Porzellan-Fabriken. 1301 hatte alle durch die Ausübung des Bezugrechts, Einzahlung und Einführung der neuen Aktien an den Börsen zu Dresden u. Berlin erwachsenden Kosten zu tragen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./12. 1908 um M. 200 000 in 200 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1908, begeben zu pari an Fritz Thomas in Marktredwitz als Teil des Kaufpreises für seine abgetretene Fabrik. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 7./12. 1908, rückzahlbar zu 102 %. 1500 Stücke Lit. A à M. 1000 u. 1000 Stücke Lit. B à M. 500, lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1914 mit mind. 1 % der Anleihe zuzügl. ersp. Zs. durch jährl. Auslos. im Januar auf 1./7. 1909; ab 1./1. 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf dem gesamten Grund- besitze der Ges. in Selb, Kronach u. Marktredwitz, der einschl. der darauf befindl. Gebäude, Masch. u. sonst. Zubehörs, einen Gesamttaxwert von M. 3 130 532 besitzt. Pfandhalter: Dresdner Bank. Aufgenommen zum Zwecke der Rückzahlung der alten 5 % Anleihe der Ges. vom Jahre 1901 (s. Jahrg. 1909/10) sowie zum Zwecke der „% für die Erwerb. der Porzellanfabrik Marktredwitz Fritz Thomas in Marktredw- itz. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Dresden, Berlin, München, Nürnberg u. Augsburg: Dresdner Bank sowie deren sonst. Niederlassungen. Kurs Ende 1909: 102 %. Aufgelegt am 5./1. 1909 zu 101 %. Die Zulassung zur Notiz an der Dresdner Börse erfolgte Ende April 1909. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt), besond. Abschreib. u. Rückl., bis 4 % Div., vom Rest vertragsim. Tant. an Vorst., 7½ % Tant. an A.-R. Der hiernach noch verbleib. Rest steht zur Verf. der G.-V. und wird event. als Super-Div. an die Aktionäre verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Gebäude 2005051, Arbeiter-Kolonie 127 197, Grundstücke 365 586, Industrie-Gleise-Grundstück 24 985, Masch. u. Kraftanlagen 473 211, Modelle u. Formen 90 227, Matrizen 1, Utensil. 119 758, lithograph. Abteil. 31 106, Pferde u. Geschirre 6458, Patente 501, halbf. Waren 118 829, fertige do. 283 998, weisse do. 569 834, Material. 243 889, Wechsel 42 521, Effekten 8533, Kassa 8316, Debit. 1 069 180, Bankguth. 246 540. – Passiva: A.-K. 2 200 000, Oblig. 2 000 000, Hypoth. 35 000, Rückzahl. für alte Oblig. 16 320, R.-F. I u. II 423 021, Wohlfahrtseinricht. 67 232 (Rückl. 10 000), Oblig.-Zs. 44 222, Akzepte 44 200, unerhob. Div. 180, Kredit. 311 941, Div. 396 000, Tant. an Dir. 80 923, do. an A.-R. 22 998, Grat. 18 000, ausserord. Abschreib. 142 000, Vortrag 33 687. Sa. M. 5 835 727. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 513 999, Oblig.-Zs. 94 068, Zs. u. Provis. 7887, Löhne u. Saläre 1 512 709, Fabrikat.-Kto 677 252, Abschreib. 215 034, Gewinn 703 610. – Kredit: Vortrag 166 964, Waren 3 557 597. Sa. M. 3 724 561. Kurs: In Dresden Ende 1901–1904: Aktien ohne Genussscheine: 130, 123, 185, 260 %; Genussscheine: —, –, – %. Aktien und Genusssch. wurden Ende Mai 1901 durch die Dresdner Bank „„ erster Kurs 30./5. 1901: Aktien: 152 %. Aktien mit Genuss- scheine Ende 1905–1906: 296, 307 %. – In Berlin: Aktien mit Genussscheine Ende 1905–1909: 299.50, 304.75, 243.25, 254, 291.50 %. Zugel. Jan. 1905; erster Kurs 11./1. 1905: 270 %. Dividenden 1897–1904: Aktien: 11½, 10, 8, 10, 10, 10, 10, 11½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Genussscheine 1897–1904: M. 65 0, 0, 40, 65 per Stück; abgest. Aktien mit Genussschein 1904–1909: 18, 18, 20, 15, 18, 18 0%. Coup. Verf.: * (K.) Direktion: Ph. Rosenthal, Wilh. Rosenthal, Selb; Fritz Thomas, Marktredwitz. Prokuristen: Alfred Augustin, Carl Elstner, Kronach; Felix Simon, Emil Lentner, Selb. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Geh. Komm.-Rat Georg Arnstaedt, Stellv. Max Rosenthal, Dresden; Robert Spanier, Berlin; Bankier Siegfried Müller, Hannover; Komm.- Rat Gen.-Konsul Gust. Klemperer, Dresden; Komm.-Rat Heinr. Rockstroh, Marktredwitz; S. Epstein, Köln. Zahlstellen: Selb: Ges.-Kasse; Dresden, Berlin, Leipzig, Hannover, München, Nürnberg: Dresdner Bank; Hannover: Oppenheimer & Müller. Sitzendorfer Porzellan-Manufaktur Aktiengesellschaft, vormals Gebr. Voigt in Sitzendorf i. Th. (In Liquidation.) Gegründet: 10./6. 1896. Besteht seit 1850. Letzte Statutänd. 28./4. 1903. Zweck: Anfertigung von Porzellan und verwandten Artikeln. Erwerb und Fortbetrieb der der Firma Sitzendorfer Porzellan-Manufaktur Gebr. Voigt in Sitzendorf und Unter- weissbach gehörigen Porzellanmanufakturen. Die Firma erhielt als Gegenleistung 996 Aktien à M. 1000. Erzeugt werden sämtliche Massenartikel bis zu den feinsten Luxusartikeln der figürlichen Branche für Export u. Inland. Nach Abzug der M. 44 616 betragenden Abschreib. ergab sich per ult. 1907 ein Verlust von M. 20 637, wodurch sich der Verlust aus dem Vor- jahre von M. 24 146 auf M. 44 783 erhöhte. Im Jahre 1908 betrug der Betriebsverlust M. 5385, wozu M. 43 967 Abschreib. traten, somit Verlust M. 49 352, so dass sich der Gesamtverlust aus 1907 M. 44 738 auf M. 94 136 erhöhte, der 1909 nach M. 50 645 Abschreib. weiter auf M. 152 469 anwuchs. Die a. o. G.-V. v. 3./5. 1910 beschloss die Veräusserung des Gesellsch.- Vermögens per 1./1. 1910 zu 44 % und die Liquidat. der Ges. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 200 000, aufgenommen 1898, zu 4¼ % verzinsl., seitens der Ges. jederzeit mit vierteljährl. Kündig. rückzahlbar. Ungetilgt M. 100 000.