Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1195 ― 0 se — — . Ü — Sächsisch-Thüringische Akt.-Ges. für Kalksteinverwerthung in Bad Kösen. Gegrünget: 30./3. 1898. Statutänd. 5./5. 1900, 6./5. 1905, 28./4. 1906 u. 28./4. 1909. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Firmen ,Gebr. Kersten zu Kösen“ u. „Erstes Freyburger Kalkwerk v. Gebr. Kersten zu Balgstädt“, Kreis Querfurt, (Kalksteinsägewerk, Kalkbrüche, Kalkbrennerei und Kiesbaggerei) samt allen Immobilien in Kösen, Lengefeld, Freiroda, Balgstädt, Gross- Wilsdorf, Masch., Vorräten etc. für M. 693 581.67. Zweck: Betrieb von Kalksteinsägewerken, Kalkbrüchen, Kalkbrennereien u. Kies- baggereien. Ausnutz. von Kalkstein-, Ton-, Lehm-, Sand- u. Kieslagern u. Erricht. der hierzu notwendigen Anlagen, Herstellung von Baumaterialien, von Kalksteinprodukten u. Handel mit denselben, sowie Übernahme von Bauausführungen. Besitztum: Der gesamte zur Fabrikanlage gehörige Grundbesitz der Ges. verteilt sich auf die Fluren: Kösen, Lengefeld, Saaleck, Pforta, Wethau, Mertendorf (Kreis Naum- burg a. S.), Balgstädt, Grosswilsdorf, Grössnitz (Kreis Querfurt), Freiroda u. Kaatschen (Sachsen-Meiningen). Die Portland-Zementfabrik u. die Dampfziegelei befinden sich in Lengefeld bei Kösen u. sind durch Anschlussgleis mit der Station Kösen verbunden. Die Zementfabrik ist für eine jährl. Leistungsfähigkeit von 300 000 Fass eingerichtet u. mit den modernsten Kraft- u. Arbeitsmasch. ausgestattet. Die vorhandenen Gebäude sind schon beim Neubau der Fabrik in solchen Dimensionen errichtet worden, dass die Leistungs- fähigkeit der Fabrik auf 500 000 Fass erhöht werden kann. Das Brennen der Zement-Roh- steine, welche teils aus den unmittelbar hinter der Fabrik gelegenen u. teils aus den Frei- rodaer (Rudelsburger) Steinbrüchen mittels Roll- u. Drahtseilbahnen herangeholt werden, geschieht in 2 grossen kontinuierlich betriebenen Ringöfen u. 6 Schachtöfen. Das Roh- material ist für mehrere Menschenalter ausreichend. In den Freirodaer Steinbrüchen ist ferner ein Ringofen zum Brennen von Kalk mit einer jährl. Produktionsfähigkeit von ca. 600 D.-Waggons vorhanden. Die nach u. von den PFreirodaer Steinbrüchen führende Bleichertsche Drahtseilbahn, die ausser den Zementsteinen u. gebranntem Kalk auch die Rohkalksteine zu Tale nach den Anschlussgleisen befördert, welche an Zuckerfabriken vorteilhaft verkauft werden können, hat eine Betriebslänge von ca. 1400 m. Die Ges. besitzt in Wethau u. Mertensdorf (Kreis Naumburg a. S.) mit eigener Anschlussgleisanlage und Transportbahn versehene Tongruben, in welchen der für die Fabrikation des Portland- Zementes nötige Ton gewonnen wird. Die Dampfziegelei ist für eine Jahresprodukt. von 3 000 000 Mauersteinen erbaut. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. In Balgstädt bei Freyburg a. U. betreibt die Ges. eine Weisskalkbrennerei mit 2 deutschen Oefen. Das Rohmaterial wird aus den der Ges. gehörigen Steinbrüchen in Grössnitz gewonnen u. nach der Brennerei befördert. Auch dieses Werk ist mit Anschluss- gleis versehen. Zurzeit beschäftigt die Ges. insges. ca. 260 Arbeiter. Die in Lengefeld er- richtete Arbeiterkaserne u. Kantine ist mit Schlafräumen für ca. 100 Arb. errichtet. Das Niederlagsgebäude in Leipzig befindet sich auf vom Eisenbahufiskus gepachtetem Grund u. Boden. Die Ges. gehört mit ihrer Dampfziegelei der Verkaufsvereinig. Thüringer Tonwerke G. m. b. H. in Apolda, mit einem Kontingent von 3 750 000 Stück Mauersteinen an. Infolge der ungünstigen Marktlage in der Zementind. konnte 1909 nur ein Gewinn von M. 10 432 erzielt werden. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 625 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1./2. 1899, voll zur Ein- zahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./2. 1900, zunächst mit nur 25 % ein- gezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30./9. 1899 u. restl. 50 % zum 15./1. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären vom 20.–29./7. 1899 5: 3 zu 102.50 % angeboten. Hypotheken: M. 203 000 auf Kösen u. zwar M. 160 000 zu 5 %, M. 40 000 zu 5 % u. M. 3000 zu 4½ %. Ausserdem lastet auf einem der Ges. gehörigen Hausgrundstücke in Dresden-Striesen, Altenberger Strasse 42, eine Hypoth. von M. 32 000 zu 4 %. Zur Sicher. der Bankschulden, deren urspr. Höhe die Ges. seit 1903 durch Rückzahl. von annähernd M. 1 000 000 jetzt auf rund M. 1 000 000 ermässigt hat, sind Sicherungshypoth. im Gesamt- betrage von M. 1 406 000 eingetragen. Gen.-Vers.: Spät. April. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1904/1905 vom 1./2.–31./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., v. Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. event. auch zu Sonderrücklagen. Die Tant. des Vorst. wird unter Geschäfts-Unk. verbucht. Die Tant. des Vorst. sowie die feste Vergüt. an A.-R. von zus. M. 7000 werden unter Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstück 547 546, Gebäude 160 007, Masch. 24 211, Geschirre 2458, Werkzeuge u. Utensil. 14 049, Baggerei 32 60, Fähre 2525, Eisenbahnanschluss- geleise 111 123, Rollbahn 46 292, Drahtseilbahn 40 349, Kalkbrennerei Freiroda 40 963, Ziegelei- gebäude 69 858, do. Masch. 3022, Arbeiterkaserne und Kantine 54 317, Zementfabrikgebäude 1 269 883, do. Masch. 454 533, Gebäude Leipzig 2183, Hausgrundstück Dresden 18 000, „Katze“ . Neubaukto 21 657, Debit. 44 121, Kassa 7055, Wechsel 2983, Kaut. 45 819, Beteilig 6175, Hypoth. 1500, Rohmaterial u. Vorräte 409 166. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 203 000, Kredit. 840 410, Akzepte 122 065, Kaut. 2900, Kaut.-Wechsel 14 200, do. Bürgschaft 29 900, unerhob. Div. 480, R.-F. 28 208, Spez.-R.-F. 100 000, Gewinn 61 900. Sa. M. 3 403 065.