Fabriken für Chemikalien etc. Dividenden 1896– 1909: 12, 16, 16, 13, 8, 14, 14, 14, 14, 14, 12, 12, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. Direktion: Hugo Baum. Prokuristen: Rud. Schilling, Jos. Deutschland. Aufsichtsrat: Vors. Dr. B. Jaffé, Jul. Model, M. Bürkner, Ing. O. Greiner, Stadtrat Herm. Jacoby, Dr. Curt Kühnemann, Berlin. Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering) in Berlin, N.39, Müllerstrasse 170)/171. Gegründet: 23./10. 1871, eingetr. 30./10. 1871. Letzte Statutänd. 24./3. 1903, 28./3. 1905, 11./4. 1906, 27./4. 1909. Zweck: Herstell. von Chemikalien f. Pharmacie, Medizin, Photographie u. Technik; seit 1894 wird auch Heilserum hergestellt; seit 1895 lichtempfindl. Papiere. Viele Verfahren sind patentiert, so die Herstellung synthet. Kamphors. Die Etablissements umfassen 21 Dampf- kessel mit einer nutzbaren Heizfläche von 1868 qm, 6 Dampfmasch. von 1165 PS. dienen teilweis zum Antrieb von 11 Dynamomaschinen, 76 Elektromotoren. Beschäftigt werden ca. 1000 Arb., Arbeiterinnen u. Meister u. ca. 125 Chemiker, Ingenieure u. kaufmänn. Angestellte. Die Gesellschaft übernahm bei ihrer Gründung die Chem. Fabrik des Komm.-Rat E. Schering, Fennstr. 11/12 u. Müllerstr. 170/171 (für M. 900 000), sie erwarb 1879 die im Laufe der Zeit wesentlich ausgedehnte Zweigfabrik in Charlottenburg (für M. 106 000) und 1896 ein ausgedehntes Nachbarterrain daselbst (für M. 372 306) behufs inzwischen be- wirkter Anlegung von neuen Fabrikgebäuden; weiter wurde im Anschluss an das Grundstück in Charlottenburg 1900 ein Terrain in der Grösse von 1 ha 9 a 78 qm für M. 199 525 erworben. Der Grundbesitz in Berlin beträgt jetzt 16 510 qm, in Charlottenburg 59 076 qm. In der Müllerstrasse wurde 1890 ein neues Geschäftsgebäude mit M. 541 070 Kostenaufwand und 1895 in Charlottenburg eine photogr. Abteil. errichtet. Die Anlagen wurden im Laufe der Jahre ganz erheblich erweitert u. ausgebaut; 1907–1909 erforderten die Zugänge auf Anlage- Kti, spez. für Masch. u. Apparate M. 377 825, 169 403, 182 209; für Reparat. u. Instandhaltung wurden ausserdem M. 509 518, 250 381, 234 737 verausgabt. Das Inkrafttreten der höheren Zölle 1906 veranlassten den Ausbau der russischen Fabrik- stätte der Ges. Das Unternehmen ist in Form einer selbständigen A.-G. unter der Firma Russische Akt.-Ges. Schering chem. Fabriken mit Rbl. 300 000 Kapital u. mit dem Sitz in Moskau mit Zweigstelle in Wydriza errichtet worden; 1908 wurde das A.-K. um Rbl. 300 000 erhöht; das seitens der Berliner Ges. darin angelegte A.-K. stand Ende 1909 mit M. 1 296 000 zu Buch, ausserdem betrug das Kontokorrentguth. M. 2 687 171. Nachdem die Konc. für Moskau im Jan. 1908 endgültig erteilt ist, auch die aufgetretenen Mängel an Apparaten etc. beseitigt sind, dürfte nunmehr eine Besserung in den Verhältnissen der russischen Fabriken eintreten; 1908 u. 1909 wurde allerdings noch mit Verlust gearbeitet. In England wurde 1908 eine eigene Fabrik errichtet, die sich bereits in Betrieb befindet. Kapital: M. 7 000 000 in 5000 St.-Aktien (Nr. 1–5000) à M. 1000 u. in 2000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. – Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht 1880 um M. 600 000, begeben zu pari, 1882 um M. 300 000, begeben zu 120 %, 1888 um M. 600 000, begeben zu 275 % dergestalt, dass gegen Rückgabe von je M. 2400 alter Aktien und Barzahlung von M. 1650 bis 10./12. 1889 drei neue Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Die G.-V. v. 21./3. 1896 beschloss Begebung von M. 2 000 000 Vorz.-Aktien mit dem Vorrecht auf höchstens 4½ % Div., event. mit Nachzahlung, und jederzeit amortisierbar zu 105 %. Dieselben werden im Falle der Liquid. der Ges. vor den St.-Aktien mit 5 % Aufgeld u. etwaigen Div.-Rückständen, sowie 4½ % vom Beginn des Geschäftsjahres, in welchem die Auflösung beschlossen, bis zum Auszahlungstage befriedigt. Von diesen M. 2 000 000 Vorz.-Aktien wurden an die Aktionäre begeben M. 1 500 000 bis 8./6. 1896 zu 103 % und restliche M. 500 000, div.-ber. ab 1./1. 1899, den Aktionären angeb. 10.–21./8. 1899 zu 103.50 %. Zur Stärk. der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 28./3. 1905 Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 neuen St.-Aktien (für 1905 zur Hälfte div.-ber.), angeboten den alten St.-Aktionären 3:1 vom 8.–12./5. 1905 zu 240 %. Agio mit M. 1 311 214 in den R.-F. Zum Ausbau von russ. Fabrikationsstätten, sowie zur Bereitstellung der Mittel für die Erweiterung der Anlagen für die Herstellung von künstlichem Kamphor beschloss die G.-V. v. 11./4. 1906 Ausgabe von noch M. 1 000 000 St.-Aktien, übernommen von Emil Ebeling zu 200 %, angeboten den Aktionären 4:1 vom 14.–29./1. 1907 ebenfalls zu 200 %. Das erzielte Agio (nach Abzug der Stempel u. sonst. Kosten, sowie einer Provis. von 3¼ % für Zs.-Verluste u. Risiko) floss mit M 918 886 dem R.-F. zu. Die neuen Aktien hatten für 1907 nur Anrecht auf höchstens 4 % Div. Es sind also jetzt M. 5 000 000 St.-Aktien u. M. 2 000 000 Vorz.-Aktien im Umlauf. Die G.-V. v. 28./4. 1908 beschloss nochmalige Er- höhung um höchstens M. 1 000 000 (also auf M. 8 000 000) in 1000 St.-Aktien, die für das Emiss.-Jahr höchstens 4 % Div. erhalten u. mit mindestens 150 % emittiert werden sollen. Dieser Beschluss soll hinfällig werden, falls derselbe nicht bis zur ord. G.-V. von 1910 durch- geführt ist; die G.-V. v. 22./4. 1910 verlängerte den Termin bis zur ord. G.-V. v. 1912. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im April. Jede Aktie u. jede Vorz.-Aktie je 1 St. Gewinn-Verteilung: Da der (gesetzl.) R.-F. I bereits mehr als 10 % des A.-K. enthält, 5 % an den R.-F. II (Extra-R.-F.), bis derselbe 10 % des A.-K. ausmacht; ist dies erreicht, 5 % an den Ern.-F. bis auch dieser 10 % des A.-K. enthält; vom Rest bis 12 % Tant. an Vorst., bis 8½ % Tant. an Beamte, dann 4½ % Div. an die Vorz.-Aktien u. etwa rückständig geblieb. Div. derselben, hierauf 4 % Div. an die St.-Aktien, vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R.