1352 Fabriken für Chemikalien etc. wonnene Neuburger Weiss (Kieselkreide). Der Abbau erstreckt sich über Grundstücke, die bei Erricht. der Ges. 58 ha 00,4 a Fläche umfassten, seitdem aber durch Zukauf vergrössert sind. Ein Teil der Kieselkreidelager ist 1897, u. zwar ca. 450 000 cbm auf M. 7 000 000 Minimalwert geschätzt. Die Kieselkreide wird im Tage- und seit 1905 auch im Tiefbau gewonnen und ist bis Ende 1908 erst etwa ha Fläche mit 11–12 m Tiefe aufgeschlossen, während die Mächtigkeit des Lagers auf 56.3 m nachgewiesen ist; der Rohstoff wird auf weit über 100 Jahre zur Fabrikation ausreichen. Das Abbaukonto Kreidewerk Neuburg hatte Ende 1904 nach Ab- buchung der der Akt.-Ges. gehörigen Grundstücke auf ein besonderes Grundstückskto Neu- burg und nach der ordentl. Abschreib. einen Buchwert von M. 2 714 755. Erworben wurden diese Abbaurechte bei der Gründung für M. 3 150 000, während sie jetzt nach der letzten Extra-Abschreib. mit M. 2 150 000 zu Buche stehen. Die Abschreib. betragen also auf diesem Konto bisher jährl. M. 100 000, insges. M. 1 000 000. Das mit Dampfbetrieb versehene Fabrik- etablissement in Neuburg beschäftigt etwa 60 Personen und enthält eine Schlämmerei, in der das Neuburger Weiss für Fabrikation u. Handel zu Kieselkreide hergerichtet wird. Ein Teil dient zum eigenen Bedarf der Ges., der Rest wird zu guten Preisen an meistens feste Abnehmer im In- u. Auslande verkauft. 1905/06 Bau einer neuen Reserve-Fabrik in Leipzig- Kl.-Z. mit einem Aufwand von ca. M. 285 100. Die Zweigniederlassung in Eger wurde 1909 aufgegeben, dagegen eine Fabrik in Aussig (Böhmen) erbaut, die Anfang 1910 den Betrieb aufnahm. Diese Filiale führt die Firma Fritz Schulz jun. G. m. b. H., deren Stamm- anteile die Leipziger Ges. besitzt, mit M. 208 715 zu Buch stehend; ausser diesem Betrag sind M. 156 000 in dem Aussiger Unternehmen investiert. 1905 Erricht. einer Zweigfabrik in Amerika in einem zu diesem Zwecke in Lincoln bei New Vork erworb. Fabrikgebäude. Das Ge- schäft hat die Form einer besonderen Ges., „Fritz Schulz jun. Company“ und ist mit $ 5000 in 50 Anteilscheinen à $ 100, die sämtl. im Besitz der Leipziger Ges. sind, im Staate New Jersey inkorporiert. 1907 Ankauf des Geschäftshauses (Stadtgebäude) in Leipzig, Kaiser Wilhelm- strasse 42/44, für M. 500 000 bar. Kapital: M. 5 100 000 in 5100 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib, u. Rückl., bis 12½ % ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 5 % Tant. an A.-R. (mind. M. 5000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Neuburg: Abbaukto Kreidewerke 2 206 600, Grund- stücke 77 995, Leipzig: Grundstücke 91 233, Fabrikgebäude 686 802, Stadtgebäude 502 161. Danpfmasch. u. Kessel 39 061, Masch. 149 532, Pferde u. Geschirre 1, Bahngeleis 1, Inventar 46 722, elektr. Anlage 22 798, Werkzeuge 9214, Schnitte u. Stanzen 16 413, Neuburg: Fabrik- gebäude 214 656, Masch. 59 112, Inventar 10 353, Schachtanlage 12 404, Eger: Fabrikgebäude 82 444, Inventar u. Masch. 15 106, Beteilig. Lincoln 21 000, do. Aussig 208 715, do. Neuburg 2500, Schutzrechte 1, Effekten 1 014 319, Debit. inkl. Bankguth. 671 260, Fritz Schulz jun. G. m. b. H., Aussig 156 550, Fritz Schulz jun. Company, Lincoln 93 838, Debit. Neuburg 38 439, do. Eger 324 588, Kassa 15 772, Wechsel 622 944, Waren Leipzig 613 749, do. Eger 100 554, Fabrikbetriebs-Kto Neuburg 62 361. – Passiva: A.-K. 5 100 000, R.-F. 510 000, Spez.-R.-F. 150 000, Div.-R.-F. 300 000, Kredit. 228 782, Delkr.-Kto 5000, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 116 178 (Rückl. 10 000), Arb.-Unterst.-F. 152 946 (Rückl. 10 000), unerhob. Div. 690, Extraabschreib. auf Abbaukto Kreidewerk Neuburg 56 600, Tant. an Vorst. u. Grat. 180 077, do. an A.-R. 52 827, Disp.-F. 20 000, Div. 1 173 000, Vortrag 143 103. Sa. M. 8 189 205. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. Leipzig 92 825, do. Neuburg 59 136, do. Eger 4228, Reingewinn 1 645 607. – Kredit: Vortrag 148 390, allg. Erträgniskto Leipzig 1 205 297, Neuburg 295 328, Eger 152 782. Sa. M. 1 801 798. Kurs: In Leipzig Ende 1903–1909: 216.75, 300, 345.50, 334.50, 300, 308, 323 %. Zugel. Nov. 1905;erster Kurs 28./11. 1903: 205 %. – In Dresden Ende 1905–1909: 350, –, 307, 308, 322.90 6 Zugel. Juli 1905; erster Kurs 12./7. 1905: 324 %. – In Berlin Ende 1905–1909: 350, 333.50, 302, 306, 323.25 %. Zugel. Okt. 1905; erster Kurs 24./10. 1905: 354 0%. Dividenden 1900–1909: 12½, 14, 16, 18, 21, 22, 23, 23, 23, 23 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Geh. Komm.-Rat Gust. Ad. Philipp. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Jul. Favreau, Stellv. Komm.-Rat Fr. Ad. Schulz, Rechitsanw. Dr. Felix Zehme, Leipzig; Bürgermstr. Ad. Hocheder, Neuburg a. D. Prokuristen: G. H. M. Smago, H. Chr. Wehrenpfennig, Fr. K. Böhme, Dir. Fr. Philipp. Zahlstellen: Leipzig: Gesellschaftskasse; Dresden u. Leipzig: Allg. Deutsche Credit- Anstalt: Berlin: Disconto-Ges. 70 = = 8 3 Chemische Fabrik Buckau in Magdeburg Fabriken in Stassfurt und Ammendorf. Gegründet: 21./5. 1869. Letzte Statutänd. 2./5. 1900, 27./4. 1901, 25./4. 1906, 3./3. 1908, 28./5. 1909, 31./5. 1910. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Erzeugnissen der Chemie, der Elektrizität, des Bergbaues u. der Hüttenkunde, speciell werden fabriziert kaleinierte, kaustische und kristallisierte Soda und Salmiakgeist, sowie Chlor, Chlorkalk, Atzkalilauge und Atzkali, sowie Teerfarbstoffe. Fabriken zu Stassfurt und Ammendorf. Arbeiterzahl ca. 800. Der Betrieb in Buckau ruht u. sollen die Grundstücke als Bauplätze verkauft werden. Der Be-