Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Dividenden 1887–1909: 6, 8, 8, 9, 9, 4, 0, 1, 5, 8, 5, 7, 6, 10, 20, 20, 9, 5, 4½, 9, 9, 4, 4 %. Coup.-Verj.: Direktion: Geh. Komm.-Rat Aug. Schultze, C. Dinklage, Oldenburg; Karl Lagershausen, Stadthagen; Wilh. Götting, Hildburghausen. Prokuristen: Carstens, Ohlenroth. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Jaspers, W. Fortmann, L. Klingenberg, A. Lagershausen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Oldenburg: Oldenburg. Spar- u. Leih-Bank. Glashüttenwerke Adlerhütten A.-G. in Penzig bei Görlitz. Gegründet: 2./12. 1896; eingetr. 23./2. 1897 in Görlitz. Statutänd. 30./11. 1899, 2./7. 1901, 9./1. 1905 u. 11./3. 1907. Übernahme der Firma Glashüttenwerke Adlerhütten H. Mayer & Co. in Penzig u. Berlin. 1901 erfolgte Übernahme der Fabrik von Sievert & Co. G. m. b. H. in Deuben bei Dresden. 1904 Erwerb der Fabrik C. in Penzig. Der Betrieb der Fabrik in Deuben wurde 1904 eingestellt, dann die Fabrik ab 1./7. 1905 verpachtet u. endlich 1908 zum Buchwert verkauft. Zweck: Handel u. Fabrikat. von Glaswaren. Gegenwärtig befasst sich die Ges. mit der Fabrikation und dem Verkauf folgender Artikel: Glaswaren für pharmaceutischen, chemischen, technischen u. elektrotechnischen Bedarf, Pressglas, Hohlglas, Schleifglas, Konserven- u. Ver- packungsgläser mit luftdichten Patentverschlüssen, Flaschen aller Art, Flaschen- u. Kon- servengläser-Verschlüsse, Glasbausteine (System Falconnier), Dachziegel, Oberlichtplatten u. Prismen, mechanisch hergestellte Glaswaren. Gesamtumsatz 1902–1909: M. 1 236 533, 1332 949. 1 590 810, 1 830 807, 2 021 572, 2 273 380, 2 279 017, 2 334 057. Ca. 18 Beamte, 800 Meister u. Arb. Die Ges. gehört dem Verband der Flaschenfahriken in Berlin an, der seinerseits an dem „Europäischen Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H.“ in Berlin beteiligt ist, Infolge der Zugehörigkeit zum Verband besitzen die Adlerhütten im Verhältnis der vertraglich festgesetzten Beteiligungsziffer das Recht auf Benutzung der Owens'schen Maschine zur Herstellung von Flaschen. Die Ges. macht zurzeit von diesem Rechte keinen Gebrauch. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in der Gemarkung Penzig 11 ha 39 a 47 dm. Davon sind 2 ha 25 a 34 qm bebaut. Unter den Immobilien befinden sich 27 Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser mit insgesamt 112 Wohnungen. An Fabrikationseinrichtungen in den 3 ge- trennten Fabrikanlagen sind vorhanden: 10 Glasschmelzöfen (System Siemens), 2 Wannen (System Henning und Wrede) nebst Kühlanlagen, Glasschleifereien, Malerei, Schmiede, Schlosserei und eine Verschlussfabrik. Die im August 1906 in Penzig durch Feuer zer- störte Masch.-Anlage wurdé nicht mehr errichtet, dafür das Elektr.-Werk Penzig für M. 190 000 angekauft. Dasselbe, seitens der Gemeinde bis 1935 konzessioniert, gibt auch Licht u. Kraft an Dritte ab. 1908 Ausbau der Betriebsanlagen, sowie Neubau von Arb.-Wohnhäusern. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15.5. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien voll eingezahlt. Um die Deubener Niederlassung derartig herunterzuschreiben, dass die Realisierung zum Buchwert ermöglicht wird u. weitere Verluste daran nicht mehr zu befürchten sind, haben sich die Aktionäre 1904 entschlossen, nom. M. 216 000 Aktien gratis einzuliefern, welche mit dem durch den Vertrag mit Sievert & Co. seitens der Ges. erworbenen Nominalbetrage von M. 200 000 eigener Aktien, von einigen Aktionären gegen M. 374 400 in bar übernommen wurden (s. auch Jahrg. 1908/09 dieses Handb.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., v. verbleib. Überschuss an Vorst. u. Beamte vertragsm. Gewinnanteile, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Immobil. 853 532, Elektrizitätswerk 187 072, Ham- burger Lagerhaus 2400, Keramoanlage 1, Bauvorschuss 805, Masch. 48 671, Formen 8147, Wannen u. Öfen 92 286, Hütteninventar 1, elektr. Licht- u. Kraftanlage 15 638, Kontor- utensil. 1, Feuerwehr 1, Patente 1, Anschlussgleise 42 630, Materi al. 62 296, Waren 267646, Kassa 1150, Wechsel 78 585, Debit. 804 801, Kaut. 14 550, Feuerversich. 8039. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 99 175 (Rückl. 12 445), Delkr.-Kto 22 649, Kredit. 96 059, Aval-Akzepte 13 000, Div. 200 000, Tant. an Vorst. u. Angestellte 18 117, do. an A.-R. 14 796, Vortrag 24 459. Sa. M. 2 488 257. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 1 560 509, Abschreib. 88 954, Delkr.-Kto 15 000, Gewinn 269 818. – Kredit: Vortrag 20 912, Waren 1 883 678, Zs. 19 972, Elektrizitäts- werküberschuss 9719. Sa. M. 1 934 282. Kurs Ende 1909: 161 %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte Anfang Mai 1909: erster Kurs am 17./5. 1909 146 %. Dividenden 1896–1909: 7½, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 6, 8, 9, 9, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alb. Mayer. Prokuristen: Bruno Irmscher, Fel. Zechmann, Franz Weber- bauer (koll.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Max Doertenbach, Stuttgart; Stellv. Bankprokurist Dr. Alfr. List, Berlin; Gg. Hänsel, Dresden; Moritz Baumann, Berlin; Komm.-Rat Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Herm. Hecht, Grunewald. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann; Stuttgart: Doertenbach & Co. G. m. b. H.