Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1309 Grund- u. Bergwerkseigentum, namentlich das in Wirges, Vallendar, Nauheim, Gertrauden- hütte u. Osterwald b. Hameln, u. die sämtl. zur Masse gehörenden Fabriken u. die Baulichkeiten mit allem Zubehör, Vorräten etc., ausgenommen allein die Vorräte an fertigen u. halbfertigen Chamottewaren u. an Flaschen. Ferner übernahm die Siemens-Ges. das für die Hütte in Osterwald angekaufte fiskalische Kohlenbergwerk. Dagegen überliess die Siemens-Ges. der Konkursmasse von Vallendar M. 1 000 000 neue Aktien zu 115 %. Abgesehen von diesen M. 1 000 000 Aktien wurde der Kaufpreis auf M. 5 600 000 festgesetzt und beglichen durch Übernahme von Schulden und Barzahlung an die Konkursverwaltung. Zu den Kaufgegen- ständen gehören 3 Flaschenfabriken in Wirges im Unterwesterwaldkreise, Osterwald bei Hameln und Gertraudenhütte bei Schneidemühl mit einer Gesamtflaschenproduktion von ca. 30–32 000 000 Flaschen. Ferner gehören dazu eine Chamotte-, eine Schwefelsäure-, eine Schwefelsaurethonerde- und Berlinerblaufabrik, sowie eine Arb.-Kolonie zu Wirges, eine kleinere Chamottefabrik in Bad Nauheim in Hessen etc., ein kleiner Mineralbrunnen bei Zollhaus in Nassau etc. – Die Fabrikanlage Wirges erstreckt sich über einen Grundbesitz von ca. 33 ha. Kapital: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 9 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Fabrik feuer- u. säurefester Produkte in Vallendar (s. oben) lt. G.-V. v. 30./12. 1901 um M. 1 000 000 (auf M. 10 000 000) in 1000 neuen Aktien à M. 1000. Dieselben, welche für 1902 eine 4 % Verzinsung erhielten u. ab 1./1. 1903 voll div.-ber. sind, wurden der Konkursverwaltung der Vallendarer Ges. zum Ausgabekurse von 115 % überlassen u. von dieser seitens eines durch die Berliner Handels-Ges. vertret. Konsort. zu 180 % übernommen; letzteres bot sie den Siemens- Aktionären 9:1 v. 17./2.–8./3. 1902 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1902 an. Agio mit M. 118 029 in den R.-F. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 11 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1910, begeben zu 120 %, zwecks Erwerb der sämtlichen K 1 250 000 Aktien der Grazer Glasfabrik Akt.-Ges. in Graz. Anleihe: M. 6000 000 in 4½ % Teilschuldverschr. lt. G.-V. v. 30./12. 1901, rückzahlb. zu 103 %, 6000 Stücke à M. 1000, auf Namen der Berl. Handels-Ges. od. deren Ordre. Begeben zunächst nur M. 5 000 000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersp. Zs. 1./10. (zuerst 1905) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. ab 1906 vorbehalten. Die Anleihe ist nicht hypothek. sichergestellt, der Schuldner hat sich nur verpflichtet, vor völliger Tilg. oder Sicherstellung keine neue Anleihe mit besserem Recht aufzunehmen. Zahlst. wie bei Div. ausser Berlin: Koenen & Co.; ferner Halle a. S.: Hallescher Bankverein Kulisch, Kaempf & Co. Verj. der Stücke u. Coup. nach gesetzl. Bestimmung. Den Besitzern der Teilschuldverschreib. der Vallendarer Ges. wurde der Umtausch ihres Besitzes gegen vor- stehende Schuldverschreib. der Siemens-Ges. angeboten und von ihnen bis auf einen ge- ringfügigen Betrag vollzogen. Ende 1909 M. 497 000 ausgelost. – Kurs in Berlin Ende 1902 bis 1909: 105, 104.75, 104.40, 104.60, 104.50, 102.50, 103, 104.40 %. Zugel. M. 6 000 000 am 2./7. 1902. Erster Kurs 9./7. 1902 104.20 %. Auch notiert in Dresden (hier zugelassen Ende Okt. 1902). Hypotheken (Ende 1909): M. 316000 auf Dresdner Grundstücken etc. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (1902 erfüllt), bis 4 % Div., vom Übrigen nach Abzug der sonst. Dotierungen 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 2 364 490, Fabrikgebäude 2 926 398, Wohngebäude 3 049 044, Öfen u. Ofenmaterial 1 787 994, Bahnanlagen 273 141, Beleucht.- Anlagen 95 210, Wasserleit.- do. 179 294, Masch. 871 866, Pferde u. Wagen 24 986, Utensil. 657 359, Steinbrüche u. Gruben 260 870, Material. 43 057, Emball. u. Packmaterial 63 587, Gemenge 390 633, Feuerung 154 295, Waren 4296 142, Kassa 20 500, Wechsel 215 188, Effekten 318 569, Kaut. bei Bahnen u. Behörden 191 071, Debit. 3 317 131, Aktiv-Hypoth. 152 500. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Teilschuldverschreib. 5 503 000, do. Tilg.-Kto 1030, do. Zs.-Kto 115 087, Hypoth. 316 000, Kredit. 2 421 177, Res. f. Verluste 131 260, Pens.- u. Unterst.-Kasse 63 884, R.-F. 1 005 833, do. II 137 260, unerhob. Div. 1545, Beamten-Pens.-Kasse 145 974 (Rückl. 20 000), Owens Patent-R.-F. 150 000, Arb.-Pens.-Kasse 20 000, Div. 1 500 000, Tant. an A.-R. 70 338, Grat. 15 000, Vortrag 55 943. Sa. M. 21 653 334. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 1 366 720, Beiträge f. Arb.-Hilfskassen 172 927. Anleihe-Zs. 223 616, Diskont u. Zs. 145 388, Verluste u. Res. für Verluste 37 441, Abschreib. 729 568, Material-Verbrauch u. Reparat. 475 591, Reingewinn 1 681 282. – Kredit: Vortrag 53 966, Bruttogewinn sämtl. Unternehm. 4722 404, Agiogewinn 56 165. Sa. M. 4 832 536. Kurs Ende 1891–1909: In Berlin: 142.25, 160, 164.50, 188, 195, 209.75, 224.50, 247.50, 251.60, 254, 239.75, 253.50, 287, 260.25, 271.75, 264.50, 260.25, 253.25 269.75 %. – In Frankf. a. M.: 145, 161, 164.20, 186,30, 197, 207, 224, 247, 249, 253, 238, 254.20, 284.20, 263, 270, 264, 262, 253, 279 %. Aufgel. 25./10. 1888 zu 155 %. – In Dresden: 143.50, 160, 164, 186, 194, 209, 224, 246, 249, 252, 235, –, –, –, –, –, –, –, – %. – Auch notiert Leipzig. Dividenden 1888–1909: 11, 12, 12, 11, 11, 11, 11, 11½, 12½, 14, 15, 17, 18, 18, 18, 14, 14, 15, 16, 16, 16, 15 %. Öoup.-Verj. 4. (E.) Direktion: Komm.-Rat R. Liebig, Dresden; R. Dieterle, Neusattl; Max Herrmann, Dresden (techn. Bureau). Prokuristen: Ludwig Zimmer, Max Manecke, Richard Stürmer, Friedr. Ullrich, F. Ratschke, Carl Jäckel, Conrad Matthaes, K. W. Lippold, J. A. Meichsner. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat M. Winterfeldt, Stellv. Geh. Oberfinanzrat Bank-Dir. von Klitzing, Berlin; Ober-Justizrat Dr. Ant. Rudolph, Dresden; Ing. Friedr. Siemens, Berlin.