Metall-Industrie. 921 Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen-St. mit Zweigniederlassungen in Aachen, Altona, Berlin, Breslau, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Fürth (Bayern), Göppingen, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mainz, München, Nürnberg, Posen, Strassburg i. E., Stuttgart, Ulm. Gegründet: 23./6. 1880, eingetr. 25./6. 1880. Statutänd. 8./5. 1900, 5./5. 1903, 3./5. 1904 u. 3./5. 1905. Die Ges. entstand aus der Vereinigung der Metallwarenfabriken von A. Ritter & Co. in Esslingen und Straub & Sohn in Geislingen. 1897 wurde die Metallwarenfabrik Schauffler & Safft in Göppingen dazu erworben. Bei der 1899 durch Umwandlung gegründeten A.-G. für Fabrikation von versilb. u. vergold. Metallwaren, R. Plewkiewicz & Co. in Warschau, hat sich die Württemb. Metallwarenfabrik mit Rbl. 100 000 = des A.-K. beteiligt. Zweck: Erzeugung und Verkauf von Metallwaren aller Art, sowie Herstellung aller für den eigenen Geschäftsbetrieb erforderlichen Materialien. Spezialitäten: Fabrikation versilberter u. vernickelter Waren, galvanoplastischer Erzeugnisse, besonders auch für die Bau- branche. 1904 Ankauf des Grundstücks Leipzigerstrasse in Berlin für M. 2 064 689. Auf demselben wurde ein Geschäftshaus errichtet. Beschäftigt werden in Geislingen und den Filialen 4500 Arbeiter. In Wien wurde die Firma A. Köhler & Co. mit Wirkung ab 1./1. 1907 in eine Ges. m. b. H. unter der Firma Württemb. Metallwarenfabrik vorm. A. Köhler & Cie. G. m. b. H. umgewandelt. Kapital: M. 4 500 000 in 2000 Aktien à M. 500 (I. Em.), 500 Aktien à M. 1000 (II. Em. von 1887), 1000 Aktien à M. 1000 (III. Em. von 1890), 150 Aktien à M. 1000 (IV. Em.); letztere nach G.-V. v. 1./5. 1897, ausgegeben zu 200 %, 1325 Aktien à M. 1000 (V. Em.), begeben zwecks Erweiterung der Fabrikanlagen lt. G.-V. v. 5./5. 1903 zu pari, div.-ber. ab 1./7. 1903; die- selben wurden den Aktionären 1.–15./6. 1903 in der Weise überlassen, dass durch Verwen- dung von M. 1 325 000 des Gewinnvortrags die zu beziehenden Aktien als einbezahlt gelten. Diejenigen Aktionäre, welche ihr Bezugsrecht nicht im Verhältnis von nom. M. 2000 alte Aktien gegen 1 neue Aktie à M. 1000 ausüben konnten, weil sie nur 1 Aktie oder eine über- schiessende Aktie von M. 500 oder M. 1000 besassen, konnten dieses Bezugsrecht der Württ. Vereinsbank überlassen und erhielten für eine Aktie I. Em. M. 750 und für eine Aktie II.–IV. Em. M. 1500 bar. VI. Em. M. 525 000 lt. G.-V. v. 3./5. 1905 in 525 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Württ. Vereinsbank in Stuttgart mit der Verpflichtung, 198 Stück den Besitzern von Aktien der „Orivit“ A.-G. für kunstgewerbliche Metallwarenfabrikation in der Weise zur Verfüg. zu stellen, dass die Einreicher von je M. 4000 Orivit-Aktien nebst Div.-Schein vom 1./1. 1905 ab eine Aktie der Württ. Metallwaren- fabrik nebst Div.-Schein v. 1./1. 1905 u. ff. erhielten; die restl. 327 Aktien den Aktionären der Geislinger Ges. zu 325 % derart zum Bezug anzubieten, dass auf je nom. M. 13 000 alte Aktien eine neue Aktie entfiel (Frist 9.–22./5. 1905). Von dem Ertrag der VI. Em. dienten danach M. 198 000 zum Erwerb von nom. M. 792 000 Aktien der Orivit-A.-G., der Rest zur Erweiterung des Geislinger Unternehmens. Die Beteiligung bei der Orivit-Ges. in Cöln ergab für 1905–1909 keine Div., vielmehr wurde das A.-K. dieser Ges. 1908 von M. 800 000 auf M. 300 000 zus.gelegt; die Unterbilanz der Orivit-Ges. betrug ult. 1907 M. 507 761; neuer Verlust 1908 M. 100 000, der sich aber 1909 auf M. 85 011 reduzierte. Anleihen: I. M. 425 000 von 1898, verzinsl. zu 4 %, ohne hypothek. Sicherheit, tilgbar in Jahresraten von M. 50 000 bezw. 25 000. Noch in Umlauf 1909: M. 210 000. Nicht notiert. II. M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 7./4. 1905, rückzahlbar zu 103 %, Stücke (Nr. 1–1500) à M. 1000, auf Namen der Württ. Vereinsbank in Stuttgart u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1906 in längstens 20 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./11.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe, welche zur Erweiter. des Unternehmens aufgenommen ist, hat kein dingliches Recht erhalten, doch ist die Ges. nicht befugt, ihren derzeitig hypoth.- freien Grundbesitz in Geislingen u. Göppingen während der Dauer des Schuldverhältnisses zugunsten Dritter zu belasten. Noch in Umlauf Ende 1909: M. 1 284 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Kurs in Stuttgart Ende 1905–1909: 102.75, 102.50, –, 100, 99.50 %. Zugel. Okt. 1905. Hypothek: M. 2 316 595, davon M. 1 600 000 auf Berliner Grundstück zur 1. Stelle, zu 3 % verzinsl., unkündbar seitens der Gläubiger bis 1./10. 1914. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: Jede Aktie I. Em. = 1 St.. jede Aktie II.–VI. Em. = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. bis 33 % des A.-K. (ist erfüllt), dann zunächst 5 % Div., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, 5 % Tant. an A.-R. (ausserdem ist der A.-R. berechtigt, bis 5 % als bes. Entschädigung an seine Mitgl. für gewisse ständige Leistungen in der Verwaltung zu vergüten), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke, Gebäude u. Einricht. 6 796 574, Fabrikat.- u. Betriebskto 3 266 932, Kassa u. Wechsel 285 009, Debit. 7 726 533, Patente 68 000. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Anlehen 210 000, Hypoth. 2 316 595, Oblig. 1 284 000, do. Zs.-Kto 8760, alte Div. 400, R.-F. 2 031 129, Extra-R.-F. 1 000 000, R.-F. f. ausw. Beteilig. 276 713, Unterst.-F. 1 197 967, Pens.-F. 1 251 520, Wohlfahrtsvereins-F. 92 822, Hans Schauffler Stiftungs-F. 20 457, Siegles do. 70 579, Gewinnvortrag v. 1908 2 163 365, Tant. 1909 230 503, Gewinn 1909 1 488 235. Sa. M. 18 143 050.