1216 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc.

Dortmund-Ems-Kanals erhalten. 1896 Erwerb des Gutes Friedrichshorst mit ca. 82 ha
f. Cementfabrikat. vorzügl. geeignetem Kalkmergellager: daselbst Bau der Ende 1898 in
Betrieb gesetzten Cementfabrik Friedrichshorst. Jetzige Jahresproduktion in Friedrichshorst
400 000 Fass; kann auf 5–600 000 Fass ohne grössere Neubauten gesteigert werden. Der
für die Zwecke der Ges. nicht benötigte Teil des Gutes Friedrichshorst, sowie das der Ges.
gehörige ca. 15 ha grosse Gut Königskamp mit ca. 9 ha unverritzten Kalkfeldern sind ver-
pachtet. In Beckum u. Friedrichshorst sind eine Anzahl einfache u. Doppelarbeiter- u.
Beamtenwohnhäuser errichtet; der Bau solcher wird fortgesetzt. Im Betrieb in Friedrichshorst
sind 13 Schneider- Cementöfen, sowie ein Ringofen für 130–150 000 Fass Cement. Von den
Kalk-Ringöfen befinden sich 6 auf Lengericher Terrain, 2 in Friedrichshorst; auf dem
Lengericher Werke wurde 1908/09 eine Kalkmühle errichtet; einen weiteren Ringofen
erwarb die Ges. durch Ankauf des Kalkwerkes Hankenberge, daselbst ist 1906 ein 2. Ring-
ofen errichtet u. das Werk 1908 weiter ausgebaut. 1907 Ankauf der kleinen Kalkbrennerei
Tepe in Hankenberge mit Bruchgerechtigkeiten. Produktionsfähigkeit der gesamten Kalk-
werke ca. 400 t arbeitstäglich. Gesamtgrundbesitz ca. 316 ha 27 a 99 qm. Gesamtabschreib.
bis Ende 1909 M. 4 074 492. Ausgaben für Grundstücksankäufe, Neuanlagen, Verbesserung
der maschin. Anlage u. Ofen etc. 1909 M. 189 198 in Lengerich, M. 6276 in Beckum, in
Hankenberge M. 8472, ferner für Lokomotiven, Transportwagen etc. M. 31 700.

Kapitaf: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v.
12./7. 1897 um M. 800 000 und lt. G.-V. v. 21./4. 1898 um M. 2 500 000 (auf M. 4 500 000) in
2500, Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1899; von den bisherigen Aktionären zu 100 %
plus 1 % Stempel.

Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1895, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./1. u. 1./7.
Ende 1909 noch nicht begeben M. 161 500, ausgelost M. 180 000, in Umlauf M. 158 500. Tilg.
ab 1901 jährl. mit 4 %. Die Anleihe lastet hypoth. auf dem Lengericher Werke. Kurs in
Essen Ende 1897–1909: 100.50, 100.50, 100.50, –, –, =98.25, 98, 98, 98 %,

Hypotheken: M. 105 600 (Restkaufgelder), verzinsl. zu 4 %, kündbar beiderselts
mit 6 Mon. Frist, eingetragen auf verschied. Parzellen; M. 24 441 auf Horstkotten; M. 90 000
ruhen hiervon auf Friedrichehorst.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. A, 4 % Div. u. weitere Rücklagen, vom verbleib. Betrage
7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 15 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div.

Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Lengerich: Cementfabriku. Kalkwerke, Ver walt.-Gebäude,
Arb.-Kantine u. sämtl. Nebenanlagen 1 458 332, Gebäude: Beamten- u. Arb.-Wohnungen etc.
161 544; Beckum: Kalkwerke mit Kalksteingruben u. sämtl. Nebenanlagen 24 097, Wohnhäuser
3930 Cement- u. Kalkwerke Friedrichshorst u. sämtl. Nebenanlagen 1 787026, Dir.-Wohnung

Garten 32 144, Verwalt.-Gebäude 29 993, Arb.-Wohnhäuser 82 331; Gut Friedrichshorst
99 485, Nordbergs Hof 157 635, Gut Konigskamp 24 300, frandwesskam) 17 081, Grundstücke
u. Gerechtsame in Rheine u. Beckum 17 962, Horstkotten 61 312, Hankenberge: Kalkwerke mit
sämtl. Nebenanlagen 186819, Gebäude, Arb.-Wohnhäuser 37 139, Lokomotiven, Transportwagenu.
sonst. Mobil. 123 521, Cementsäcke 85 253, Ganz- u. Halbfabrikate u. Vorricht.-Arbeiten
276 960, Kassa 22 274, Wechsel 43 854, Bankguth. u. Debit. 675 121, Depot d. A.-R. 50 000,
Debit. 477 332, Effekten 19 297. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Anleihe 158 500, do. Zs.-Kto 12 800,
R.-F. A 183 413 (Rückl. 18 434), do. B 15 801, Delkr.-Kto 4964, Hypoth. 129 834, unerhob.
Div. 1060, A.-R.-Depot 50 000, Kredit. 547 188, Div. 315 000, Tant. an A.-R. 15 000, Vortrag

20 263. Sa. M. 5 953 826.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 315 392, Gewinn 368 698. – Kredit: Vor-
trag 18 057, Überschuss einschl. Zs. 627 051, Mieten u. Pächte 24 100, Grundstück-Verkäufen
14 881. Sa. M. 684 090.

Kurs Ende 1899–1909: 191.80, 129, –, 74.90, 97.75, 133, 139, 177.50, 138.75, 135, 127.10 %.
Zugel. M. 4 500 000, aufgelegt M. 1 100 000 am 21. 6. 1899 zu 200 % pius 4 % Stück-Zs. u. ½
Schlussscheinstempel. Erster Kurs 28, 6. 1899 210% Notiert in Berlin.

Dividenden 1890–1909: 4, 4, 5, 7½, 7½, 7½, 8, 12, 16, 13, 7, 0, 0, 0, 5, 3, 12, 12, 10, 7 %
Coup.-Verj.: 5 J. (K.)

Direktion: A. ten Hompel. Prokuristen: K. Ummelmann, H. Wenkemann, Fr. Schaaps.

Aufsichtsrat: (3–7) Vors. V. Carstanjen, Duisburg; Komm.-Rat Hceh. Vogelsang, Reckling-
hausen; H. Kiefer, Duisburg; Bank-Dir. W. Jötten, Essen; Notar C. Zaun, Crefeld; Rechtsanw.
Dr. Ad. ten Hompel, Münster.

Zahlstellen: Recklinghausen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Berlin u. Köln:
A. Schaaffh. Bankverein; Essen: Essener Credit-Anstalt u. deren Filialen.

Portland-Cement-Werk Ruhrort in Ruhrort.

Gegründet: 1895. Letzte Statutänd. 22./12. 1899 u. 24./4. 1909. Der G.-V. v. 28./5. 1904
wurde Anzeige nach § 240 des H.-G.-B. gemacht.

Zweck: Betrieb einer Portland-Cementfabrik und Herstellung verwandter Fabrikate.
Die G.-V. v. 26./5. 1906 beschloss das Werk zu verbessern und entsprechend zu vergrössern;
es wurde dann im Herbst 1906 wieder in Betrieb gesetzt, doch neuerdings wieder stillge-
legt, da die Beteilig. von ca. 140 000 Fass Cement an die Neubeckumer Portland-Cement-
u. Wasserkalkwerke Zollern abgetreten wurde.