―――= ―――― 0 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co., A. G. in Dömitz, Direktion u. Zentrale in Hamburg I, Spitalerstr. 16 (Seeburg). Gegründet: 13. bezw. 29./11. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 2./12. 1905. „ Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. Commandit- Ges, Hamburg; Georg Rolfes, London: Komm.-Rat Carl Renck, Harburg; Justizrat Carl Bigge, Rud. Schramm, Siegen; Dir. Dr. Alex. Seelemann, Dömitz. Auf das A.-K. ist von der Firma Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. Commandit-Ges. ihr gesamtes Geschäftsvermögen mit Aktivis u. Passivis einschliessl. des vorhandenen Reservefonds eingebracht worden. Als Gegenwert für dieses Einbringen erhielt die Firma Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. 3110 Aktien à M. 1000. Die sämtlichen Gründungskosten sind von den Gründern übernommen. Statutänd. 24./6. 1907, 4./5. 1908, 23./6. 1909. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Dynamit und allen sonstigen Erzeugnissen der Sprengstoffindustrie, insbesondere die Fortführung der bisher von der Firma Sprengstoff- werke Dr. R. Nahnsen & Co., Commandit-Ges. Petließenen Geschäfte. Die Ges. besitzt Fabriken in Dömitz, Anzhausen b. Siegen u. Neuwied a. Rh. Zugänge auf Anlage-Kti er- forderten 1905–1909 M. 220 000, 268 000, 262 065, 191 022, 149 096. Gedrückte Preise, Deroute auf dem deutschen Sprengkapselmar kte, Zahlungsausfalli in Russland, zeitigten 1905 nach Vornahme der statutenmässigen M. 151 681 Abschreib. und M. 133 821 Ruckstell. Z. Delkr.-Kto einen Verlust von M. 446 417, der sich 1906 auf M. 499 626 erhöhte. Der aus 1906 übernommene Verlustsaldo von M. 499 626 erhöhte sich 1907 auf M. 1 162 144. In der Haupsache ist das ungünstige Ergebnis auf die Explosion, die am 15./8. 1907 die Fabrik Dömitz traf u. 12 Arbeitern das Leben kostete, zurückzuführen. Die Beseitigung dieser Schäden verursachte erhebliche Kosten, stellte aber auch zum guten Teil eine Wertbesserung dar. Die Totalschäden u. die Reparaturen sind voll abgeschrieben und zwar mit M. 2920 080. Ausserdem wurden noch M. 96 894 Abschreib. vorgenommen. Für 1908 u. 1909 konnte Div. an die Vorz.-Aktien ver- teilt werden. Wegen Sanierung s. bei Kap. Die Ges. ist Mitbegründerin der in 1907 mit dem Sitz in Londen entstandenen High Explosives Trade Association Kapital: M. 3 500 000 in 2332 St.-Aktien u. 1168 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000 in St.-Aktien. Die G.-V. v. 24./6. 1907 beschloss bis M. 1 000 000 in 6 % Vorz.- Aktien auszugeben; zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1906 M. 499 626) beschloss die gleiche G.-V. den Inhabern der St.-Aktien zu gestatten, durch bare Zuzahlung von 25 % des Nennbetrages der Aktien ihre Aktien in Vorz.-Aktien umzuwandeln. Die G.-V. v. 4./5. 1908 hob diese Beschlüsse v. 24./6. 1907 wieder auf, und beschloss zur Tilgung der ult. 1907 auf M. 1 162 143 angewachsenen Unterbilanz die Herabsetzung des A.-K. von M. 3 500 000 um M. 1 168 000 durch freihändigen Ankauf von 2 Aktien zum Kurse von höchstens 66 % u. durch Zus. legung der verbliebenen 3498 Aktien im Verhältnis 3:2 (Frist 17./10. 1908), sowie die Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von mindestens 1168, höchstens von 1500 6 % Vorz.-Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1908) mit Nachzahlungspflicht. Es wurden 1168 Vorz.-Aktien zu pari plus Stemp. gezeichnet. Denjenigen Aktionären, welche auf Grund des G.-V.-B. v. 24./6. 1907 bereits Zuzahlungen geleistet haben, sowie denjenigen, welche auf Grund des genannten Beschlusses neue Vorz.-Aktien gezeichnet u. auf dieselben Einzahlungen bereits geleistet haben, wurde das Recht eingeräumt, auf die neu zu erwerbenden Aktien keine Barzahlung zu leisten, sondern die ihnen nach Aufhebung jenes Beschlusses zustehende Forderung auf Rückzahlung in die Ges. einzubringen. Hypoth.-Anleihen: I. M. 200 000 in Partial-Oblig. von 1896 à M. 1000, rückzahlbar zu 105 %. Noch in Umlauf Ende Dez. 1909 M. 95 000. – II. M. 1 000 000 in Partial-Oblig. à M. 3000 u. 1000 von 1903, rückzahlbar zu 103 %. Tilg. durch Auslos. im Sept. auf 2./1. Noch in Umlauf Ende Dez. 1909 M. 870 000. Zahlst.: Lüneburg: W. H. Michaels Nachf., Bank vorm. Simon Heinemann. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsanspruch, dann 6 % an St.-Aktien, 12 % Tant. an A.-R. (garantiert für jedes Mitglied mit M. 1000 pro Jahr), Rest an beide Aktienkategorien gleichmässig. Wenn in einem 3 ahre der Gewinn nicht zur Zahlung der 6 % an die Vorz. Aktien ausreicht, so erfolgt die Nachzahlung des fehlenden Betrages aus demjenigen Reingewinn späterer Jahre, der übrig bleibt, nachdem die Vorz.-Aktien für das Bilanzjahr eine Div. von 6 % erhalten haben. Im Falle der Liquid. ist den Inhabern der Vorz.-Aktien zuerst der Nennwert derselben zu zahlen, nach dieser Zahlung erhalten die Inhaber der übrigen Aktien den Nennwert derselben, ein etwa vorhandener Überschuss wird gleichmässig auf sämtliche Aktien verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Fabrikanlagen 3 033 455, auswärtige Lager 141 641, Zentrale Hamburg Inventar 2732, Beamten- u. Arbeiterwohn. Dömitz 247 628, Beteilig. b. fremden Unternehm. 133 353, Kaut. 2769, Patente u. Versuche 1, vorausbez. Versich. 6672, Debit. 647 078, Rohmaterialien u. Warenvorräte 2 030 978, Bankguth. 19 126, Kassa 3312. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Hypoth.-Anleihe von 1896 95 000, do. v. 1903 870 000, Hypoth. 89 680, Delkr.-Kto 133 821, R.-F. 17 838 (Rückl. 3876), nicht eingelöste Oblig. 27 990, do. Zs.-Kto 17 347, Akzepte 95 600, Bank-Kto 636 225, Kredit. 721 595, Div. an Vorz.-Aktien 70 080, Vortrag 3574. Sa. M. 6 268 752. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. u. Agio 46 625, Zs. 33 202, Unk. 203 436,