Metall-Industrie. Bronzegiesserei Ferd. Hub. Schmitzé in Cöln-Ehrenfeld nebst Grundstücken etc. M. 600 000. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Die A.-G. hatte bis 23./6. 1906 den Zusatz vorm. Rhein. Bronzegiesserei Ferd. Hub. Schmitz. AZweck: Herstellung und Vertrieb der in den Staaten Deutschland, Frankreich, Belgien, Osterreich, Russland, England, Amerika unter der Marke „Orivit“ gesetzlich geschützten Metallerzeugnisse. Mitte 1903 wurde die Fabrikation echter Silberwaren nach dem durch 50 Patenten in allen Kultursta aten geschützten Huberpressverfahren, 1904 die von Hart- metallwaren (Neusilber) aufgenommen. Im Auslande sollen die Patente durch Errichtung von Zweigfabriken oder Abgabe von Lizenzen verwertet werden. Die unzulängl. Fabrik- räumlichkeiten wurden durch Neubau einer entspr. modern eingerichteten Fabrikanlage in Cöln-Braunsfeld ersetzt, die 1903 in Betrieb gesetzt wurde. 1904 Anfang des Grund- stücks Cöln, Hohestr. 134/134 a, das zu einem Geschäftslokal umgebaut wurde. Zugänge auf Anlage-Kti 1904 ca. M. 1 000 000. Verkaufsstellen in Berlin, Paris u. Wien. Der für ult. Juni 1905 besonders aufgestellte Rechnungsabschluss ergab M. 785 001 Fehlbetrag, der sich aus dem Verlustvortrag aus 1904 von M. 291 928, dem Verlust auf Waren-Kto bis ult. Juni 1905 von M. 222 234 und den allgemeinen Unk., ebenfalls für das erste Halbjahr 1905, von M. 270 839 zusammensetzt. Dieser Fehlbetrag wurde aus dem Buchgewinn aus der Aktien- zus. legung (siehe unten) beglichen. Der für ult. 1905 aufgestellte Rechnungsabschluss schloss für das zweite Halbjahr 1905 mit einem Rohgewinn von M. 137 501, dem M. 226 215 allgemeine Unk. und M. 60 358 Abschreib. gegenüberstehen, sodass sich ein neuer Fehl- betrag von M. 149 071 ergab, der sich 1906 um M. 217 649 u. 1907 um M. 141 039 also auf zus. M. 507 761 erhöhte. Wegen neuerlicher Sanierung s. bei Kap. Neuer Verlust ult. 1908 M. 100 000, der sich 1909 auf M. 85 011 reduzierte. Kapital: M. 300 000 in 300 doppelt abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht zwecks Erweiterung u. Verlegung des Betriebes lt. G.-V. v. 15./3. 1901 um M. 600 000 in 600 Aktien, hiervon begeben 351 Stück 1902 (div.-ber. ab 1./1. 1902) u. 249 1903. Die G.-V. v. 7./10. 1903 beschloss zwecks weiterer Einrichtung der Silberwarenherstellung, Einrichtung neuer eigener Kleinverkaufsstellen im Anschluss an diesen Verkaufszweig, zur Abstossung von Bau-, Ein- richtungs- und Bankschulden und zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel Erhöhung um M. 800 000 (auf M. 2 000 000) in 800 ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen von der Berg. Märk. Bank in Cöln zu 115 %, angeboten den Aktionären 400 Stück 3: 1 v. 10./11.–3./12. 1903 zu 125 % frei Zs. u. zuzügl. Schlussnotenstempel. Agio aus beiden Erhöhungen mit M. 114 019 in den R.-F. Zur Tilg. der Unterbilanz aus 1904/05 von M. 785 001 beschloss die a. O. G.-V. v. 6./6. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 800 000) durch Zus. leg. der Aktien 5:2 (Frist bis 15./9. 1905). Die Württemberg. Metall'- Ges. Geisslingen, die bereits einen grossen Posten Aktien der Cölner Ges. besass, erklärte sich bereit, die alten Aktien zu 60 % franko Zs. bis 30./6. 1905 einzulösen u. übernahm die Forder. der Bergisch Märk. Bank gegen die Cölner Ges. von ca. M. 1 350 000 gegen M. 350 000 Nachlass. Der Beschluss der G.-V. v. 6./6. 1905 M. 2 000 000 6 % Vorz. A. auszugeben ist von der G-V. v. 23./6. 1906 wieder rückgängig gemacht. Der aus der Zus. legung der Aktien erzielte Buchgewinn von M. 1 200 000 wurde mit den Rücklagen von M. 227 670 zur Tilg. oben genannten Fehl- betrages von M. 785 001 und mit M. 642 668 zu Abschreib. verwandt. Zur Tilg. des ult. 1907 mit M. 507 761 ausgewiesenen neuen Gesamtverlustes (s. oben) beschloss die G.-V. v. 12./5. 1908 Herabsetzung des noch M. 800 000 betragenden A.-K. auf M. 300 000 durch Zus.- Legung der Aktien 8: 3 (Frist 1./9. 1908). Hypotkeken: M. 530 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie — 1Sk- Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze des A.-K.), 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergüt. von M. 500 pra Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. ist berechtigt, weitere 5 % des ÜUberschusses, der sich nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückl. sowie nach Ausscheidung von 4 % Div. an das eingezahlte A.-K. ergibt, als Entschädig. an seine Mitgl. für besondere Leistungen im Interesse der Ges. zu verwenden. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Masch. u. Einricht. 2 559 503 Patente 104 437, Fabrikat- u. Betriebs-Kto 598 231, Kassa u. Wechsel 36 552, Debit. 259 829, Verlust 85 011. – Passiva: A.-K. 300 000, Hypoth. 530 000, Kredit. 2 813 565. Sa. M. 3 643 565. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 100 000, Gen.-Unk. 388 936, Abschreib. 102 700. – Kredit: Bruttogewinn 506 625, Verlust 85 011. Sa. M. 591 637. Kurs Ende 1903–1904: 146.50, 91 %. Zugelassen M. 1 200 000, davon zur Zeichnung auf- gelegt von der Zahlstelle M. 200 000 am 10./7. 1903 zu 145 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903. Notiert in Köln u. zwar seit der Zus. legung 1905 frei Zs. Die abgest. Aktien sind noch nicht eingeführt. Dividenden 1900–1909: 8, 9, 10, 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hch. Alle, G. Schmitt. Prokuristen: Rud. Weissenburger, Rud. Seifferth. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Gust. von Müller, Stellv. Herm. von Ostertag, Karl Ostertag- Siegle, Geh. Komm.-Rat Alex. von Pflaum, Stuttgart; Fabrikant Karl Haegele, Hugo Fahr, Eugen Fahr, Oscar Jetter, Hugo Debach, Geislingen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cöln: Berg. Märk. Bank.