Fabriken für Chemikalien etc. „Silesia', Verein chemischer Fabriken, Ida- u. Marienhütte bei Saarau mit Zweigniederlassung in Breslau, Schweinfurt u. Frankfurt a. 0. Gegründet: 8./1. 1872; eingetr. 11./1. 1872. Letzte Statutänd. 15./4. 1899, 27./4. 1904, 30./4. 1906, 15./4. 1909. Zweck: Fortführung der früher von der Ges. Silesia zu Saarau (C. Kulmiz) betriebenen chem. Fabriken, des Morgenstern -Werkes zu Rohnau (chem. Fabrik u. Schwefelkiesgruben); der früher von der Handelsges. C. Kulmiz betriebenen chem. Düngerfabrik zu Saarau, von Phosphoritförderungen in Nassau hebst der dazu gehörigen Dampfwäsche etc. In Idaweiche bei Kattowitz ist eine Anlage zur Gewinnung von Glaubersalz u. Salzsäure errichtet, welche 1898 den Betrieb eröffnete. In Ida- u. Marienhütte wurde 1899 eine Anlage zur Darstellung von Anilinöl- und Salz, sowie von anorganischen Farbstoffen und von Erystallglaubersalz angelegt. In Breslau (Woischwitz) wurde 1872 die chem. Düngerfabrik A.-G. hinzu erworben, später sind daselbst ca. 3000 qm Terrain angekauft zwecks Errichtung einer Fabrik zur Dar- stellung von Cyanmetallen. Zur Ausbeutung des Schwefelkieslagers auf Morgensternwerk ist eine 1905 in Betrieb gesetzte Waschanlage errichtet. Bei Bittersbach in Schles. hat sich die Ges. die Gase einer Koksofenanlage etc. behufs Herstellung von Benzol ete. vertragl. auf längere Jahre gesichert und daselbst eine Teerdestillation gebaut. Aus diesem 1905 eröffneten Betriebe wird ein Teil des Rohstoffbedarfs für die Anilinfabrikation gedeckt. Die Fabrik Xylolose in Zawadzki 0./S. wurde für den Betrag der Hypoth.-Schulden M. 78 000 erworben. Es wird dort die Herstellung der sich aus der Holzverkohlung ergebenden Produkte wie Kalk, Methylalkohol, Aceton und Teer, betrieben, die weiter auf Substanzen verarbeitet werden, welche die Ges. für ihre sonst. Betriebe braucht. Dieser Erwerb gab Anlass zum Ankauf der Aktien und Aktiva der Essigsäure-Fabriken „Vereinigte chem. Fabr iken, A.-G. in Schweinfurt a. M.“ mit sämtl. Geschäftsanteilen der unter der Firma, „Chemische Fabrik Frankf. a. O. G. m. b. H.“ „„. Fabrikniederlassung zu angemessenem Preise. Die Unternehm. in Schweinfurt u. Frankf. a. O. wurden unter de m bisher. Firmen weiter- geführt, dann aber vollständig r örben Ausführ. der vorerwähnten Neuanlagen u. Erwerbungen diente untenstehende Anleihe von 1906. Zugang auf Anlagekonten 1906–1909 M. 239 055, 376 609, 277 020, 146 472. Umsatz an Fabrikaten 1902–1909: kg 96 108 239, 97 482 035, 104 570 033, 120 850.724, 131 955 451, 129 168 912, 129 905 257, 135408 688; Erlös M. 8 819 415, 8 578 139, 8 859 670, 9 898 184, 10 766 199, 10 961 040, 11 088 362, 14 211 062. Die Massenbewegung betrug: kg 274 445 180, 295 748 500, 329 048 682, 329 503 295, 350 007 612, 347 758 242, 369 315 911, 370 880 562. Geschäftspersonal 1909: 137 Pers., Abssteeh 1321. Umsatz der Etabliss. Frankf. a. O. u. Schweinturt 1905– 1909 M. 2 765 921, 2 919 984, 2 594 274, 2 907 863. Kapitai: M. 5 640 000 in 1200 Aktien à klr. 1000 = M. 3000 u. in 3400 Aktien à Tlr. 200 = M. 600. Bei späteren Emissionen haben die ersten Zeichner Bezugsrecht auf die Hälfte al pari. Hypothek-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 4./7 bezw. 4./8. 1903, rückzahlbar zu 103 %, 3000 Stücke (Nr. 3000) à M. 500, auf Namen der Bankfirma G. v. Pachalys Enkel in Breslau als Pfandhalter oder deren Ordre. Zs. 2.,1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in höchstens 18 Jahresraten durch jährl. Auslos. am 15./4. auf 1./7.; ab 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherheit der Anleihe, welche zum Zwecke der Beteilig. der Ges. an 2 auswärtigen chem. Fabriken u. Stärkung der Betriebsmittel aufgenommen ist, dient erststellige Sicher.-Hypoth. in Höhe von M. 1 500 000 auf den Grundbesitz der Ges. in Laasan u. Woischwitz samt Gebäuden u. allem Zubehör zugunsten oben genannten Bankhauses. Noch in Umlauf Ende 1909; M. 1 308 500. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlstellen: Breslau: G. v. Pachalys Enkel, Gebr. Guttentag. Kurs in Breslau Ende 1903–1909: 101.85, 102.50, 102, 101.50, 97, 97.75, 100.90 %. Zur Zeichnung aufgel. 12./9. 1903 bei den Zahlst. zu 101 6% zuzügl. 4 % St. Zs seit 1./7. 1903 u. ½ Schlussnotenstempel. II. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldv erschreib. lt. G.-V. v. 30. 4. 1906, rückzahlbar zu 103 %, Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, auf Namen der Bankfirma G. von Pachalys Enkel in Breslau als Pfandhalter oder deren Ordre. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911 bis längstens 1928 durch jährl. Ausl. im April auf 1./10.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe, welche zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. aufgenommen wurde, hat kein dingliches Recht erhalten, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. keine neue Anleihe aufnehmen, welche ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. oder eine besondere Sicherheit erhält. Zahlst. wie bei Anleihe I u. Breslau: Schles. Bankverein. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Begeben zunächst M. 2 000 000. auf- gelegt 6./6. 1906 zu 101 % unter Ausgleich der Stück-Zs. und Zahl. der Hälfte des Schluss- scheinstempels. Zugel. ist der ganze Betrag von M. 3 000 000. Kurs in Breslau Ende 1906 bis 1909: 100.50, 96, 100, 99.50 %. Geschäftsjahr: : Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-April. Stimmrecht: Je M. 3000 A.-K. = 1 St., bei Besehlussfassüng über Auflösung der Ges. jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 3000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Dotierung von Sonderrücklagen, ver- tragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Mobil. u. Immobil. 4 422 170, I. Etablissements zu Ida- & Marienhütte (einschliesslich Idaweiche, Morgensternwerk u. Melchiorgrube bei Dittersbach,