Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 37 das neben ihrer Fabrik liegende 11 325 qm grosse Grundstück der Firma Landshoff & Co. samt Gebäuden u. Masch. u. zahlte dafür M. 205 000 in 4½ % Oblig. zu pari bei Übernahme von M. 45 000 4½ % am 1./1. 1906 fälliger Hypoth. Durch Zukauf eines Nachbargrundstücks, auf dem inzwischen schon Neubauten aufgeführt waren und insbes. eine elektr. Auslade- einrichtung aufgestellt ist, erhöhte sich der Umfang des Gesellschaftsgrundstücks 1904 auf 6 ha 68 a 65 qm. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht zwecks Ankauf der chem. Fabrik von Balzer & Co. in Grünau lt. G.-V. v. 23./8. 1900 um M. 500 000 in 500 neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zu pari an die Firma Balzer & Co. für Überlassung ihrer Fabrikanlagen an die Ges. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Bank für Handel u. Ind. in Berlin u. durch In- dossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. oder kursmässigen Rückkauf im April auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6monat. Frist ab 1906 vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Kautionshypoth. auf dem gesamten Grundbesitz der Ges. mit Gebäuden u. allem Zubehör in Höhe von M. 1 200 000 zu gunsten der Bank für Handel u. Ind. in Berlin; ausserdem darf die Ges. vor Tilg. dieser Anleihe keine neue Anleihe aufnehmen, welche deren Inhabern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einräumt wie vorliegende Oblig. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst. wie bei Div. Die Anleihe diente mit zum Ankauf der Firma Balzer & Co. M. 205 000 wurden für Erwerb des Grundstücks Landshoff & Co. benötigt (beides s. oben); restl. M. 465 000 sind 1900 u. 1901 zur Tilg. schweb. Schulden u. Verstärkung der Betriebsmittel ausgegeben. In Umlauf Ende 1909: M. 930 000. Kurs in Berlin Ende 1903–1909: 105.75, 104.40, –, 105.30, 104.50, 103, 103.50 %. Zugel. Ende Dez. 1902; erster Kurs 15/1. 1993 103.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Dotierung v. Sonderrücklagen, 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. – Tant. an Beamte wird als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 966 705, Gebäude 458 006, Masch. u. Appa- rate 716 811, Wagen, Feldbahnen u. Wohlf.-Einricht. 2395, Rohstoffe, Halbfabrikate, fertige Produkte, Kohlen, Emballagen etc. 796 382, Utensil. u. Geräte 1, Mobil. 1, Modelle 1, Patente 1, Kassa, Wechsel, Effekten u. Bankguth. 840 787, Debit. 451 004, Neueinricht. 55 700. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 930 000, do. Zs.-Kto 90, unerhob. Div. 100, R.-F. 239 780 (Rückl. 14 736), ausserord. do. 20 000, Kredit. 266 002, Div. 250 000, Tant. an Vorst. 18 018, do. an A.-R. inkl. Tant.-Steuer 12 162, Vortrag 51 642. Sa. M. 4 287 796. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 154 452, Gen.-Unk., Reparat., Assekuranzen, Kohlen, Löhne etc. 715 818, Gewinn 346 558. – Kredit: Vortrag 51 831, Bruttogewinn 1 164 998. Sa. M. 1 216 829. Kurs Ende 1899–1909: 186.50, 169.75, 150, 153, 164.10, 168.75, 183, 176.50, 154.50, 152.40, 171 %. Eingef. 8./8. 1899 d. Bank f. Handel u. Ind. u. E. J. Meyer in Berlin zu 193 % (urspr. nur 167.50 % beabsichtigt). Notiert Berlin. Seit 1903 sind alle 2500 Aktien lieferbar. Dividenden 1898–1909: 12½, 12½, 14, 12, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Ludwig Landshoff, Dr. Paul Joachim Meyer, Berlin; Stellv. Dr. Emil Franke, W. Sächtling. Prokuristen: Ed. Lehmann, Fritz Donath. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat Dr. Riesser, Handelsrichter Siegfr. Hessel, Komm.-Rat Ernst Joachim Meyer, Berlin; Dr. Victor Stein, Aussig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Bankhaus E. J. Meyer. .... ... = —— =―――――== 0 ===――――,―,――――――――――――――――――――――――――――――= ―――― 83 Gerb- und Farbstoffwerke H. Renner & Co., Actien-Gesellschaft in Hamburg, Billhorner Canalstrasse 20–33. Gegründet: 31./1. 1899; eingetr. 14./2. 1899. Letzte Statutänd. 29./5. 1905 u. 20./9. 1910 Zweck: Fabrikation von Farb- u. Gerbstoff-Produkten, sowie Betrieb aller dazu gehörigen und von der Vorbesitzerin sonst betrieb. Geschäfte. Die Fabrikanlage der Ges. in Hamburg am Billhorner Röhrendamm umfasst ein Areal von 15 120,3 qm u. hat Anschluss an Kanal u. Bahn. Auf dem Areal stehen zwei Extraktfabriken mit drei Kesselhäusern, ein Zwei- stöckiges Mühlengebäude, ein dreistöckiges Lagerhaus mit Maschinenhaus für die Haupt- betriebsmaschine, sowie Verwalt.-Gebäude. Die Werke sind ausgerüstet mit Zerkleinerungs- maschinen zum Mahlen von Gerbrinden etc., für Tag- u. Nachtbetrieb eingerichtet u. mit grossen Betriebsmaschinen von 1300–1500 PS., ferner 13 Kesseln mit ca. 1700 am Heizfläche ausgestattet. Beschäftigt werden 30 Beamte u. 300 Arbeiter. Die Fabrik stellt in der Hauptsache Quebrachoextrakte der verschied. Qualitäten nach ihrem speziellen Verfahren her, ferner Myrabolanen-, Mimosa-, Mangrove-, Maletto- u. Fichtenextrakt in fester u. in flüssiger Form. Sie betreibt ferner kommissionsweise Geschäfte in diesen Artikeln. Umsatz 1906–1908: M. 13 000 000, 13 800 000, 14 800 000; für 1909 nicht veröffentlicht. Die Fabrikation von Farbholz-Extrakten ist 1905 auf Grund eines Abkommens mit der Compagnie Francaise des Extraits Tinctoriaux et Tannants in Havre u. den Farb- u. Gerbstoffwerken Paul Gulden & Co. A.-G. Piesteritz aufgegeben worden, wofür die Ges. für eine Reihe von Jahren ander-