Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Zweck: Ausbau der bestehenden Fabrik zu Göschwitz, Bau oder Ankauf gleichartiger Fabriken, ausgedehnt auf Cementwarenfabriken, Ziegeleien, Kalköfen, Steinbrüche u. Neben- anlagen aller Art. 1904 Erwerb der Mitteldeutschen Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe, Kommandit-Ges. auf Aktien als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. letzterer Ges. Grundbesitz der Ges. in Göschwitz 33 ha 32 a 52 qm, in Schönebeck 21 ha 32 a 5 qm. Von dem Göschwitzer Areal sind etwa 8 ha mit Fabrik-, Wohn- u. Arb.-Häusern besetzt, 5½ ha dienen landwirtschaftlichen Zwecken, 15 ha sind Berggrundstücke, die das Rohmaterial zur Fabrikation liefern, welches durch Seil- u. Schmalspurbahn den Werkstätten zugeführt wird. Die Anlagen in Göschwitz u. Schönebeck sind ausreichend zur Herstellung von je 500 000 Fass Cement. Auf jedem Werke treiben Dampfmasch. von 13–1400 PS Trockentrommeln für Rohmaterial, Mühlen zur Herstell. des Rohmehls, Hilfsmasch. zum Betriebe der Öfen, Mühlen zur Verarbeit. der gebrannten Klinker auf Feinmehl u. Pack- masch., ferner als Hilfsapparate in Göschwitz eine, in Schönebeck 2 Drahtseilbahnen u. am letzten Orte eine Maschinenböttcherei zur Herstell. der besonders für den Export benötigten Fässer. In Göschwitz wird ausser der Herstellung von Zement auch die von Zementwaren (Platten, Stufen u. Fassaden aus Kunststein) betrieben. Gegen Ende des Jahres 1909 sind in Göschwitz umfangreiche Neuanlagen in Angriff genommen worden, die die Produktions- fähigkeit um ca. 200 000 Fass jährl. verstärken werden u. eine Verminder. der Selbstkosten erwarten lassen; die Inbetriebnahme steht bevor. Die nötigen Mittel sind durch die im Jahre 1909 erfolgte Aktien- u. Oblig.-Ausgabe bereit gestellt. Ausser den in der Bilanz per 31./12. 1909 bereits aufgeführten M. 184 976 werden rund M. 327 000 für die vollständige Fertigstellung der in Göschwitz begonnenen Neuanlagen erforderlich sein, während in Schöne- beck, wo bereits M. 28 904 für den Ausbau der Fabrik in 1909 verausgabt worden sind, weitere ca. M. 70 000 noch zu verwenden sein werden. Die Göschwitzer Anlagen haben Bahnanschluss u. sind mit Wasserleitung versehen. Die Anlagen in Schönebeck haben Kanal- u. Bahnanschluss; das Rohmaterial wird von Nienburg a. Saale bezw. aus Förderstedt bezogen. Die Ges. beschäftigt z. Z. in Göschwitz u. den Nachbarorten ca. 320 u. in Schönebeck einschl. der Nebenbetriebe ca. 400 Arb. Die Ges. gehörte bis Ende 1909 zum „Verkaufsverein mittel- deutscher Cementwerke G. m. b. H.“ zu Halle a. S. Seitdem herrscht wieder freie Konkurrenz für die Werke der Ges., nur mit den Zementfabriken der Unterelbe ist eine Preiskonvention vereinbart. Produktion: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906–1909 Cement Hass 177 428 90 324 228 313. 242 751 697 588 746 000 Nicht „ Absatz „ 157 687 125 562 197 384 260 000 743 750 678 882 veröffentlicht Die Ges. besitzt folgende, auf Konsortial-Kto verbuchte Beteiligungen: Von dem M. 250 000 betragenden Stammkapitale der „S. Dünkler, Kalkwerke und Cementkalkfabrik G. m. b. H.“, Förderstedt, gehören der Ges. M. 130 000 Anteile, die restlichen M. 120 000 Anteile sind von ihr gegen Gewährung von M. 66 000 eigener Aktien u. M. 1200 bar mit der Massgabe erworben worden, dass die Erfüllung bis Ende 1911 zu erfolgen hat. Aus dem Förderstedter Kalkstein- bruch bezieht das Schönebecker Werk tonhaltigen Mergel, der bei der Kalksteingewinnung abfällt. Das Förderstedter Werk ist noch im Ausbau begriffen u. hat bis Ende 1909 M. 58 790 Verlust gebracht; diesen Betrag hat die Ges. von ihrer Beteiligung abgeschrieben. Die Ges. hatte Ende 1909 an dieses Werk an Vorschüssen für Betriebszwecke eine Forderung von M. 264 067. Ferner ist die Ges. an dem M. 200 000 betragenden Stammkapital der von ihr gegründeten Cementfabrik Thuringia, G. m. b. H., Unterwellenborn, mit 70 % beteiligt. Die Gründung erfolgte zur Verwendung der Schlacke des angrenzenden Hochofenwerks der Maximilianshütte. Aus den seit dem Geschäftsjahre 1907 erzielten u. bisher vorgetragenen Gewinnen hat die Thuringia 21 % Div. pro 1909 verteilt. Der Thuringia hat die Ges. eben- falls einen Vorschuss von M. 61 537 für Betriebszwecke gewährt. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 13./12. 1887 um M. 100 000, lt. G.-V. v. 11./8. 1888 um M. 100 000, lt. G.-V. v. 31./10. 1891 um M. 150 000, lt. G.-V. v. 2./11. 1898 um M. 170 000 in 170, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 5: 1 bis 1./12. 1898 zu 110 %, u. zwecks Beteilig. an Mitteld. Portl.-Cement-Fabrik Prüssing & Co., Kommandit-Ges. auf Aktien, in Schönebeck a. E. (s. oben) lt. G.-V. v. 11./11. 1899 um M. 230 000 (auf M. 1 250 000), div.-ber. ab 1./1. 1900. Am 26./11. 1904 beschloss die G.-V. Fusion mit resp. Erwerb der Aktien u. Vorz.-Aktien der Mitteldeutschen Portl.-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe u. Ausgabe von M. 1 000 000 neuer, ab 1./1. 1905 div.- ber. Aktien, womit das A.-K. auf den Stand von M. 2 250 000 gebracht wurde. Näheres hierüber s. Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Es wurde ferner beschlossen, zur Tilg. des Bankkredites der aufgenommenen Schönebecker Ges. eine 4½ % bis Ende 1934 zu 103 % zu tilgende Oblig.-An- leihe von M. 1 000000, eingetr. mit M. 1150000 auf die zum Schönebecker Werk gehörigen Liegenschaften, aufzunehmen u. sie dem Bankhause Zuckschwerdt & Beuchel in Magdeburg zu pari zu überlassen (s. unten). Auch der Erlös der verkauften Aktien wurde zur Tilg. des vom Schönebecker Werke genommenen Bankkredites verwendet. Es kostete demnach der Erwerb des Vermögens der Schönebecker Ges. der Göschwitzer M. 310 000 als Gegenwert der in ihrem Besitze befindl. Schönebecker Aktien, M. 27 000 Barzahlung für rückst. Div. der Vorz.- Aktien, M. 540 000 in neuen Aktien, M. 13 973 an Kosten u. ausserdem wurden für event. weitere Kosten M. 40 000 in Res. gestellt, zus. M. 930 973. Die a. o. G.-V. v. 15./6. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 in 500 neuen Aktien. Von diesen Aktien sind 66 Stück zum Nennwerte u. die übrigen 434 Stück zum Kurse von 130 % an das Bankhaus S. L. Lands- 74*