Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1089 Unternehmens durch Kapitalreduzierung u. Schaffung neuer Mittel durch Barzuzahlung be- schäftigen sollte, musste vertagt werden, da die Einberufung der G.-V. für ungesetzlich erklärt wurde. Die G.-V. v. 15./2. 1908 genehmigte dann die Bilanz für 1906/07, erteilte dem A.-R. u. dem Vorstande Entlastung u. erklärte sich einstimmig einverstanden, einen Pacht- u. Fabrikationsvertrag mit einer mit M. 250 000 neu gegründeten Ges. m. b. H. Vetschauer Maschinenbau-Ges. zu schliessen u. den Aktionären die Beteiligung an dieser in Höhe von 20 % ihres Aktienbesitzes anzubieten; geschehen 25./2.–5./3. 1908. Die a. o. G.-V. a. 18./4. 1908 beschloss dann die Liquidation der Akt.-Ges. Die Unterbilanz hat sich lt. Bilanz v. 30./4. 1908 auf M. 2 074 413 erhöht. Die a. o. G.-V. v. 12./7. 1909 beschloss über den Verkauf des Fabriketablissements mit Zubehör, Betriebs- u. Werkzeugmaschinen, Eisenbahnanlage, Werkzeugen, Licht- u. Kraftanlage, Modellen, Formplatten, Schutzrechten u. Inventar für M. 500 000, wovon 10 % Verkaufs-Provis., M. 24 000 Hypoth.-Belastung u. M. 6000 für Unk. abgehen. Die Erwerberin ist die am 9./7. 1909 gegründete Maschinen-Fabrik Vetschau, G. m. b. H. mit Sitz in Berlin und Vetschau (St.-Kap. M. 20 000, Geschäftsführer Max Ludw. Paulsen in Grunewald). Die Minderheit der Aktionäre der Akt.-Ges., die gegen den Verkauf der Fabrik gestimmt hatte, hat dann zum 20./9. 1909 qie Einberufung einer a. o. G.-V. veranlasst und auf deren Tagesordnung Anträge standen auf Bestellung einer Revisionskommissjion und Erhebung von Schadenersatzansprüchen gegen den A.-R. und Dritte, die mit der Ges. einen diese benachteiligenden Vertrag abgeschlossen haben. Diese a. o. G.-V. v. 20./9. 1909 beschloss einstimmig, eine aus drei Mitgliedern bestehende Revisionskommission zur Prüfung der Geschäftsführ. innerhalb der letzten zwei Jahre zu wählen. Zu Mitgliedern derselben wurden die Rechtsanwälte Dr. Elb u. Dr. Landsberger, sowie Dir. Kreidl gewählt. Der Antrag auf Erheb. einer Klage gegen A.-R. u. Vorst. wurde bis zum Ergebnis des Berichts vertagt, ein Antrag auf Einleit. einer Klage gegen Dritte wurde abgelehnt, die unterliegende Minderheit protestierte gegen die betreffenden Ab- stimmungen. Kahpital: M. 2 236 000 in 302 abgest. St.- u. 1934 6 % Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. – Die Vorz.-Aktien werden bei Auflös. der Ges. vor den St.-Aktien mit 125 % eingelöst. Über die Wandlungen des A.-K. s. Jahrg. 1908/09 dieses Handbuches. Sämtl. Aktionäre gehen leer aus. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1900, rückzahlb. zu 103 %, 300 Stücke à M. 1000, 600 Stücke à M. 500, durch Indossament übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1905 bis längstens 1939 durch jährl. Ausl. am 1./5. auf 1./11.; ab 1905 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. auf einen Zinstermin mit halbj. Frist vorbehalten. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 618 000 zu gunsten der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig als Pfandhalterin auf den der Ges. gehör. Grundstücken samt Gebäuden, Masch. u. sonst. Zubehör, u. zwar auf den alten urspr. Besitz zur 1. Stelle, auf dem hinzuerworbenen angrenzenden, früher Voigtschen Grundstück ist die Eintragung nach M. 36 000 Vor-Hypoth. geschehen. Grösse des verpfändeten Grundbesitzes 74 921 qm, Taxwert samt Gebäulichkeiten Juni 1903 an M. 638 192, der Masch. etc. April 1903 M. 466 910. Die Anleihe diente zur Ablösung einer Hypoth. von M. 500 000 u. zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Zahlst. wie bei Div.- Scheinen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Noch in Umlauf Ende April 1909 M. 570 745. Kurs in Dresden Ende 1903–1909: 100, –, –, –, –, „„ Zugel. Sept. 1903, zur Zeichnung aufgelegt M. 321 000 18./9. 1903 zu 99.50 % zuzügl. lauf. Stück-Zs. u. Schlussscheinstempel, M. 279 000 wurden unter der Hand untergebracht. Erster Kurs 23/9. 1903:100 %. In der Vers. d. Obligationäre v. 17./10. 1908 wurde die Vertreterin der Teilschuldver- schreib., die Osterreichische Treuhandgesellschaft, ermächtigt, wegen Befriedigung der Schuldverschreib. aus der freien Liquidationsmasse mit der Ges. Vergleiche abzuschliessen, zeitweilig, jedoch nicht länger als drei Jahre den Zinsfuss der Schuldverschreib. zu er- mässigen und zu stunden und auf die planmässige Tilgung einschl. derjenigen für das J. 1908, jedoch auf höchstens 5 Jahre, ganz oder teilweise zu verzichten. Die Vertreterin wurde ferner ermächtigt, zum Verkauf, zur Verpachtung oder sonstigen Verwertung der hypothezierten Objekte im ganzen oder einzelner Teile derselben ihre Zustimmung zu geben und im Falle einer Verwertung im ganzen eine Schuldübernahme seitens des Er- werbers der Grundstücke zu genehmigen. Die weitere Vers. der Obligationäre v. 12./7. 1909 genehmigte unter Aufhebung der früheren Beschlüsse v. 24./9. u. 7./10. 1908 den Verkauf der Pfandobjekte u. im Zusammenhang damit die Herabsetzung des Zinsfusses der Anleihe mit Wirkung ab 1./5. 1909 auf 2¼ %, Verzicht auf den Rückzahlungszuschlag von sowie Abänderung des Tilg.-Planes von 1910–1939; die Vers. genehmigte auch die durch den Verkauf der verpfändeten OÖbjekte ermöglichte Verteil. des Erlöses und ermächtigte den Treuhänder zur Pfand- u. Schuldentlassung nach Massgabe der vom Käufer der Fabrik zu leistenden Zahlung. Die Obligationäre dürften einen Ausfall von zus. M. 180 000 erleiden. Diejenigen Besitzer der Teilschuldverschreib., welche den Modus der Barauszahlung ihres ratierlichen paritätischen Anteils wählten, erhielten ab 15./9. 1909 37.314 % ausgezahlt; es entfiel somit auf jede Oblig. zu M. 1000 M. 713.14, auf jede Oblig. zu M. 500 M. 356.57. Geschäftsjahr: 1./5.–31./5. (bis 1907 v. 1./11.–31./10.) Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1909: Aktiva: Grundstücke 114 220, Gebäude 458 289, Hilfsmasch. 206 687, Dampfmasch. u. Kessel 46 682, Eisenbahnanlage 19 300, elekr. Licht- u. Kraft-Anlage 56 908, Wasser- u. Heiz-Anlage 18 642, Transmiss. u. Riemen 15 017, Modelle u. Formplatten 40 950, Mobil. u. Geräte 5874, Pferde u. Wagen 1200, Klischees 261, Warenbestände 198 633, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. I. 69