1213 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc.

benachbarten Grundstückes von 3 ha 41 a für M. 81 352. 1906/07 fand die Errichtung eines
II. völlig neuen Werkes mit einer Leistungsfähigkeit von 300 000 Fass (rotalleistung also
jetzt 600 000 Fass) vorwiegend aus vorhandenen Mitteln statt; Baukosten u. Grunderwerb
erforderten zus. M. 1 217 980, 1908 u. 1909 erforderten Zugänge auf Anlage-Kti M. 90 854
bezw. 42 252, die Reparat. M. 129 606 bezw. 89 269. Die Ges. blieb 1909 in der Fabrikation
um 2 % gegen das Vorjahr zurück. Die Ges. litt 1909 unter dem durch den schrankenlosen
Wettbewerb der Zementfabriken hervorgerufenen Preisrückgang. Der Betrieb des alten
Werkes ist zeitweilig eingestellt.

Kapital: M. 1 800 000 in- 1800 Aktier à M. 1000. Urspr. M. 900 000; erhöht lt. G.-V. v.
6./12. 1887 um M. 600 000 u. lt. G.-V. v. 22./2. 1890 um M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000,
begeben an Aktionäre zu 125 %.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. bis 10 % zu Sonderrückl., 4 % Div.,
bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V.
Aus dem R.-F. II kann die Div. bis auf 5 % ergänzt werden.

Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Geleisanlagen, Masch. u. Utensil.
1 629 094, Kassa 13 740, Wechsel 29 714, Effekten 61 000, Depots 6000, Debit. 453 290, Portl.-
Cement, Halbfabrikate u. Material. 81 001. – Passiva: 1 800 000, R.-F. 180 000, Disp.-F.
61 616, Res. für event. Ausfälle 8137, Kredit. 127 687, Div. 72 000, für wohltätige Zwecke
1000, Talonsteuer-Res. 2000, Vortrag 21 400, Sa. M. 2 273 841.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 54 618, Reparat. 89 269, Abschreib. 160 000,
Gewinn 96 400. – Kredit: Vortrag 16958, Bfufteübersehus 383 329. Sa. M. 400 288.

Kurs Ende 1888–1909: 164, 155.90, 115, 9%9 %%%
195.50. 124.25, 88.50, 97.75, 123.25. 149, 186.75, 190, 155.25, 141.80, 131.25 %. Eingef.17./3. 1888
zu 142 %. Notiert Berlin.

Dividenden 1886–1909: 9, 10½, 12, 10, 8½, 6, 2, 2, 4½, 5½, 9, 10, 13, 13, 6, 2, 2, 4, 8, 12,
13½, 12, 9, 4 %. Div.-Zahl. spät. 1./5. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)
bDirektion: Karl Walter. Prokuristen: Victor Stolz, H. Mouillard.

Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Komm.-Rat E. Berve, Breslau; Stellv. Stadtrat L. R
Apothekenbes. Carl Exner, OÖppeln; Reinh. Stiller, Breslau; Komm.-Rat Ad. Moser, Berlin.

Zahlstellen: Oppeln: Gesellschaftskasse, Breslauer Disconto-Bank- Berlin: Georg From-
berg & Co.; Breslau: Schles. Bankverein.

Portland Cement-Fabrik „Stadt nks A.-G. in Oppeln.

Gegründet: 29./12. 1906; eingetr. 14./1. 1907. Statutänd. 9./9. 1908. Gründer: Dr. med.
Jul. May, Oppeln; Kaufm. Siegfried Waltner, Schöneberg; Kaufm. Franz Hagen, Halensee;
Kaufm. Adolf Caspari, Berlin; Dir. Max Ullmann, Charlottenburg.

Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung und
Veräusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie sowie der damit im Zusammen-
hange stehenden Industriezweige, Handel in eigenen und fremden Erzeugnissen dieser
Industrien, sowie Erwerb und Verwertung von Grundstücken. Die Ges. erwarb ein Areal
von ca. 180 Morgen zum Preise von M. 4500 pro Morgen, grenzend an die Gieselsche
Fabrik. Die Lage des Anwesens ist günstig; es wird von der Oberschles. Eisenbahn und
der Gross-Strehlitzer Chaussee berührt und erhält durch die im Bau befindliche „Brokau-
Groschowitzer Bahn“ Verbindung mit dem Oppelner Hafen. Das zur Verfüg. stehende Roh-
material ist von dem Königl. Material-Prüfungsamte in Berlin analysiert und durch die
Brennprobe festgestellt worden, dass das Material gut und gleichwertig dem anderer
Oppelner Zementwerke ist. Die neuerbaute Fabrik hat am 3./11. 1908 den Betrieb auf-
genommen. Produktionsfähigkeit ca. 400 000 Fass Zement. Die Ges. hat mit der Silesia Neue
Oppelner Portlandcementfabrik A.-G. in Oppeln ein gemeinschaftl. Verkaufsbureau errichtet,
doch hat die Ges. Klage wegen Auflös. dieser Interessengemeinschaft erhoben.

Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000.

Hypothek.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % OÖblig., Stücke à M 1000, rückzahlbar zu 103 %.

Hypothek: M. 400000, aufgenommen in J. 1909.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Masch., Apparate, Utensil.
u. Gespanne 3 060 000, Eisenbahnanschluss 197 979, Kassa und Reichsbankkto 4622, Kaut.
37 000, Bankguth. 17 715, Debit. 105 247, Versich. 3000, fertige und halbfertige Fabrikate sowie
Betriebsmaterial. 172 612. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Obligat. 1 000 000, Hypoth. 400 000,
Arb.-Unterst.-F. 467, Kredit. 161 316, Berufsgenoss.- Umlage- Kto 3000, Lohn- Kto 860, R.-F.
7534, Vortrag 25 000. Sa. M. 3 598 177

Gewinn- u. Verlust-Konto: „ Verlustvortrag 44 270, General-Unk., Zs. etc. 862 540,
Oblig.- u. a Zs. 65 841, Abschreib. 100 342, Gewinn 32 534. – Kredit: Fabrikat.-
Gewinn 1 1031 00, Ackerpacht 2795 Sa. M. 1 105 529.

Dividenden: 1907–1908; 0, 0 % (Baujahre); 1909: 0 %

Direktion: Alfred Mälzig, Dr. phil. R. Ebert.

Aufsichtsrat: Vors. Okonomierat Victor Madelung, Sacrau b. Gogolin; Stellv. Fabrikbes.
Louis Prankel, Gross-Strehlitz; Generalleutnant z. D. Paul Krüger, Exz., Berlin; Prof,