Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Sinziger Mosaikplatten- u. Thonwaaren-Fabrik, A.-G. in Sinzig a. Rhein. Gegründet: 7./2. 1873. Die a. o. G.-V. v. 25./6. 1910 genehmigte den mit der Ver. Mosaik- platten-A.-G. Friedland abgeschlossenen Fusionsvertrag, wonach die Sinziger Mosaikplatten- und Thonwaren-Fabrik ihr Vermögen als ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Ver. Mosaikplatten-A.-G. Friedland überträgt. Kapital: M. 900 000 in 750 Prior.-Aktien à M. 1200. Urspr. M. 900 000 in 1500 St.-Aktien à M. 600. Die G.-V. v. 6./5. 1899 beschloss, die St.-Aktien auf ihres Nom.-Betrages zu reduzieren (durch Zus. legung von 3:2), wobei den Besitzern das Recht eingeräumt wurde, gegen je 2 der bisherigen Aktien à M. 600 u. Zuzahlung von M. 400 eine neue Prior.-Aktie à M. 1200 zu beziehen. Termin bis 30./6. 1899. Umgetauscht wurden sämtliche St.-Aktien, sodass das A.-K. nun einheitlich aus 750 Prior.-Aktien à M. 1200 besteht. Die durch die Nach- zahlung von 33 % eingegangenen M. 300 000 wurden verwendet: M. 10 088 zu Stempel- u. Ausgabekosten, M. 80 000 zu Sonderabschreib., M. 39781 für den R.-F., M. 170 129 zuzügl. M. 57802 Gewinn auf Warenkto dienten dazu, den Fehlbetrag aus 1898 von M. 159 303 zu tilgen, die Zs. u. Unk. von M. 50 844 zu bestreiten u. M. 14 578 Abschreib. für 1899 zu decken. Hypotheken: M. 120 000 (Stand Ende 1909). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundeigentum 62 538, Gebäude 346 070, Einrichtung 189 714, Feuerversich. 967, Lager u. Material 476 671, Kassa, Wechsel, Effekten u. Bank- guth. 48 273, Debit. 107 409. – Passiva: A.-K. 900 000, R.-F. 90 000, Spez.-R.-F. 90 000, Arb.-Unterst.-F. 10 122, Hypoth. 120 000, Kredit. 17 118, Gewinn 4403. Sa. M. 1 231 644. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 44 943, Abschreib. 28 290 (davon M. 8682 auf Debit.), Gewinn 4403. – Kredit: Vortrag 12 659, Waren 64 977. Sa. M. 77 637. Dividenden: Aktien 1891–98: 10, 3, 5, 0, 0, 0, 0, 0; Prior.-Aktien 1899–1909: 0, 0, 0, 0, 0, 9% J, 0, 0, 0 % Ceup.-Verj. 4 J. (K) Direktion: Gen.-Dir. Giovanni Kerschbaumer, Sinzig. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Rechtsanw. Dr. jur. Otto Wolff, Altona; Stellv. Dir. Heinr. Büthe, Carl C. M. Grimm, Dir. Herm. Weste, Hamburg. Zahlstellen: Sinzig: Gesellschaftskasse; Cöln: A. Schaaffh. Bankver. u. dessen Fil. Steingutfabrik Act.-Ges., Sörnewitz-Meissen. Gegründet: 29./12. 1897; eingetr. 11./2. 1898. Letzte Statutänd. 22./11. 1900, 19./12. 1903 u. 24./11. 1906. Gründung s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Errichtung u. Betrieb einer Steingutfabrik, einer Porzellanfabrik und einer Glashütte in Sörnewitz. Die Fabrikation erstreckt sich in der Steingutfabrik in der Haupt- sache auf die Herstellung von Steingut-Gebrauchsgeschirren, wie Wasch- u. Küchengarni- turen, die Porzellanfabrik fertigt gleichfalls wesentlich Gebrauchsgeschirre und die Abteilung Glas Hohl- und Pressglas jeder Art. Die Fabrikanlagen der Ges., Steingutfabrik, Porzellan- fabrik und Glashütte, von denen die beiden letztgenannten im J. 1905 neu errichtet worden sind, liegen nahe beieinander am Bahnhof Neu-Sörnewitz und besitzen Gleisanschluss an die Staatsbahn. Der Grund und Boden dieser Grundstücke beträgt 11 ha 5,3 a, davon ist etwa der dritte Teil mit Gebäuden bebaut. Die Brandkasse der drei Fabrikanlagen beträgt zus. M. 980 460; die von Sachverständigen aufgenommene Taxe dieser Grundstücke und der baulichen Anlagen, jedoch ausschliesslich der Dampfkessel-, Maschinen- und Gleisanlagen, beträgt M. 1 679 490. Das gesamte lebende und tote Inventar des Unternehmens, als ma- schinelle Einrichtungen, Apparate, Utensilien usw., sowie die Roh- und Betriebsmaterialien aller Art sind für insgesamt M. 1 998 000 versichert. Die maschinellen Betriebskräfte bestehen ausser in elektr. Motoren a) bei der Steingutfabrik: in 1 Dampfmaschine von 350 HP mit 3 Dampfkesseln von zus. 250 qm Heizfläche, b) bei der Porzellanfabrik: in einer 100 HP Dampfmaschine mit 2 Dampfkesseln à 60 qm Heizfläche, c) bei der Glashütte: in einer 100 HP Dampfmaschine mit 2 Dampfkesseln à 40 qm Heizfläche. Zugänge auf Anlage-Kti und Anschaffungen in allen 3 Abt. erforderten 1907–1909 M. 205 196, 186 753, 137 341. Arb.-Zahl über 1300. Die Abt. Porzellan hat 1907 mit einer Unterbilanz von M. 158 001 einschl. Ab- schreib. gearbeitet; dies veranlasste die Verwalt., die Fabrikation von Porzellan einzustellen; diese Abteil. soll verkauft werden. Die Umwandlung des Betriebes zur Steingutfabrikation erforderte nur einen unbedeutenden Kostenaufwand. Der Reingewinn für 1908 M. 65 017 wurde nicht verteilt, sondern vorgetragen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1900 um M. 200 000 in 200, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000 u. zwecks Rück- zahlung von Hypoth.-Schulden lt. G.-V. v. 19./12. 1903 um noch M. 200 000 (auf M. 1 000 000) in 200 neuen, ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre, von einem Konsortium zu à M. 1330. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1906 zwecks Erwerb des Vermögens der Porzellanfabrik Sörnewitz A.-G. u. der Sörnewitzer Glashütten-A.-G., sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel um M. 500 000 in 500 ab 1./1. 1907 div.ber. Aktien. Die Erwerbung der Porzellanfabrik Sörnewitz und der Sörnewitzer Glashütten ist unter Rückwirkung ab 1./1. 1906 und zwar derart erfolgt, dass die Liquidation