Porzellan-Fabriken. 1303 Geleisanschluss versehene Fabrik besteht aus einem Komplex von dreistöckigen massiven Gebäuden mit ca. 6103,7 qm bebauter Fläche; der nicht bebaute Teil von ca. 13 000 qm besteht aus Fabrikhöfen, Geleisareal, Lagerplätzen u. günstig gelegenem Bauland. Betriebs- kraft: 2 Dampfkessel, 2 Dampfmascll. von 220 PS., welche 2 Massemühlen, 2 Chamottewerke, 2 Dynamomasch. zur Erzeugung des elektr. Lichtes und die Dreherei treiben. Zum Werke gehören 13 Brennöfen, Weisslagerräume, Schmelzen, Buntläger, Packereien, Materialschuppen ete. Brandversich. der Gesamtanlage M. 911 720. Anfang 1906 Erwerb der Porzellanfabrik Gebr. Urbach in Teplitz für M. 1 259 500, wovon auf die Grundstücke u. Gebäude M. 604 350, auf Masch.- u. Wasseranlage M. 95 400, auf Bankguth. M. 224 145, auf Aussenstände M. 188 236 entfielen (siehe unten bei Kap.). Die Betriebskraft in Teplitz wird erzeugt durch einen Dampfkessel von 63,8 qm Heizfläche und eine Dampfmasch. von 70 PS., welche eine grosse Massemühle mit den nötigen Hilfsmaschinen, 2 Chamottewerke, 1 Dynamomaschine zur Erzeugung des elektr. Lichtes und die mech. Dreherei treiben. Zum Werke gehören ferner grosse Brennöfen, sowie 6 Muffelöfen mit direkter Feuerung. Circa 500 Arb. in Triptis 400 Arb. in Teplitz. Die a. o. G.-V. v. 5./3. 1909 genehmigte die Erwerbung Unternehmungen der Firma S. Fischmann Söhne in Prag, Teplitz-Tichau u. Eichwald, zu welchem Zweck das A.-K. um M. 2 000 000 erhöht u. eine Hypoth.-Anleihe von M. 1 100 000 aufgenommen wurde (s. unten). Für die aus einer Flaschenglasfabrik zu Teplitz-Waldthor, zwei Tafelglasfabriken zu Eich- wald bezw. Tischau und kleinen Braunkohlenwerken (mit Ausnahme des Pretiosaschachtes) bestehenden Fischmannschen Unternehmungen wurden für insgesamt M. 3 196 000 über- nommen, wovon entfielen M. 1 297 000 auf die Fabriken, M. 250 000 auf die Bergwerke, M. 76 500 auf Kuxe, M. 26 932 Kasse, M. 47 523 Wechsel, M. 6650 Depots, M. 207 718 Bankguth., M. 636 748 Aussenstände u. M. 646 760 Vorräte. Belegt wird der Kaufpreis durch Hingabe von M. 2 000 000 neuer Aktien der Porzellanfabrik Triptis an die Inhaber der Firma S. Fischmann Söhne zum Kurse von 101 %, von M. 1 100 000 4½ Oblig. zum Nennwerte u. Vergüt. von M. 76 500 in bar. Die Flaschenfabrik ist am Ovens Patent beteiligt u. gehört dem grossen europäischen Syndikate an. Auch die beiden Tafelglasfabriken sind im österreichischen Tafelglassyndikat. Beschäftigt werden rund 1100 Arb. Die Kohlenförderung der Braunkohlenwerke beträgt pro Tag 10 Waggons für eigene und 14–15 Waggons für fremde Rechnung. Die Schachtleitung berechnet bei einer Durchschnittsförderung von 20 Waggons pro Tag die Lebensdauer der Schächte auf noch etwa 30 Jahre. Die Übernahme gilt ab 1./7. 1908. Nicht mit über- nommen wird das Prager Geschäftshaus, das auf 5 Jahre ermietet wird und auf das die Ges. ein Vorkaufsrecht für 5 Jahre zum Preise von M. 330 000 hat. Die Übernahme- und andere Spesen trägt die Ges., erhält aber dafür K 110 000 u. M. 20 000 R.-F.-Vergüt. zu- gebilligt. Den Aktionären wurden M. 1 000 000 der neuen Aktien zu 150 % angeboten (s. unten)/. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Fabrik Brüder Urbach in Teplitz-Turn lt. G.-V. v. 12./3. 1906 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen als Gegenwert für ihre Einlagen zu 104. 75 % von genannter Teplitzer Firma, für die ausserdem eine Hypoth. von M. 212 000 auf das Triptiser Grundstück der Ges. eingetragen wurde. Ein Teilbetrag der Aktien von 1906 wurde den alten Aktionären 2: 1 vom 5.19./4. 1906 zu 196.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906 angeboten. Nochmals erhöht anlässlich der Übernahme der Glasfabriken S. Fischmann Söhne lt. G.-V. v. 5./3. 1909 um M. 2 000 000 (aut M. 4 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, begeben zu 101 %, hiervon angeboten M. 1 000 000 den alten Aktionären 2: 1 vom 2.15. 4. 1909 zu 150 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909 sowie Aktienstempel u. Schlussscheinstempel. Anleihe: M. 1 100 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 15./3. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Aufgenommen anlässlich des Erwerbs der S. Fischmannschen Fabriken (s. oben). 700 Stücke à M. 1000, 800 Stücke à M. 500, lautend auf den Namen Bankhauses Geb. Arnhold in Dresden, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1910 durch Auslos. oder Rückkauf im Jan. auf 1./7. Ab 1910 verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist an erster Stelle auf die Triptiser Fabrik, den im Teplitzer Bezirk gelegenen Glasfabriken in Tischau u. Kleinaujezd, dem in Zuckmantel bei Teplitz u. Tischau gelegenen Bergwerksbesitz u. die Steingutfabrik in Turn-Teplitz ein- getragen. Verj. der Coup. 3 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1909: 101.25 %. Aufgelegt am 30./9. 1909 zu 101.25 %. Zugelassen in Dresden im Dez. 1909. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z R.-F., bis 4 % Div., vom Ubrigen vertragsm. Tant. an Dir. u Beamte, 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 für den Vors. u. M. 500 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 256 362, Fabrikgebäude 1 873 181, Ton- feld 1, Masch. 108 690, Wasseranlage 11 038, Geleis 1, Wohnhäuser 330 038, Utensil. 13 Pferde u. Wagen 1, Formen 1, Lichtkto 1, Kassa 21 795, Wechsel 96 742, Bankguth. 1.321 672, Aussenstände 1 159 748, Waren 839 759, Rohmaterial. 150 768, Kohlenschacht u. Kuxen 340 520, Owens-Patent-Beteilig 1. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Oblig. 1 100 000, do. Zs.-Kto 11 880, R.-F. 251 384 (Rückl. 31 384), Arb.-Unterstütz.-F. 20 866, Kredit. 409 679, Rückst. für Unternehmen 40 000, Delkr.-Kto 20 000, Div. 480 000, Tant. an Vorst. 53 447, do. an A.-R. 32 722 Vortrag 90 347. Sa. M. 6 510 327.