1062 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. des von Phil. Roeder sen. und Ing. Hans Steger in München besessenen Grundbesitzes. 1899 wurde für neue Fabrikanlagen ein Terrain am Sendlinger Oberfeld erworben. Das Anwesen der Ges. in München, Lindwurmstr. wurde 1899 mit Nutzen veräussert. Der Grundbesitz der Ges. besteht nunmehr aus dem Anwesen Hofmannstr. 38 mit 3, 530 ha Flächeninhalt, mit Werkhallen, Bureaugebäude, Wohnhaus und Stall (zus. ca. 100 000 q F. überbaute Fläche) und dem Anwesen 11 am Forstenrieder-Feldweg, Flächeninhalt 3,472 ha, Mathildenstr. 13, ferner aus realisierbaren Bauplätzen in unmittelbarer Nähe des Werkanwesens Obersendling mit nach Verkauf von 3¼ Tagwerk 1902 noch 6½ Tagwerk Flächeninhalt. Spezialitäten der Ges. sind Brückenkonstruktionen, Eisenhochbau, Zentralheizungen u. Stalleinrichtungen, Betrieb von Kesselschmiede u. Bauschlosserei, Bau von Kranen, Aufzügen, Eisenbetonbauten eigenen Systems u. Bühneneinrichtungen. Gesamtumsatz 1900–1905: M. 2 338 102, 1 463 540, 1 702 408, 1189 000, 1 480 000, 1 012 700, später nicht angegeb. Arb. ca. 300. Durch den allg. wirtschaftl. Niedergang bezw. durch die Geringfügigkeit der Aufträge wurde das Resultat des Jahres 1908 stark beeinflusst. Auf die Lagerbestände u. halbfertigen Waren mussten nicht unbe- trächtliche Abschreib. (M. 213 987) vorgenommen werden, welche zum Teil durch den allg. Preisrückgang verursacht wurden, so dass auch dadurch das Endresultat sehr herabgedrückt wurde, somit Gesamtverlust Ende 1908 M. 638 011, der sich 1909 um M. 249 735, also auf M. 887 747 erhöhte. Ursachen für den unbefriedigenden Abschluss: Der für die rationelle Aufrechterhaltung des Betriebes zu kleine Auftragsbestand, die Erhöhung der Handl.-Unk. durch Projektbearbeitung für Objekte, deren Ausführung dann zurückgestellt wurde, und die Endabrechnungen grösserer, noch aus früheren Jahren stammender Lieferungen mit M. 187 000 Verlust. Kapital: M. 2 748 000, u. zwar M. 1 248 000 in 1248 abgest. Aktien u. M. 1 500 000 in 1500 Vorz.-Aktien à M. 1000; auf letztere bis Ende 1909 nur 25 % eingezahlt. Urspr. M. 1 500 000, die G.-V. v. 4./10. 1905 genehmigte, zur Tilg. der Unterbilanz aus 1904 v. M. 938 832, die Anträge der Verwaltung, wonach von den Aktionären der Ges. unter Einreichung von je 6 Aktien 4 zur freien Verf. zu überlassen waren, währendeine mit dem Stempel ,gültig geblieben' zurückzugeben u. eine zwecks Herabsetzung des A.-K. zu vernichten war. Die nicht eingereichten Aktien sind im Verhältnis 6: 1 zus.gelegt. Die der Ges. überlassenen Aktien wurden zu pari an ein Konsortium begeben, das den Aktionären, die von ihren je 6 Aktien 4 der Ges. zur Verf. gestellt hatten, auf 2 bisherige Aktien ein Bezugsrecht zu 106.50 % einräumte. Frist zur Ein- reichung der Aktien bis 15./1. 1906. Bis Ende 1905 wurden dergestalt 1476 Aktien eingereicht. Davon wurden 246 vernichtet, weitere 246 mit dem Aufdruck „giltig geblieben' den Aktio- nären zurückgegeben u. restl. 984 mit demselben Aufdruck zu pari an das Konsortium be- geben. Von den ausstehenden 24 Aktien wurden 1906 noch 21 freiwillig eingereicht, während 3 für kraftlos erklärt sind. Aus der Sanierung sind der Ges. M. 998 000 Barmittel zugeflossen, aus denen obengenannter Fehlbetrag beseitigt wurde. A.-K. somit bis 1908 wie oben. Das A.-K. wurde dann zur Abstossung von Bankschulden um M. 1 500 000 in 6 % Vorz.-Aktien erhöht, was die a. o. G.-V. v. 10./9. 1908 beschloss. Diese Vorz.-Aktien, angeboten den St.- Aktionären v. 1.–15./11. 1908 zu 100 % nebst 4/0 % für Stempel u. Unk. etc., sowie 6 % Zs. ab 1./1. 1908, div.-ber. ab 1./1. 1908, erhalten vorweg vor den St.-Aktien eine Div. bis zu 6 % u. sind mit dem Rechte auf Nachzahl. ausgestattet. Nach Zahlung der 6 % Vorz.-Div. und Leistung der etwaigen Nachzahl. erhalten die nicht bevorrechtigten Aktien bis zu 4 % Div. Von dem dann noch etwa verbleibenden Gewinne erhalten die Vorz.-Aktien noch 1 % des Nennbetrages. Auch finden die Vorz.-Aktien bei einer event. Liquid. vor den St.-Aktien Befriedigung. Auf die Vorz.-Aktien wurden zunächst 25 % eingezahlt, restl. 75 % werden 1909 eingerufen. Sanierung 1910: Zum 4./7. 1910 ist eine a. o. G.-V. einberufen, auf deren Tagesordnung sich u. a. folgende Punkte befinden: Beschlussfassung über die Herabsetzung des A.-K. a) um M. 3000 durch Amort. von 3 der Ges. schenkungsweise zur Verfüg. gestellter St.-Aktien, b) um M. 996 000 durch Zus. legung der restlichen St.-Aktien im Verhältnis 5: 1. Beschluss- fassung über die Gewährung je einer Vorz.-Aktie zu M. 1000, welche den bestehenden Vorz.- Aktien in jeder Beziehung gleichsteht, an Aktionäre, welche je 2 von der Zus. legung be- troffene St.-Aktien bei der Ges. einreichen u. auf jede der beiden eingereichten Aktien je M. 300 zuzahlen. Beschlussfassung über die Auflös. der Ges. bei Nichtannahme der vor- stehenden Anträge ober bei Nichtzustandekommen der Zuzahlungsaktion. Hypotheken (Ende 1909): M. 909 713 einschl. Zs., teils auf Werkplatz u. Bauten, teils auf Liegenschaften. Die Hyp. sind mit 4–4½ % verzinsl. u. teilweise Annuitätenkapital der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, teilweise Kaufschillingreste. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. sonst. Abschreib. u. Rückl., vom verbleib. Betrag 6 % an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div. an St.-Aktien, hierauf 1 % an Vorz.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 2000 an jedes Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest Super-Div. an beide Aktienkategorien gleichmässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Nicht eingeford. Vorz.- Akt.- Kap. 375 000, Werkplatz und Werkbauten 778 637, sonst. Liegenschaften 708 986, Geleisanlage 15 528, Kassa 4263, Anteilscheine 25 767, Kaut. Effekten 56 896, Debit. 407 048, Betriebseinrichtung 217 474, Masch. 120 237, Werkzeuge 62 146, Rüstzeug 4592, Modelle 1278, Patente 1946, Fuhrpark 10 388, Material. u. Vorräte 277 185, in Ausführung befindl. Arb.