf Abschreib., bis Ende 1905 stieg der Fehlbetrag auf M. 2 255 560 (Sanierung s. bei Kap.). Der Rein- gewinn für 1907 M. 220 257 wurde infolge grosser Aufwendungen für Neuanlagen, sowie zur Stärkung der Betriebsmittel vorgetragen. Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1906–1909 M. 981 416, 987 942, 1 355 143, 692 612 u. zwar speziell für den Bau eines im grossen Stile angelegten Rohrwalzwerkes, das 1908 bezw. 1909 in Betrieb kam. 1907 erhöhte sich der Umsatz auf das Doppelte, doch liess 1908 u. 1909 der Geschäftsgang zu wünschen übrig. Eine Div. kam für 1908 nicht zur Verteil., sondern der Gewinn von M. 377 682 wurde mit Rücksicht auf die Umgestaltung der Betriebe vorgetragen, ebenso zur Stärkung der finanziellen Lage der Gewinn von 1909 M. 617 995 (inkl. 377 682 Vortrag aus 1908) Kapital: M. 4 800 000 in 1000 abgest. St.-Aktien u. 3800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000, Die ab 1./1. 1906 div.-ber. Vorz.-Aktien erhalten 6 % Div. vorweg, die event. nachzahlbar ist, sodann erhalten die St.-Aktien 4 % u. einen etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 4 000 000 in gleichwertigen Aktien à M. 1000, beschloss die G.-V. v. 16./12. 1905 zur Deck. der Unter- bilanz (Ende 1905 M. 2 255 560) Herabsetzung um M. 3 000 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verhältnis 4: 1 (Frist 25./4. 1906); sodann wurde Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 3 800 000 Vorz.-Aktien beschlossen, deren Ausgabe zu pari zuzügl. 2 % Aktienstempel er- folgte. Von den Vorz.-Aktien waren M. 2 500 000 voll einzuzahlen, die restl. M. 1 300 000 mit 25 %, weitere 50 % im Laufe des J. 1906 eingefordert, restliche 25 % am 10./1. 1907 eingezahlt. Von den Vorz.-Aktien sind zunächst den Aktionären M. 2 000 000 derart zum Bezuge angeboten, dass sie auf je 4 zus. gelegte alte Aktien 2 Vorz.-Aktien, u. zwar eine voll einzuzahlende u. eine mit 25 % Einzahl., beziehen konnten. Das Bezugsrecht für die übrigen Vorz.-Aktien war aus- geschlossen. Soweit das vorerwähnte Bezugsrecht nicht ausgeübt ist, haben die Buch- und Hypoth.-Gläubiger der Ges. die nicht gezeichneten, vollzuzahlenden Vorz.-Aktien in ent- sprechender Anrechnung auf ihre Buch- u. Hypoth.-Forder. übernommen. Die gegen bar zu zeichnenden M. 1 300 000 Vorz.-A. aber sind von dem Vors. des A.-R. der Ges., Geh. Baurat Hch. Ehrhardt, sowie von einem Bankenkonsortium übernommen u. dienen zur Ergänz. u. Neuanlagen sowie zu Betriebsmitteln. Aus der finanziellen Umgestaltung verblieben ult. 1906 noch M. 734 887, die zu a. o. Abschreib. auf Masch.-Kto, Patente u. Gebrauchsmuster etc. Verwendung fanden. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1905: 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen sind, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom ÜUbrigen 8 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 1500 für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 318 556, Gebäude 1 272 800, Wohnhaus 21 100, Masch., Werkzeuge u. Geräte 2 974 059, Patente u. Gebrauchsmuster 43 330, Einricht. 845 622, Kassa 83 852, Versich. 6995, Kaut. 181 123, Material. 202 212, Halb- u. Fertigfabrikate 850 748, Debit. 719 452. – Passiva: A.-K. 4 800 000, Avale 181 123, R.-F. 43 064 (Rückl. 12 648), Kredit. 1 855 538, rückst. Löhne 22 131, Vortrag 617 995. Sa. M. 7 519 853. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 658 160, Handl.-Unk. 285 979, Zs. 73 556, Dubiose 7942, Gewinn 630 643. – Kredit: Vortrag 377 682, Fabrikat.-Kto 1 278 600. Sa. M. 1 656 283. Dividenden: 1899/1900–1904/1905: 0 %; 1906–1909: Vorz.-Aktien: 6, 0, 0, 0 %; St.- Aktien: 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Thomas, Hauptm. a. D. Gg. Wegener, Franz Hosenfeldt. Prokurist: Heinr. Bünten. Aufsichtsrat: (3–11) Vors. Geh. Baurat Hch. Ehrhardt, Stellv. Bankier Konsul Max Trinkaus,