1388 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Pulver-, rengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 0 0 0 0 0 Act.-Ges. Union, vereinigte Zündholz- u. Wichse-Fabriken in Augsburg mit Filialen in Aalen, Deggendorf a. D., Kempten u. Habelschwerdt. Gegründet: 19./8. 1882. Letzte Statutänd. 27./3. 1900. Die G.-V. v. 18./7. 1903 beschloss Verkauf der bisherigen Linzer Filiale an die neu errichtete „Solo“ Zündwaren- u. Wichse- Fabriken Akt.-Ges. in Wien. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Zündhölzern, Wichsen und anderer ähnl. Artikel. Die Ges. gehört dem Verkaufssyndikat der „Deutschen Zündhölzerfabriken“ an. Die Anlage- Kti erhöhten sich 1905– 1909 durch verschiedene Neu- und Umbauten, Veränderungen u. Anschaff. um M. 161 767, 65 059, 289 923, 160 620 u. 131 633; besonders 1907 fand eine um- fassende Reorganisation der Augsburger Fabrik statt. Gesamtumsatz 1902–1909: M. 4 382 447, 3 631 172, 3 126 926, 3 408 717, 3 999 315, 4 145 853, 4 318 791, 4 522 819. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Das urspr. Kapital von M. 1 500 000 wurde 1891 um M. 300 000 erhöht, hiervon sind M. 288 000 zu 135 %, M. 12 000 zu 130 % begeben. Anleihe: M. 800 000 in 4 % Oblig. von 1886 u. 1889, Stücke à M. 1000, Zs. 30./6. u. 31./12. – Tilg. durch jährl. Ausl. von mind. 10 Stück im März auf 30./6. Ende 1909 in Umlauf M. 480 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Augsburg Ende 1896–1909: 102, 101.50, 101, 100, 97, 98, 100.50, 101.50, 101, 101.50, 101, 99, 98, 98.75 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 3 % Abschreib. auf Immobil., 7 % auf Einrichtung, 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., von dem verbleib. Überschuss 6 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Immobil. 2 293 883, Masch. u. Einricht. 2 008 451, Debit. 1 179 504, Kassa, Wechsel u. Effekten 451 540, Waren 744 481. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Schuldverschreib. 480 000, Kredit. 697 533, Unterst.-F. 304 238 (Rückl. 10 000), Amort.-F. 2 438 118, R.-F. 250 000, Spez.-R.-F. 80 000, Div.-R.-F. 260 000 (Rückl. 30 000), Delkr.-Kto 30 000, Div. 162 000, Vortrag 176 137. Sa. M. 6 677 861. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 4 144 378, Zs. 39 355, Abschreib. 76 457, Gewinn 378 137. – Kredit: Vortrag 115 509, Fabrikat.-Kto 4 522 819. Sa. M. 4 638 328. Kurs Ende 1888–1909: 147, 175, 170, 144, 150, 160, 160, 176, 176, 184, 173, 160, 148, 130, 144, 120, 155, 157, 175, 156, 140, 175 %. Notiert in Augsburg. Dividenden: 1886–1902: Je 8 %; 1903–1909: 7, 8, 8, 9, 9, 9, 9 %. (Für 1903 unter Entnahme von M. 20 674 aus dem Div.-Erg.-F.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Komm.-Rat Paul von Schmid, Stellv. Komm.-Rat Max Schwarz, F. M. Ohlenroth, Gottfr. Stigler, Anton Keck, Augsburg. Vorstand: Gen.-Dir. Fritz Neubronner. Prokuristen: W. J. Schweiker, Augsburg; Ed. Nipp, Aalen; H. Traber, Habelschwerdt. Kollektivprokuristen: Joh. Haller, L. Geist, A. Reichenbach. W. Beckert, Augsburg. Zahlstelle: Augsburg: Fr. Schmid & Co. Vereinigte Köln-Rottweiler Pulverfabriken in Berlin, NW. 7 Dorotheenstr. 45 mit Filialen in Cöln, Düneberg, Rottweil a. N. Gegründet: 7./6. 1890. Letzte Statutänd. 27./5. 1899, 30./11. 1901 u. 27./5. 1903, wonach der Sitz der Ges. von Cöln nach Berlin verlegt wurde. Die Ges. ist hervorgeg. aus einer Vereinigung der Vereinigten Rhein.-Westfäl. Pulverfabriken in Cöln und der Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Rottweil ab 1./1. 1890. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen nebst Zündmitteln. Die Ges. kann sich bei anderen Unternehmungen beteiligen. Das Konto Effekten und sonstige Beteiligungen verminderte sich 1909 um ca. M. 750 000 und stand Ende 1909 mit M. 16 007 275 zu Buche. Hauptsächlicher Effektenbesitz: Aktien der Union Espagnole des Explosifs, der British South African Explosives Co. Ltd., der Russ. Ges. für Pulver- fabrikation, der Rhein.-Westfäl. Sprengstoff-A.-G., der Deutschen Waffen- u. Munitions- fabriken, Berlin und Anteile an der 1901 gegr. Kunstfäden-Ges. m. b. H. in Jülich, welche künstliche Seide aus Nitrocellulose herstellt. Die Gesamtabschreib. seit Bestehen der Ges. einschl. der der beiden früheren Ges. bis Ende 1909 betragen M. 15 583 144. 1901/1902 Erricht. einer Säurefabrik u. einer Oleum-Destillations-Anlage in Rottweil, 1903 Erwerb und Ausbau der Kartuschbeutelstoffabrik Haan. 1907 Ausbau der Düneberger Fabrikanlagen. 1909 erforderten die Zugänge auf Anlage-Kti zus. M. 598 649. Ufmsatz 1900–1909: M. 11 381 289, 8 873 850, 11 063 144, 11 759 000, 12 758 000, 13 978 000, 15 052 000, 13 296 452, 9 165 331, ca. 13 600 000. Gesamterzeug. ohne Unterschied der Qualität 4 856 791, 4 322 840, 4 026 797, 4 000 000, 4 000 000, 5 000 000, 5 000 000, 4 400 000, 3 510 000, 4 420 000 kg. Kartell: Zwischen den Pulverfabriken und den Dynamitfabriken besteht ein General-Kartell- Vertrag zum Zweck einer gemeinsamen Gewinn- und Verlustbeteiligung. Die Pulver-