Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken ete. 1127 Matth. Hohner, Akt.-Ges. in Trossingen. Gegründet: 22./6. 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909; eingetr. 14./7. 1909 in Tuttlingen. Statutänd. 12./10. 1909. Die Gründer der Ges., welche sich an dem A.-K. von M. 3 000 000 mit je M. 600 000 durch Übernahme von je 600 Aktien à M. 1000 beteiligen, sind Teilhaber der unter der Firma Matth. Hohner, Harmonikafabprik, in Trossingen seither bestandenen offenen Handelsgesellschaft, nämlich: Jakob Hohner, Matthias Hohner, Andreas Hohner, Wilh. Hohner in Trossingen, Joh. Hohner, New York. Zweck: Fabrikation von Musikinstrumenten aller Art, insbesondere von Harmonikas, und der Handel mit solchen Erzeugnissen, sowie Erwerb u. Fortführung von bereits bestehenden Geschäften dieser Art, namentlich des unter der Firma Matth. Hohner, Harmonika- fabrik, betrieb. Fabrikationsgeschäfts. ca. 2400 Arb. Filialen in New York, Toronto, Warschau, London etc. Die Firma Chr. Messner & Co, in Trossingen ist der neuen Akt.-Ges. beigetreten. Kapital: M. 3 150 000 in 3150 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, übernommen von den Gründern zu 110 %. Erhöht lt. G.-V. v. 12./10. 1909 um M. 150 000 in 150 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1909, begeben zu 130 %. Anleihe: M. 620 000, Darlehn der Vorbesitzer, auf mehrere Jahre fest. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1909 gezogen. Direktion: Matthias Hohner, Andreas Hohner, Wilh. Hohner. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Jakob Hohner, Trossingen; Stellv.: Geh. Hofrat Rud. von Vellnagel, Gen.-Konsul Wilh. Federer, Geh. Komm.-Rat Adolf Schiedmayer, Stuttgart. Prokuristen: Wilh. Haist, Trossingen; Ernst Hohner, New York. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Stahl & Federer A.-G. Polyphon-Musikwerke, Akt.-Ges. in Wahren bei Leipzig. Gegründet: 1./4. 1895. Letzte Statutänd. 30./3. 1900, 7./4. 1903, 30./5. 1904, 19./4. 1905 u. 22./5. 1909. Die Ges. erwarb die Firma Brachhausen & Riessner um den Gesamtkaufpreis von M. 1361 077. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation mech. Musikwerke, Sprechapparate, Schreibmasch. u. Artikel der Feinmechanik überhaupt, sowie Betrieb anderer hiermit in Verbindung stehender Geschäfts- zweige. Seit 1898 baut die Fabrik Instrumente mit selbsttätigem Notenscheibenwechsel, seit 1903 Schreibmasch. u. Sprechapparate; letztere mit den zugehörigen Schallplatten. 1904 wurde der Bau von Motoren u. Kraftfahrzeugen aufgenommen; Spez.: Dux-Wagen. Beschäftigt werden 600 Arb. Die am 6./6. 1899 von einem Brandschaden heimgesuchte Fabrik wurde bedeutend vergrössert. Schwierigkeiten in der Entwicklung des Schreibmaschinenbaues, un- produktive Ausgaben bei Aufnahme der Fabrikation von Motorfahrzeugen beeinflussten die Ergebnisse der Jahre 1904–1907 in ungünstiger Weise. Nach Abschreib. von M. 86 422 stieg der Verlust 1905 auf M. 155 957, hiervon M. 78 796 durch Auflös. des R.-F. gedeckt, ferner wurden 1906 von Mitgl. der Verwalt. 77 Aktien der Ges. unentgeltlich zur Verfüg. gestellt und dieselben mit M. 66 000 in die Bilanz aufgenommen (1908 auf M. 7700 abgeschrieben), wodurch sich die Unterbilanz in 1905 auf M. 11 161 ermässigte, sich aber durch den Verlust in 1906 wieder um M. 21 697 auf M. 32 768 erhöhte; 1907 konnte der Verlustsaldo getilgt werden. Nach Tilg. des Verlustes von 1908 M. 875 066 (siehe bei Kap.) und nach vollständiger Reorganisation des Betriebes u. Wechsel in der Leitung der Ges. hofft die Verwalt. wieder auf eine günstige Entwickelung des Unternehmens. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Infolge von Verlusten besond. beim Schreibmasch.-Bau (inzwischen eingestellt), bei der Automobil-Abteil. etc., sowie nach M. 210537 ordentl. u. M. 90 367 ausserordentl. Abschreib. schloss das Geschäftsj. 1908 mit einem Verlust von M. 1 375 066 ab, der sich durch Nachlass bezw. Vergütung des Bank- hauses Knauth, Nachod & Kühne um M. 500 000, also auf M. 875 066 reduzierte. Zur Be- seitigung dieses Verlustsaldos bezw. Sanierung der Ges. überhaupt beschloss die G.-V. v. 22./5. 1909: a) Herabsetzung des A.-K. um M. 770 000 durch 1. Vernichtung von 80 eigenen Aktien u. 2. Zus. legung der übrigen verbleibenden 920 Aktien im Verhältnis von 4:1 (Frist 15./10. 1909); b) Erhöhung des herabgesetzten A.-K. um den Betrag von M. 1 020 000 (auf insgesamt M. 1 250 000) durch Ausgabe neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909; c) Aus- gabe von M. 600 000 Schuldverschreib. Das Bankhaus Knauth, Nachod & Kühne hat die Durchführung der Neuordnung dadurch gefördert, dass es für das Sanierungsjahr Zinsen u. Gebühren nicht in Anrechnung brachte, die Sanierungskosten einschl. Aktienstempel übernahm u. ausserdem M. 200 000 auf die Buchforderung zu ord. u. ausserord. Abschreib. nachgelassen hat. Hypotheken: (Ende Dez. 1909) M. 225 000, verzinsl. zu 4½ %. Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 5 % Oblig. v. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Begeben zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann bis 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Grat., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.