Marmor-, Basalt- und Schieferbrüche etc. Solenhofer Actien-Verein in Solnhofen. Gegründet: Am 23./1. 1857 von der Königl. Bank in Nürnberg. Letzte Statutänd. v. 23./4. 1900 u. 3./4. 1909. Zweck: Betrieb der im Besitze bereits befindlichen, der etwa noch ferner zu erwerbenden, sowie auch gemuteten Steinbrüche und der Verkauf der hieraus gewonnenen Produkte: Lithographiesteine, Bodenplatten etc. Für Vervollkommnung der Betriebsanlagen sind in den letzten Jahren erhebliche Beträge aufgewandt, so 1906–1908 M. 63 090, 55 690, 37 151 für Erwerbungen u. Neuanschaffungen etc. Die Ges. hat Grundbesitz in den Gemeinden Solnhofen, Altendorf. Mörnsheim und Mülheim einschliessl. des Ökonomiegutes Lichtenberg (welches verpachtet ist), der Waldungen, Steinbrüche und der Gebäulichkeiten der Betriebe Schwarzberg, Maxberg, Mörnsheimer Bruch und Lichtenberg. In der G.-V. v. 16./4. 1910 teilte der Vors. des A.-R. vor Eintritt in die Tagesordnung mit, dass der A.-R. beschlossen habe, die aufgestellte Bilanz für 1909 der G.-V. nicht vor- zulegen, vielmehr einer neu einzuberufenden G.-V. eine neue Bilanz zu unterbreiten. Veranlassung hierzu gab der Umstand, dass nach Aufstellung der vorliegenden Bilanz der A.-R. Kenntnis von ihm bis dahin unbekannten Vorgängen erhalten habe, die von Ein- wirkung auf die Gestaltung der Bilanz seien. Der A.. R. habe die Überzeugung gewonnen, dass während einer Reihe von Jahren Bewertungen des Rohmaterialienlagers stattgefunden hätten, die nicht richtig seien. Es soll nun eine nochmalige Prüfung von Sachverständigen vorgenommen u. gegen den früheren Direktor auf Grund von Buchungen u. einer Überbewertung von Aktiven Regressklage erhoben werden. Dies könnte auch in Bezug auf den früheren A.-R. der Fall sein. Der A.-R. stellte hierauf den Antrag, von einer Beratung der Tagesordnung abzusehen. Diesem Antrag wurde von seiten der Aktionäre debattelos zugestimmt u. hierbei der Wunsch geäussert, dass die neue G.-V. möglichst bald stattfinden solle. Von seiten des A.-R. wurde dies auch zugesagt u. dabei bemerkt, dass in der neuen G.-V. nicht nur der Bericht über das abgelaufene Geschäftsj. besprochen, sondern auch die gesamte Lage des Unternehmens behandelt werden solle. — Damlt finden die von uns kürzlich gemachten Mitteilungen über die Bilanzaufstellung ihre Bestätigung. Wie wir erfahren, wird in Bälde eine Exposé über die Angelegenheit erstattet werden. Zum 30./6. 1910 beruft die Ges. nunmehr eine a. o. G.-V., auf deren Tagesordnung neben den Regularien noch stehen: Antrag auf Einlieferung von M. 150 000 Aktien zu freier Verfüg. der Ges. u. auf event. Herabsetzung des A.-K. von M. 750 000 auf M. 600 000, ferner Antrag auf Weiterbegebung der eingelieferten Aktien u. auf Ausgabe neuer Aktien im Mindestbetrage von M. 100 000 u. Höchstbetrag von M. 250 000 zum Zwecke der Erhöhung des A.-K. auf M. 850 000. Der Sitz der Ges. wird von Solnhofen nach München verlegt. Weiter stehen noch eine Reihe Statutänd. auf der Tagesordnung Kapital: M. 750 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 500. Urspr. A.-K. fl. 1 500 000 in 3000 Aktien a fl. 500, reduziert 1880 auf 3000 Aktien à M. 250 und 1881 umgewandelt in 1500 Aktien à M. 500 = M. 750 000. 8 Anleihe: M. 150 000 in 5 % Prior., Stücke à M. 1000. Zs. 1./3. u. 1./9. Rückzahlbar ab 1889 zu pari mit M. 5000 jährl. durch Verl. im Mai auf 1./9. Zahlst. wie bei Div. Ende 1908 noch in Umlauf M. 51 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 an jedes Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest z. Verf. der G.-V. Wird keine Div. verteilt, so fällt jede Tant. des A.-R. fort. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Immobil. 492 000, gemutete Steinbrüche 42 600, Kassa u. Wechsel 15 648, Debit. 120 855, Waren 308 926, Masch. 57 777, Werkz. u. Material. 14 777, Pferde u. Geschirr 10 092, Fourage 6803, Holz u. Kohlen 16 937, Mobil. 3663, Okonomiegut- Pachtrest 4194. – Passiva: A.-K. 750 000, Anleihe 51 000, do. Zs.-Kto 375, R.-F. 75 000, Spec.- R.-F. 60 000, Delkr.-Kto 10 000, unerhob. Div. 120, Kredit. 25 410, Bankkredit. 49 961, Div. 52 500, Tant. an A.-R. 6000, Grat. 2000, z. Arb.-Pens.-Kasse 1000, Vortrag 10 909. Sa. M. 1094 276. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 308 805, Arb.-Wohlf. 7975, Handl.-Unk., Saläre etc. 31 880, Steuern u. Abgaben 8150, Zs. 6632, Baureparat. 4580, Abschreib. 16 990, Gewinn 72 409. – Kredit: Vortrag 8871, Gewinn aus Warenverkauf 442 307, Okonomieguts- pacht 3490, Holz- u. Kohlen-Erträgnis 2755. Sa. M. 457 424. Kurs Ende 1886–1909: 145, 122, 107, 82, 92, 90, 76, 60, 40, 30, 72, 84, 94, 117, 130, 105, 139, 142, 138, 133, 145, 142.50, 140, 128 %. Notiert in München. Dividenden 1886–1908: 6, 6, 0, 4, 5, 0, 2, 2, 0, 0, 2, 2½. 3, 5 5, 6, 7, 7, 7, 7, 7, 8, 7 % Goup. Verj. 5 J. (F.) Direktion: Jul. Rinnebach. Prokuristen: Konrad Fackler, Daniel Simon. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Dr. Rich. Michel, Bamberg; Stellv. Bürgermeister M. Haagen, Pappenheim; Konsul Otto Rummel, Rechtsanwalt Dr. Otto Kahn, München; Dir. Freih. Alfred von Valois, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Baver. Vereinsbank.