Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Kapital: M. 180 000 in 240 abgest. Nam.-Aktien à M. 500 u. 60 Inh.-Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 120 000 in Teilschuldverschreib. von 1902, verzinsl. zu 5 %. Dividenden: 1900/1901–1901/1902: 0, 0 %. (Direktion: Wilh. Degens, Stellv. Aug. Gruss.) (Aufsichtsrat: Vors. Fritz Steinhoff, Ed. Pieper, Wilh. Plange, Otto Goetz.) Glashütte vorm. Gebr. Siegwart & Cie. in Stolberg b. Aachen. Gegründet: 1872 als A.-G.; die Glashütte wurde bereits 1793 errichtet. Letzte Statut- änderung 24./6. 1899, 28./12. 1909. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Hohl-, Tafel-, Roh- u. anderem Glase, sowie der sich dabei ergebenden Nebenprodukte. Fenster-, Matt- u. Mousselinglasfabrikation, Roh- glasfabrikation, Ornament-, Cathedral- u. Drahtglas, Herstellung von Säure-flaschen. Arb.- Mangel, erhöhte Preise von Rohmaterialien, scharfe Konkurrenz beeinflussten das Resultat der J. 1907 u. 1908 ungünstig; die Verluste von M. 48 669 bezw. 95 991 wurden aus den Res. gedeckt; für 1909 ergab sich ein neuer Verlust von M. 240 115. Die Hohlglasfabrikation wurde, da verlustbringend, am 1./4. 1909 eingestellt u. die Hohlglashütte nebst vorhandenem Warenlager an die Firma Glashüttenwerk Union G. m. b. H. in Stolberg (Stamm-Kapital M. 320 000) mit M. 280 000 Verlust verkauft. Kapital: M. 960 000 in 1400 abgest. Aktien à M. 400 u. 400 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000. Zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 240 115) bezw. zur Deckung des aus dem Verkauf der Hohlglashütte entstandenen Verlustes von M. 280 000 (s. oben) beschloss die a. o. G.-V. die Herabsetzung des A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 960 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 4 (Frist 31./1. 1910). Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner Bezugsrechte zur Hälfte zu pari im Verhältnis ihrer Zeichnungen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), dann 4 % Div., vom Rest bis 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 6000), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Immobil. 435 916, Bahnanschlussgeleise 1606, Masch. 15 116, Utensil. 9226, Fuhrwesen 1347, Feuerversich. 616, Material 55 850, Emballagen u. Holz 1649, Glaswaren 77 799, Wechsel 12 317, Kassa 13 081, Wertpap. 3960, Debit. 401 436, Avale 14 000, Verlust 240 115. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Kredit. 70 040, Avale 14 000. Sa. M. 1 284 040. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust beim Verkauf der Hohlglashütte 292 513, Abschreib. a. Dubiose 7611, do. Anlagen 46 777. – Kredit: Bruttogewinn auf Glaswaren 93 826, Delkr.-Kto 5000, R.-F. 6612, Kursgewinn 738, verj. Div. 610, Verlust 240 115. Sa. M. 346 903. Kurs Ende 1896–1909: 135, 136.10, 135, 139, 139, 131, 132, 110, 126, 128, 123.50, 100, 59, 50 %. Notiert in Köln. Dividenden 1889–1909: 7½, 7½, 6½, 7, 7, 8, 8, 8, 7, 8, 10, 10, 10, 4, 6, 6½, 7, 4, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Franz Stang. Prokurist: Karl Klöser. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. W. von Recklinghausen, Stellv. Bank-Dir. Philips, Bankier Paul C. Daeves, Köln; Arth. Dilthey, Bonn. Zahlstellen: Stolberg: Eig. Kasse; Köln: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. 8 * 0 * Stralauer Glashütte, Actiengesellschaft in Stralau bei Berlin mit Zweigfabriken in Rauscha (Schles.) u. Rädnitz-Leitersdorf. Gegründet: 23./12. 1896 bezw. 12./2. 1897 mit Wirkung ab 1./1. 1897. Letzte Statutänd. 5./5. 1900, 3./4. 1905, 19./4. 1907 u. 28./12. 1909. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb der früher der „Stralauer Flaschenfabrik Evert & Neumann, Kommandit- Ges.“ gehör. Glasfabrik in Stralau (übernommen samt Grundstück für M. 1 056 250); Anfert. u. Vertrieb von Glaswaren. Die Ges. besitzt eigene Verschlussfabrik. Juni 1900 Erwerb der Glasfabrik Metahütte in Rauscha i. Schl. für M. 190 000 mit 3 ha Grundstück und Bahn- anschluss. Auf der Hütte wird nur noch Flaschenfabrikation betrieben. Umsatz 1903–1909: M. 1 912 945, 1 660 358, 1 925 234, 2 377 417, 2 510 571, 2 246 450, 2 533 230. Lt. G.-V.-B. v. 28./11. 1907 beteiligte sich die Ges. an dem Ankauf der Owens-Patente zwecks maschineller Herstell. von Flaschen; diese Fabrikation im Herbst 1909 aufgenommen. Der auf die Stralauer Ges. entfallende Anteil betrug ca. M. 300 000, zahlbar successive innerhalb 10 Jahren. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 gleichber. Aktien. Urspr. M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Zur Tilg. der Ende 1904 auf M. 285 092 angewachsenen Unterbilanz u. Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 3./4. 1905 Herabsetzung des A.-K. auf M. 600 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1 (Frist bis 1./8. 1905), sowie Ausgabe von M. 400 000 in 6 % Vorz.-Aktien. Auf 3 zus. gelegte Aktien konnten 1.–15./5. 1905 2 neue Vorz.-Aktien zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1905 bezogen werden. Die St.-Aktien, auf die das Bezugsrecht ausgeübt ist, sind in Vorz.-Aktien verwandelt. Von diesem Rechte haben die Besitzer von 531 zus. gelegten St.-Aktien Gebrauch gemacht. Es existierten somit 885 Vorz.- u. 69 St.-Akt. = M. 954 000. Der durch die Herabsetzung des A.-K. lt. G.-V. v. 3./4. 1905 freigewordene