980 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. & Koppel mit allen Aktiven u. Passiven erfolgte nach dem Stande der Bilanz vom 31./12. 1896 gegen Gewährung von 2805 Aktien AM. 1000, ebensoerhielt der frühere Besitzer der Firma Benno Orenstein den Reingewinn per 31./12. 1897. Gründungs. Jahrg. 1899/1900. 1898 wurde die Märkische Lokomotivfabrik Max Orenstein in Drewitz für etwa M. 500 000 erworben. Die Orenstein & Koppel-Ges. hat dann im J. 1905 die inzwischen in Liquid. getretenen Stahlbahnwerke Freudenstein & Co. A.-G. zu Berlin in sich aufgenommen (siehe Jahrg. 1908/09 d. Handb.). Im J. 1905 beschloss die Ges. eine Interessengemeinschaft mit der Arthur Koppel A.-G. zu Berlin. Durch den unten bei Kap. erwähnten G.-V.-B. v. 16./2. 1909 wurde, unter Auf- hebung der Interessengemeinschaft mit rückwirkender Kraft per 1./1. 1908 die Fusion mit der Arthur Koppel A.-G. beschlossen u. deren Aktiven per 1./1. 1908 mit Nutzungen u. Lasten von diesem Tage ab übernommen. Die G.-V. v. 16./2. 1909 beschloss auch Firmen- änd. wie oben. Die Fabrikanlagen der Ges. sind danach folgende: 1. Orenstein & Koppel-Anlagen: Ein 5 ha 75 a 31 qm grosses Fabrikgrundstück in Dorstfeld, ein 12 ha 28 a 89 qm grosses zu Spandau an der Hamburger Chaussee belegenes Fabrikgrundstück u. ein 7 ha 84 a 64 qm grosses am Bahnhof Drewitz belegenes Fabrik- grundstück. In Dorstfeld beträgt die bebaute Fläche rund 11 000 qm, in Spandau rund 22 500 qm u. in Drewitz rund 32 150 qm. Die Werkstätten sämtl. drei Anlagen sind massiv gebaut, jede Anlage ist mit normalspurigen Anschlussgleisen versehen. In Dorstfeld wird hauptsächlich die Fabrikation von Feldbahnmaterialien u. der Weichenbau, in Spandau ausser dem Feldbahn- u. Weichenbau als besondere Spezialität der Waggon-, Signal- u. Bagger- bau sowie ferner der Bau von normalspurigen Güterwagen, Selbstentladern, Kessel- u. sonst. Spezialwagen sowie elektr. Lokomotiven, in Drewitz der Bau von Lokomotiven, Dampfmasch. u. Dampfkesseln betrieben, u. zwar werden in Drewitz ausser Lokomotiven jeder Art für industrielle u. gewerbl. Anlagen, Güterzug- u. Nebenbahntenderlokomotiven bis 60 Tons Dienstgewicht für die Preuss. Staatsbahnen u. andere Bahnen hergestellt. Die masch. An- lagen aller drei Fabriken besitzen insgesamt 2350 PS. 2. Arthur Koppel-Anlagen: Ein 2 ha 30 a 58 qm grosses Fabrikgrundstück in Bochum, wovon ca. 11 000 qm bebaut sind, ein 54 a grosses Fabrikgrundstück in Camen, wovon 2000 qm bebaut sind und ein 30 a grosses Fabrikgrundstück in Marten i. W., wovon ca. die Hälfte bebaut ist. Die Fabrik Bochum arbeitet mit 350 PS und fabriziert hauptsächlich alle Arten von Kleinbahn-, Feld- u. Industriewagen u. Feldbahnweichen u. -Gleis, Dreh- scheiben, Schiebebühnen, Hängebahnanlagen, Schrägaufzüge, Bremsberge, Achslager, sowie Press- u. Gesenkschmiedestücke für den Wagenbau. Der Fabrikationsbetrieb in Camen u. Marten i. W. ist eingestellt. In Koppel bei Pittsburgh (Ver. St.) ist ferner eine Fabrik mit 150 Ps im Betrieb. Ausser den vorerwähnten Grundstücken besitzt die Ges. Lagerplätze an einer Reihe von Orten, insbesondere wo sie Zweigniederlassungen unterhält, sowie ein in Berlin, Tempel- hofer Ufer 24, belegenes Grundstück, auf dem sich die Verwaltungsgebäude der Firma be- finden; 1909 Ankauf der angrenzenden Grundstücke Möckernstr. 120/120a, 121 u. Teltower- strasse 35/36. Fabrikanlagen der weiter unten behandelten Tochterges. befinden sich in Vysocan b. Prag, in St. Lörincz b. Budapest, in Fives b. Lille, in St. Petersburg u. in Kolo b. Warschau. Das Effektenkonto (M. 6 259 169) der Bilanz für 1909 von Orenstein & Koppel umfasst den Buchwert des gesamten A.-K. der russischen Tochter-Ges. „Parowos' im Nominal- betrage von Rbl. 730 000; diese Ges. zahlte für 1907 u. 1908 je 3 % Div.; ferner enthält das Konto die „Anteile der übrigen Tochter-Ges.“ u. zwar besonders: Akt.-Ges. für den Bau ökonomischer Verkehrswege u. mechanischer Vorrichtungen System „Arthur Koppel'“, St. Petersburg, deren A.-K. nom. Rbl. 1 650 000 beträgt, wovon ca. 90 % im Besitz der Berliner Ges. sind; (das A.-K. soll herabgesetzt und wieder auf Rbl. 2 385 000 erhöht werden); Société Anonyme pour la Construction de mateériel de Chemins de fer Anciens Etablissements Orenstein & Koppel et Arthur Koppel Réunis, Paris, deren ganz im Besitz der Berliner Ges. befindl. A.-K. fres. 1 000 000 beträgt, wovon bisher ca. zwei Fünftel eingezahlt sind; Arthur Koppel Limited, Johannesburg, (A.-K. £ 60 000), ganz im Besitze der Berliner Ges.; Sociedad Espafola de Material Ferroviario antes Orenstein & Koppel, Madrid, mit einem zu einem Viertel eingezahlten A.-K. von Pes. 100 000. Die russische Koppel-Ges. ergab für 1906 6 % Div., für 1907 einen aus dem R.-F. gedeckten Verlust von ca. Rbl. 115 000, auch 1908 war ein Verlust von Rbl. 225 151 vorhanden. Die Pariser Tochter-Ges. erbrachte für 1908 ca. M. 140 000 Reingewinn. Die Johannisburger Ges. ergab in den letzten drei Jahren nacheinander 6 %, 10 % u. 16 % Div. An die Tochter-Ges. hatte die Berliner Ges. Ende 1909 M. 6 259 169 zu fordern. Zweck: Fabrikation und Ankauf von Materialien, Werkzeugen und Maschinen zum Bau und zur Ausrüstung von Eisenbahnen, insbesondere von Feld-, Industrie- und Klein- bahnen, sowie zu Brücken- und Wasserbauten aller Art; Veräusserung u. sonstige Ver- wertung, namentlich Vermietung der zu vorgedachten Zwecken erforderlichen und geeig- neten Artikel, endlich Übernahme von Bauten aller Art. Arb. in den Fabriken u. in den Tochter-Ges. Mai 1910 4800 Pers. Gesamtzahl des kaufmänn. u. technischen Personals im In- u. Auslande 2400. Stärke der masch. An- lage insges. 13–1400 PS. Gesamtumsatz 1899–1909: M. 17 588 000, 20 942 000, 17 392 000, 16 808 000, 22 634 000, 23 362 000, 26 542 800, 38 870 992, 46 970 000, 45 037 900, 86 750 000. Zugänge auf Anlage- Kti erforderten 1907 M. 250 375, 1908 M. 518 260, 1909 M. 1 128 302.