1380 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Zahlstellen: Eig. Kasse; Frankf. a. M.: Georg Hauck & Sohn, J. J. Weiller Söhne, Deutsche Bank, Mitteldeutsche Creditbank: Berlin: Deutsche Bank, S. Bleichröder, Mitteldeutsche Creditbank; Cöln: J. H. Stein; Mannheim: Rhein. Creditbank. Leopold Cassella & Co., G. m. b. H. in Frankfurt a. M. mit Zweigniederlassung in Fechenheim. Gegründet: 17./10. 1904, eingetr. 18./10. 1904. Die Gesellschafter Fritz Gans, Geh. Komm.- Rat Dr. Leo Gans, Ad. Gans, Dr. Arth. Weinberg, Gen.-Konsul Carl von Weinberg, Frankf. a. M., die Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning, Höchst a. M., haben das bisher unter der Firma Leopold Cassella & Co. mit Zweigniederlass. in Fechenheim und Filiale in Riga betriebene Fabrikunternehm. in die G. m. b. H. eingebracht und es ist hierfür ein Wert von M. 26 500 000 festgesetzt worden. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb des bisher von den Fabrikbes. Fritz Gans, Geh. Komm.-Rat Dr. Leo Gans, Ad. Gans, Dr. Arth. Weinberg, Gen.-Konsul Carl Weinberg, Frankf. a. M. in offener Handelsgesellschaft unter der Firma Leopold Cassella & Co. zu Frankf. a. M. (gegr. 1828) mit Zweigniederlass. in Fechenheim betrieb. Fabrikunternehm. sowie dessen unter der Firma Anilinfarbenfabrik Leopold Cassella & Co. zu Riga besteh. Fabrikfiliale, weiterhin die Fabrikation von chemischen Produkten u. Halbfabrikaten aller Art sowie der Handel in Rohstoffen u. Erzeugnissen der chem. Industrie. Über die mit den Höchster Farbwerken vorm. Meister Lucius & Brüning getätigte Interessengemeinschaft s. diese Ges. Stamm-Kapital: M. 25 000 000 in Anteilen. Das St.-K. ist 1908 um M. 5 000 000 erhöht worden. Aus dem Erlös der neuen Anteile wurde unter anderem die Übernahme der auf Grund der Interessengemeinschaft mit den Höchster Farbwerken vorm. Meister, Lucius & Brünning an die Leopold Cassella G. m. b. H. übergehenden M. 800 000 Aktien der Kalle & Co. A.-G. in Biebrich bestritten. Die neuen Anteile der G. m. b. H. wurden von deren Anteilseignern gezeichnet, wodurch ein entsprechender Teil an die Höchster Farbwerke gelangte. Dividenden 1905–1907: 30, 30, 30 %. Später nicht veröffentlicht. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. Wird verlost. Geschäftsführer: Dr. Arth. von Weinberg, Gen.-Konsul Carl von Weinberg. Beirat: Fritz Gans, Geh. Komm.-Rat Dr. Leo Gans, Ad. Gans, Walter vom Rath, Dr. Gust. von Brüning, Dr. Herbert von Meister (letztere 3 von den Höchster Farbwerken.) Direktoren: Dr. Hoffmann, Fechenheim; Alb. Ullmann, Frankf. a. M. Prokuristen: Einzelprokuristen: Ernst J ärnecke, Ad. Momberger, Aug. Ziss, Frankf. a. M. Gesamtprokuristen: H. Raumer, Rechtsanw. Dr. jur. Johs. Steinthal, Frankf. a. M.; A. Kertess, Dr. C. Schramm, A. Schüller, Fechenheim. Badische Anilin- & Soda-Fabrik Sitz in Mannheim, Direktion u. Fabrik Ludwigshafen a. Rhein, Zweignieder- lassungen u. Fabriken in Neuville sur Saone und Butirki bei Moskau. Gegründet: 6./4. 1865, eingetr. 15./6. 1865. Letzte Statutänd. 4./5. u. 26./10. 1907, 30./4. 1910. Zweck: Erzeugung und Verkauf aller Arten von Farben und chem. Produkten, sowie Herstellung aller für den eigenen Geschäftsbetrieb erforderl. Material. u. Hilfsprodukte; ferner Erwerb u. Verwertung von Erfindungen. Die Erzeugnisse der Ges. umfassen das gesamte Gebiet der künstlichen organischen Farbstoffe: Anilin-, Alizarin-, Naphthol-, Resorzin-, Gallussäure-Farbstoffe u. synthetischen Indigo, einschl. sämtl. Hilfs- u. Zwischenprodukte sowie die Fabrikate der Säure-, Soda- u. Chlorindustrie: Schwefelsäure, Schwefelsäureanhydrid, Salzsäure u. Soda. Salpetersäure, flüssiges Chlor usw. Zahl der in der Fabrik in Ludwigs- hafen tätigen Arbeiter im J. 1909 7527 Mann; ausserdem sind beschäftigt 2 Direktoren, 5 stellvertretende Direktoren, 26 Prokuristen, 978 kaufmännische, 374 techn. Angestellte (Ingenieure u. Chemiker). An Löhnen wurden 1909 M. 11 177 280 gezahlt. Es werden benutzt 405 Dampfmasch. mit ca. 30 260 PS. u. 15 Dynamos von 13 575 PS. Der Grundbesitz der Fabrik umfasst ein Terrain von 277 ha, wovon 42.36 ha überbaut sind mit 532 Fabrikgebäuden, 551 Arb.- u. 111 Beamtenwohn. Zur Anlage einer zweiten Arbeiterkolonie wurde 1898 das Gut Limburger Hof bei Mutterstadt, 8 km von der Fabrikanlage entfernt, erworben. Es sind daselbst bis Ende 1909 63 Häuser für 126 Familien erbaut. In Kirchheimbolanden ist 1904 ein Arbeiter-Erholungshaus errichtet. Das Liegenschafts-, Bau- u. Apparatekto stand 31./12. 1909 mit M. 38 710 485 zu Buche. Ausserdem besitzt die Fabrik Zweigniederlassungen in Butirki bei Moskau, in Neuville bei Lyon u. in Kristianssand, welch letztere als besondere A.-G. im Februar 1907 mit einem A.-K. von Kr. 200 000 gegründet wurde. Die englischen Verkaufsgeschäfte der Ges. sind 1901 in eine „Limited Company“ umgewandelt, deren Aktien sich beinahe ausschl. im Besitz der Bad. Anilin- & Soda-Fabrik befinden u. auf Beteil.-Kto erscheinen. Die Ges. ist bei der Duisburger Kupferhütte mit M. 1 280 000 in Aktien (Div. 1896–1909: Je 5 %). Die Ges. besitzt wertvolle Patente betr. die Herstellung von Salpeter aus der aem9sph rischen Luft. Im Jahre 1907 hat die Ges. mit einem franz.-norw. Konsortium, das auf dem