Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Fabrik feuerfester und säurefester Producte, Act.-Ges. zu Berlin, Anhaltstr. 15. (In Liquid.) Gegründet: 2./2. 1891. Sitz der Ges. bis Mai 1897 in Bad Nauheim, dann in Vallendar, t. G.-V. v. 14./11. 1904 nach Berlin verlegt. In Konkurs seit 11./11. 1901, dieser aufgehoben 13./4. 1904; seitdem in Liquid. Über den Besitzstand der Ges. bei Ausbruch des Konkurses, ihren Zweck, ihre Produk- tion 1896–99 etc., ferner über die Vorgänge innerh. der Ges. seit Ende 1900, die Tätigkeit u. Berichterstattung der am 22./3. 1901 eingesetzten Revisionskommission und die Gründe, welche schliesslich zum Konkurse fährten, siehe Jahrgang 1902/1903 u. 1903/1904 dieses Buches. Bis 28./5. 1902 waren Forder. in Höhe von M. 6 288 002 angemeldet; vom Konkursverwalter bereits bezahlt waren M. 22 560; bestritten, durch „ oder sonstwie erledigt sind von den Forderungen M. 5 132 111; wegen schwebender Prozesse oder aus anderen Gr ünden waren zu reservieren M. 775 409; festgestellte, bei der Verteilung zu berücksichtigende Forderungen M. 357 920. Hierauf sind 75 % zur Verteilung gebracht bezw. reserv iert. Nach dem in dem Schlusstermin, 4./1. 1904, vorgelegten Schlussverzeichnis betrug der erforderl. Rest der fest- gestellten Forder. M. 99 494 und die zur Res. erforderl. Summe für die bestrittenen Forder. an die Masse M. 374 835, für Konkursverwaltung und Gerichtskosten wurden M. 5000 zurück- gelegt, sodass im ganzen noch M. 479 330 erforderlich waren. Vorhanden M. 840 264, sodass nach voller Befriedigung der Gläubiger ein ansehnlicher Überschuss für die Liquid.-Masse verblieben ist. Am 13./4. 1904 erfolgte die gerichtl. Aufhebung des Konkurses; seitdem ist die Ges. in Liquid. getreten. Die Werke der Ges. selbst wurden gemäss G.-V.-B. v. 24./1. 1902 an die A.-G. für Glas- industrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden für M. 6 250 000 verkauft (s. diese Ges.). Die Grund- und Anleiheschulden sind auf den Kaufpreis angerechnet. Die Über- nahme hat 11./1. 1902 stattgefunden. Ferner hat die Siemens-Ges. die zu 107% rückzahlbare Anleihe der Ges. im Betrage von noch M. 1 970 000, die zu 103 % auf den Kauf- preis angerechnet wurde, übernommen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; über die allmähliche Erhöhung s. Jahrg. 1903/1904. Die Liquidationsgesellschaft verteilte 1907–1909 bereits 4 Raten von zus. 19 % = M. 190 pro Aktie an die Aktionäre. Über Regressangelegenheiten u. Prozesse ist Näheres aus Jahrg. 1904/05–1909/10 zu ersehen. Im J. 1908 konnten sämt- liche von Aktionären gegen die Ges. angestrengte Prozesse erledigt werden. Nach dem Bericht der Liquidatoren hat sich der Verlust, der am 31. Dez. 1908 mit M. 4 790 057 aus- gewiesen wurde, Ende 1909 auf M. 4 788 249 ermässigt. Die Zinseneinnahmen betrugen M. 14 552. Es haben sich die Bankguth. von M. 471 943 auf M. 348 486 ermässigt. Die sonstigen Aussenstände betrugen M. 225 423. Bis Ende Dez. 1909 sind von der bisher 19 % des A.-K. betragenden Liquidationsauszahlung M. 855 180 zurückgezahlt worden. Die Ab- wicklung der Liquidation ist dadurch erschwert, dass zu den vielen alten Prozessen der Brüder Boeing wieder neue hinzugetreten sind. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Effekten 90, Kassa 165, Regressansprüche 34 370, Debit. 225 423, Bankguth. 348 486, Verlust 4 788 249. – Passiva: A.-K. abz. Liquid.- Raten 4 860 000, Delkr.-Kto: a) dubiose Ausstände 217 595, Regressansprüche 34 370, nicht abgehobene Liquidationsraten 284 820. Sa. M. 5 396 785. Gewinn u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 4 790 057, Handl.-Unk. 9631, Delkr.-Kto 3113. – Kredit: Zs. 14 552, Verlust 4 788 249. Sa. M. 4 802 801. Kurs der Aktien Ende 1896–1904: 196.50, 265.75, 269.75, 207.75, 148, 31.60, 20, 20.25, 18.40 %. Eingeführt 9./4. 1896 zu 170 %. Nur die Nrn. 1–4000 sind zugelassen. Notiert in Berlin. Die Aktien werden ab 25./11. 1901 franko Zs. u. seit 2./6. 1905 in Mark pro Stück gehandelt, und zwar versteht sich die Notiz ab 3./4. 1909 nur für solche Stücke, auf welche 4 Liqui- dationsraten von zus. 19 % = M. 190 zurückgezahlt sind. Kurs Ende 1905–1909: M. 86.50, 53.50, 41, 57, 46.50 pro Stück. bDividenden 1891–1900: 6, 8, 8, 10, 10, 12, 14, 15, 15, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Liquidatoren: Alb. „ ba Rechtsanwalt Paul Hennig, Berlin. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Fabrik-Dir. Fritz Lüty, Mannheim; Stellv. Bankier Alb. Küster; Komm.-Rat Herm. Walter, Berlin; Versich.-Dir. Ernst Sollors, Cöln. Zahlstellen: Berlin: Arons & Walter, Bergmann & Fraedrich Nachf. 7, * 6 0 Zeipauer Dachstein- u. Braunkohlenwerke Akt.-Ges. in Berlin, Wilhelmstr. 76. Gegründet: 27./5. bezw. 5./7. 1909; eingetr. 14./7. 1909. Gründer: Komm.-Rat Hugo Landau, Berlin; Ing. Alkred Pollack, Rittmeister Bronislaus von Malczewski auf Scharfenbrück; Bankier Jul. Landau, Berlin; Oberlandesgerichtsrat a. D. Eberhard Petrich, Friedenau-Berlin. Komm.-Rat Hugo Landau in Berlin brachte in die A.-G. ein die Tonwerke Zeipau-Kunzendorf nebst zus. ca. 47 ha Tonlagern, dann Kohlenabbaurechte u. das Rittergut Kunzendorf, Kreis Sorau N.-L. von zus. ca. 274 ha. Mit eingebracht wurden die sämtl. auf den vorbezeich. Grund- stücken erricht. Fabriken u. Gruben, nebst den sämtl. zum Betriebe dieser Fabriken, Gruben u.